Geesthacht/Bergedorf. Die historische Eisenbahn ist voll besetzt, als sie am Ostersonnabend plötzlich zwischen Escheburg und der B 404 liegenbleibt. Was nun?
Es brannte nahe dem Bahnhof Bergedorf-Süd, und weil gerade zufällig die historische Dampflok „Karoline“ während ihrer Osterfahrten am Bahnhof unweit vom Neuen Weg einen planmäßigen Stopp machte, wirkte das Feuer durch „Karolines“ schwarzen Rauch jedoch bedrohlicher, als es in Wirklichkeit war. Doch Entwarnung: Die Lok hatte damit nichts zu tun. Rund 100 Quadratmeter Gestrüpp brannten am Karfreitag auf dem Wall zwischen der ehemaligen Kleingärtnersiedlung Grabeland und den Schienen unweit des Bahnhofs Bergedorf-Süd. Die Feuerwehr hatte den Brand gegen 15.50 Uhr schnell gelöscht.
Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Geesthachter Eisenbahn hatte die 78 Jahre alte Lokomotive über Ostern extra an drei Tagen – also einen Tag länger als an Fahrtwochenenden üblich – aus dem Lokschuppen geholt. Die Eisenbahner fürchten, dass sie im Sommer wegen hoher Waldbrandgefahr nicht unter Dampf fahren dürfen, sprich ohne die „Karoline“, ihr finanzielles Zugpferd.
Geesthacht: Dampflok „Karoline“ wieder Publikumsmagnet
„Die Entscheidung war goldrichtig. Wir hatten immer gut gefüllte Züge“, resümierte Knut Wiese, Vorsitzender der AG Geesthachter Eisenbahn zufrieden, nach dem dringend benötigten Geldsegen für die Vereinskasse. Bis zu 230 Fahrgäste konnten maximal zwischen Bergedorf-Süd und Geesthacht, teilweise sogar bis Krümmel mitfahren.
Allerdings bereitete die verwendete Anthrazitkohle mal wieder etwas Probleme. Deren Asche fiel nicht wie gewünscht durchs Rost in den Aschkasten. Folge: Auf der letzten Tour am Ostersonnabend fiel der Druck im Kessel ab, sodass die „Karoline“ zwischen Escheburg und der B 404 liegenblieb und samt Passagieren von einer Diesellok abgeschleppt werden musste. Am Ostersonntag fuhr die Diesellok bei der letzten Fahrt vorsorglich gleich mit, damit sich das Malheur nicht wiederholte.
Das nächste Mal ist die „Karoline“ am 27. und 28. Mai auf der Strecke unterwegs.