Geesthacht. Wegen Funkenfluggefahr im Sommer fährt die Dampflok nun häufiger im feuchteren Herbst. Doch Nässe war nun möglicherweise ein Problem.

Im Sommer durfte Dampflok Karoline häufig nicht mehr losdampfen: Hitze und Trockenheit zwangen das historische Eisenbahnzuggefährt aus Geesthacht, kurzfristig, im Schuppen zu bleiben, statt Richtung Bergedorf starten zu können. Beim Betrieb entstehender Funkenflug hätte Gras entlang der Schienen entzünden können.

Deswegen hat die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn ein paar dieser beliebten Sonderfahrten in den eher nassen Herbst verschoben. Doch auch die Feuchtigkeit brachte diesmal kein Glück. Bei den ersten beiden Fahrten des Wochenendes am Sonnabend musste die alte Diesellok V7 von 1958, die ebenfalls auf der Anlage in Geesthacht beheimatet ist, als Alternative einspringen.

Kohlen zu feucht? Dampflok Karoline blieb bei der ersten Ausfahrt im Schuppen

War die Kohle zu nass geworden? Darüber wird bei den Geesthachter Eisenbahnfans noch gerätselt. Tatsache war jedenfalls: „Karoline hatte ein Problem mit der Dampfgewinnung, nachher war das wieder okay. Karoline konnte den Dampf nicht hochfahren, möglicherweise war es vom Heizen her zu feucht“, berichtet Gerhard Rösler. Er nahm es gelassen. „Das kann passieren“, sagte er. „Nachher war sie wieder voll einsatzfähig.“

So ging es nach Bergedorf und zurück zunächst ohne Karoline, die dann bei Rückkehr wieder zur Verfügung stand. Die ausstehenden Fahrten bis zum Feierabend am Sonntagnachmittag wurde mit Bravour erledigt. Bei einem ähnlichen Problem vor einigen Jahren sei Karoline mal bei der ersten Fahrt von der Diesellok mit nach Bergedorf geschleppt worden, und die Rückfahrt hätte dann unter Dampf stattgefunden, erinnert sich Gerhard Rösler.

Großer Andrang – Sonderfahrten waren ein voller Erfolg

Der kurze Ausfall des Zugpferdes trübte das Wochenende nicht. Die Sonderfahrten seien ein voller Erfolg gewesen, erzählt Gerhard Rösler, der die Fahrkarten auf dem alten Bahnhof Bergedorf-Süd verkauft hatte. Er hat sogar den Bedarf nach weiteren Waggons ausgemacht. „Es hätten noch mehr Sitzplätze da sein können“, befand er.

Pro Fahrt und Richtung könnten es etwa 200 Passagiere gewesen sein, schätzt Gerhard Rösler. Zwölf Fahrten insgesamt standen an. Ein einziges, mutiges Pärchen reiste am Sonntag mit dem Fahrrad an, wollte von Geesthacht nach Bergedorf zurückfahren. „Ich hoffe, dass sie trocken geblieben sind“, meint Gerhard Rösler. Denn nach zum Auftakt wunderbarem Herbstwetter drehte sich die Wetterlage, zum Abschluss gab es kräftigen, lang anhaltenden Regen.

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