Dassendorf. Fiasko bei TuRa Harksheide. Effekt des Trainerwechsels ist bereits verpufft. Was bei den Dassendorfern so alles schiefgelaufen ist.

Was für ein Schock für die TuS Dassendorf! Zum Start in den 17. Spieltag der Fußball-Oberliga unterlag der Branchenprimus am Freitagabend (15. November) nach einer deprimierenden Vorstellung bei TuRa Harksheide mit 2:5 (0:3). Damit sind die Hoffnungen der Dassendorfer, nach zwei titellosen Jahren wieder Meister zu werden, auf ein absolutes Minimum gesunken. Durch einen 3:1-Sieg von Tabellenführer Altona 93 am Sonnabend im Spitzenspiel gegen den ETSV Hamburg hat der AFC nun bereits zwölf Punkte Vorsprung auf die TuS.

Keine schönen Aussichten also für die Dassendorfer, die zudem ja auch schon aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden sind. Interimstrainer Mirko Petersen hatte gegenüber dem 3:1-Heimsieg gegen den Niendorfer TSV zwei Veränderungen in der Startelf vorgenommen. Notgedrungen, ließe sich anfügen, die personelle Situation zwang ihn dazu. Linksverteidiger Marvin Büyüksakarya fehlte, für ihn rückte Jordan Brown in die Formation. Zudem ersetzte Julian von Haacke den mit seiner fünften Gelben Karte gesperrten Okan Kurt.

Ein Abend zum Vergessen für die TuS Dassendorf

Nicht zur Verfügung stand auch Martin Harnik. Der frühere Bundesliga-Profi vom Hamburger SV, Werder Bremen und dem VfB Stuttgart war in dieser Woche zwar ins Training zurückgekehrt, doch die Verletzungssorgen blieben. Am Freitag hatte Harnik extra noch den Arzt aufgesucht, doch es reichte nicht einmal für die Bank. Dort saßen mit Angreifer Mert Akkus (23 Jahre) und Verteidiger Niclas Reuels (21) aus der „Zweiten“ zwei Nachwuchstalente. Dazu gesellten sich zwei Rückkehrer: der zuletzt beruflich verhinderte Henrik Dettmann sowie der aus dem Urlaub zurückgekehrte Ex-Profi Zhi-Gin Lam.

Bekam die Hütte voll: Dassendorfs Torhüter Christian Gruhne.
Bekam die Hütte voll: Dassendorfs Torhüter Christian Gruhne. © BGZ/Hanno Bode | Bode

Nicht unbedingt das Personal, um einer schwierigen Partie eine Wende zu geben. Doch die Elf, die auf dem Platz standen, hätten eigentlich Klasse und Erfahrung genug besitzen müssen, um sich auch unter so widrigen Umständen durchzusetzen. Man denke nur an den früheren Drittliga-Spieler Fabian Graudenz oder den ehemaligen Junioren-Nationalspieler von Haacke, dem zwei Kreuzbandrisse eine mögliche Bundesliga-Karriere bei Werder Bremen verwehrten.

Die Illusion, trotz aller Probleme davonzukommen, hielt nur eine knappe halbe Stunde

Doch die Illusion, trotz aller Probleme davonkommen zu können, hielt nur eine knappe halbe Stunde. Dann sorgte Harksheides Fabian Wagner mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung (28., 32.). Yannick Fischer erhöhte noch vor der Pause auf 3:0 (45.). Damit stand der erste Rekord des Abends bereits fest: Noch nie hatte TuRa Harksheide drei Tore in einer Partie gegen Dassendorf erzielt. Nun war es also passiert.

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Nach dem Seitenwechsel durften die Dassendorfer nach dem 1:3-Anschlusstreffer noch einmal Hoffnung schöpfen (62.), doch der frühere Curslacker Adrian Sousa stellte umgehend mit seinem Tor zum 4:1 den alten Abstand wieder her (66.). Lenny Kufrin erhöhte auf 5:1 (70.). Nun stand plötzlich die höchste Oberliga-Niederlage aller Zeiten für die TuS Dassendorf im Raum. Vor ziemlich genau zehn Jahren hatte es einmal ein 0:4 gegen den Niendorfer TSV gegeben.

Zumindest eine Rekordniederlage wird im letzten Moment vermieden

Doch immerhin: Die Dassendorfer bewiesen Moral, erzielten durch Julian von Haacke noch das 2:5 (84.) und ließen zumindest diesen Negativrekord nicht zu. An einem Abend zum Vergessen für die Dassendorfer.