Schwarzenbek. Am Donnerstag, 17. Oktober, lohnt sich ein Besuch im Rotkreuzmarkt besonders: 50 Prozent Rabatt auf Secondhandkleidung.
Je länger Kleidung getragen wird, desto besser ist das für Mensch und Umwelt. Und auch wenn Ware aus zweiter Hand oft günstiger ist als Neuware, sollte nur das gekauft werden, was auch wirklich gebraucht wird, so die Empfehlung von Klimaschützern. Secondhandmode ist eine nachhaltige Alternative. Das hat auch Schwarzenbeks Bürgervorsteher Roman Larisch unlängst betont, als neben dem Rotkreuzmarkt auch der Awo-Laden in der Europastadt eröffnet hatte.
Secondhand in Schwarzenbek: Pullover für 4 Euro – hier gibt‘s richtig gute Schnäppchen
Für Schnäppchenjäger sind beide Geschäfte eine echte Alternative zu neuer Kleidung. „Unsere Kundschaft ist zu 80 Prozent bedürftig. Aber der Anteil der Kunden, die aus Umweltbewusstsein Secondhandkleidung kaufen, wächst“, sagt Sabine Conrad, Leiterin des DRK-Kleidermarktes im ehemaligen Güterbahnhof. Wer besonders viel sparen möchte, der sollte am Donnerstag, 17. Oktober in den kleinen, aber sehr gemütlich eingerichteten Kleidermarkt am Bahnhof kommen.
Denn genau vor einem Jahr haben die aktuell sieben ehrenamtlichen Helfer und Jessica Mehnert vom Bundesfreiwilligendienst dieses Domizil direkt neben der Schwarzenbeker Tafel bezogen. Dieser Geburtstag soll gefeiert werden. „Es gibt 50 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. Wir haben gerade sehr viel gut erhaltene Winterware hereinbekommen“, sagt Sabine Conrad. Eine kuschelige Winterjacke kostet üblicherweise zwischen fünf und zehn Euro im Kleidermarkt. Am Donnerstag von 13 bis 17 Uhr gibt‘s die Ware für die Hälfte. T-Shirts kosten zwischen zwei und vier Euro, Pullover vier Euro und Hosen generell 2,50 Euro.
Nach vier Umzügen hat der Secondhandladen endlich eine dauerhafte Bleibe
Auch wenn die Damen – männliche ehrenamtliche Helfer gibt es aktuell im Kleiderladen nicht – den ersten Geburtstag am Güterbahnhof feiern, ist das Geschäft deutlich älter. „Es war der vierte Umzug. Aber hier wollen wir jetzt dauerhaft bleiben“, sagt Mitarbeiterin Ellen Lange. Angefangen hat alles im ehemaligen Edeka-Markt am Verbrüderungsring im Jahr 2010. Dort gab es reichlich Platz, aber auch eine schlechte Isolierung in dem aus den 1970er-Jahren stammenden Zweckbau. Obwohl DRK und Eisenbahnfreunde sich Heizkosten und Miete teilten, rechnete sich das Geschäft schnell nicht mehr. Es folgte 2014 der Umzug in den ehemaligen Budni-Markt an der Schmiedestraße, wo mittlerweile der türkische Supermarkt eingezogen ist. Dann folgte der Umzug an die Lauenburger Straße, wo die Awo die Ladenräume vor einem Jahr vom DRK übernahm.
Mit dem vermutlich finalen Umzug an der Güterbahnhof stehen zwar deutlich weniger Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung, dafür gehört die Immobilie aber dem DRK-Ortsverein und somit fällt keine Miete an. Auf der kleinen Ladenfläche werden keine Möbel und Haushaltsgeräte mehr angeboten, sondern nur noch Kleidung.
Die Nähe zur Tafel ist ein wichtiger Standort für den günstigen Kleiderladen
Neben den geringeren Kosten ist die Nähe zur Tafel ein wichtiger Standortfaktor. „Viele Kunden kommen nach dem Einkauf bei der Tafel gleich zu uns und decken sich mit Kleidung ein. Deshalb haben wir unsere Öffnungszeiten auch an die der Tafel angepasst“, so Sabine Conrad.
Es sind längst nicht mehr nur Bedürftige, die das kostengünstige Angebot nutzen. Viele Pendler machen auf dem Weg vom und zum Bahnhof einen Zwischenstopp beim Kleiderladen. Seit mehreren Monaten ist der Zugang auch barrierefrei über eine Rampe zu erreichen. „Viele Kunden reizt der Gedanke, etwas für die Umwelt zu tun, indem sie gut erhaltener Kleidung ein zweites Leben geben. Dass sie dabei auch noch ordentlich sparen, ist ein positiver Begleiteffekt“, so die Marktleiterin.
Es gibt auch Beratung für die Kunden
Sie und ihre ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen legen viel Wert auf die Beratung. Dabei geht es nicht nur darum, die passende Größe für die Kunden zu finden, sondern auch um die passende Kleidung zum jeweiligen Typ. „Wir bräuchten auch weitere Helfer. Erfahrung im Einzelhandel oder in der Modebranche ist nicht entscheidend. Das kommt hier von ganz alleine“, sagt Sabine Conrad. Schön wäre es auch, wenn sie männliche Unterstützung hätte. Ein großes Plus sei es angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen, dass im Team eine Ukrainerin und eine Iranerin vertreten sind. Damit können viele Sprachbarrieren bei den Beratungsgesprächen überwunden werden.
Das Flair eines zweckmäßig eingerichteten Sozialkaufhauses hat der Kleidermarkt endgültig abgelegt und verströmt eher den Charme einer kleinen Boutique. Die Ware ist liebevoll präsentiert, die räumliche Enge schafft eine kuschelige Atmosphäre ohne bedrückend zu wirken. Kleiderspenden können während der Öffnungszeiten im Laden oder in den Containern direkt vor der Tür abgegeben werden. Es gibt auch einen Austausch mit der Kleiderkammer des DRK an der Bismarckstraße, wo ebenfalls kostengünstig Kleidung abgegeben wird.
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Der Kleidermarkt am Güterbahnhof ist dienstags von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von 14 bis 16 Uhr und freitags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.