Hamburg. Drei Akteure müssen mit Verletzungen vom Feld. Altonas Tobinski trifft und fliegt, HSV-III-Trainer Gehrke zählt sein Team.
Fünf Tore, drei Knieverletzte: Mit 4:1 siegte die TuS Dassendorf beim vor allem in der ersten Halbzeit vor 199 Fans zu brav und ängstlich auftretenden Aufsteiger SC Vorwärts Wacker-Billstedt am Öjendorfer Weg. Obwohl es sich bei der sportlich einseitigen Angelegenheit keinesfalls um eine harte Begegnung in der Oberliga Hamburg handelte, mussten dabei drei Akteure mit Knieverletzungen ausscheiden.
Dassendorfs Torhüter Gianluca Babuschkin sprang schon vor dem Anpfiff die Kniescheibe raus
Dassendorfs Torhüter Gianluca Babuschkin erwischte es schon vor dem Anpfiff. „Es ist beim Aufwärmen im Kunstrasen hängengeblieben, und ihm ist die Kniescheibe rausgesprungen“, erläuterte Dassendorfs Trainer Thomas Seeliger den kurzfristigen Keeperwechsel zu Christian Gruhne. Nach nur 13 Spielminuten musste Billstedts Sechser Andranik Ghubasaryan nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Dassendorfs Kerim Carolus mit Verdacht auf Bänderdehnung im Knie vom Feld. „Das hat unseren Matchplan über den Haufen geworfen“, konstatierte Billstedts Trainer Ümit Taytanli. Neun Minuten nach dem Wechsel machte Dassendorfs Kapitän und Linksverteidiger Rinik Carolus den bitteren Knie-Hattrick perfekt. Die Rettung in höchster Not im eigenen Sechzehner bezahlte er beim Zusammenprall mit einem Billstedter Spieler mit einer Überstreckung des Knies und dem Verdacht auf einen Kreuzbandriss. „Wir hoffen natürlich, dass es nicht so schlimm ist“, so Dassendorfs Trainer Seeliger.
Mit dem Billstedter Danijel Suntic musste in der 68. Minute gar noch ein vierter Akteur verletzt vom Feld. Suntic humpelte zwar, konnte den Kunstrasen – im Gegensatz zu Babuschkin, Ghubasaryan und Carolus – aber immerhin ohne fremde Hilfe verlassen.
Altona kontert Unterzahl mit großer Moral und feiner Technik
Keine „schlaflose Nacht“: Auf dem Weg zum tragischen Helden befand sich Altonas Stürmer Rasmus Tobinski beim 2:1 im Oberligaspiel gegen den SC Victoria vor 1111 Zuschauern an der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Zunächst glich Altonas bulliger Angreifer Victorias Führung durch Dennis Bergmann (74.) mit einem herrlich gezielten Flugkopfball aus 16 Metern (!) nach Flanke von Elmin Mekic zum 1:1 aus (77.). Sechs Minuten später sah Tobinski jedoch die Gelb-Rote Karte. Schiedsrichter Ben Henry Uhrig entschied auf Nachtreten nach einem Bodenzweikampf Tobinskis mit Victorias Innenverteidiger Nikolas Mallwitz.
Doch Altona zeigte in Unterzahl große Moral und feine Technik. In der dritten Minute der Nachspielzeit verwandelte Neuzugang Banyan Max Lyon eine Ecke per anspruchvoller Volleyabnahme zum frenetisch gefeierten 2:1. „Der Platzverweis für Rasmus war eine unübersichtliche Situation“, befand Altonas Co-Trainer Marcello Meyer. „Aber es ist ja alles gut gegangen, und seine Kollegen haben Rasmus vor einer schlaflosen Nacht bewahrt.“
HSV II steht nach 0:1 in Lübeck weiter ohne Tore und Punkte da
Enttäuscht und zufriedener: Einen Gefühlsmischmasch erlebte HSV-II-Trainer Loic Favé im Auswärtsspiel beim VfB Lübeck an der Lohmühle vor 3108 Zuschauern. Sein Team verlor in einer in den Strafräumen wenig unterhaltsamen Partie durch einen Treffer von Lübecks Julian Albrecht (79.) mit 0:1. Damit steht der HSV II ohne Tore und Punkte weiterhin auf dem letzten Platz der Regionalliga Nord. „Es ist enttäuschend für uns, weil es über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel war“, sagte Favé. „Aber ich bin auch zufriedener als nach dem 0:3 beim Bremer SV, weil wir schon mutiger von hinten rausgespielt haben. Unsere Geschwindigkeit im letzten Drittel auszuspielen und mehr in die Tiefe zu kommen, das bleibt aber ein Thema bei uns. Wir machen weiter.“
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Gehrke bleibt sauer: Eine erneute Generalkritik an seiner Mannschaft übte HSV-III-Trainer Stefan Gehrke nach dem 1:3 im Derby bei TuRa Harksheide. Gehrke vermisste bei seinem Team wieder die alten Fußballtugenden. „Wenn du nicht rennst, kämpfst, grätscht und Gras frisst, kannst du in der Oberliga keine Punkte holen“, sagte Gehrke nach der zweiten Pleite im zweiten Spiel. „Bei unseren Gegentoren kannst du auch nur den Kopf schütteln. Die Krönung war das 1:3, als wir aus einer eigenen Ecke heraus in einen Konter rennen und einen Elfmeter kassieren. Wir haben mit Spielern wie beispielsweise Martin Fedai, Marcus Borgmann, Martin Schauer und Marcell Jansen brutale Qualität in der Mannschaft. Aber wenn du in Anführungsstrichen gesprochen nicht willst, kannst du zwar über System und Aufstellung philosophieren, nur wird das nicht helfen.“ Die nächste Chance für den HSV III, ein anderes Gesicht zu zeigen, bietet sich am kommenden Freitag im Heimspiel gegen den FC Alsterbrüder.