Schwarzenbek. Ein Vorstoß der CDU war im vergangenen Jahr gescheitert. Jetzt haben die Christdemokraten eine neue Idee, wo Vierbeiner toben können.
Das Thema Hundeauslauffläche begleitet die Schwarzenbeker Kommunalpolitik ähnlich wie Kindergärten und die Innenstadtbelebung seit Jahren. Besonders die CDU wirbt energisch für ein Areal, auf dem Hundehalter ihre Vierbeiner von der Leine lassen können. Bisher gestaltete sich das Projekt schwierig. Jetzt aber scheint Bewegung in die Sache zu kommen.
Die Christdemokraten präsentieren gemeinsam mit der FDP in der kommenden Stadtverordnetenverordnung am Donnerstag, 17. Oktober, Pläne für eine Hundefläche. Diese soll im Nordosten der Stadt an der Industriestraße 29 entstehen. Dort befindet sich auf dem Gelände von Ernstings Family eine ungenutzte, fußballfeldgroße Fläche.
Hohe Hundesteuer in Schwarzenbek
Geht es nach dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Paul Dahlke, soll hier die Freifläche entstehen. Zwar sagt auch Dahlke, dass Einnahmen aus der Hundesteuer nicht zwingend Hund und Herrchen wieder zugutekommen müssen, ein Blick auf die Steuersätze rechtfertige aber zumindest die Investition in ein Pachtgrundstück. 120 Euro zahlen Hundehalter in Schwarzenbek pro Jahr für den ersten Hund, 170 Euro für den zweiten Hund. Handelt es sich um eine gefährliche Hunderasse, sind es sogar 320 Euro jährlich. „Wir bieten Hundebesitzern in Schwarzenbek aber rein gar nichts“, stellte der Christdemokrat schon im Rahmen einer Stadtverordnetenversammlung im vergangenen November klar.
In Schwarzenbek sind über 1000 Hunde gemeldet. Eine Hundezählaktion im vergangenen Jahr hatte zu einigen Nachmeldungen geführt. Dass für die Vierbeiner mehr getan werden müsste, äußern immer wieder Bewohner der Stadt. Erst im Mai hatte die Schwarzenbekerin Felicitas Scholtyssek-Engel in der Stadtverordnetenversammlung darauf hingewiesen, dass dringend etwas passieren müsse.
Fläche soll gepachtet und eingezäunt werden
Dabei ist es wichtig, dass die Tiere sich auch mal ohne Leine bewegen können. Angeleint fällt den Hunden die Sozialisierung mit ihren Artgenossen deutlich schwieriger, beim Spielen wird die Verletzungsgefahr durch die Leine erhöht. Da in den innerstädtischen Bereichen in der Regel Leinenpflicht gilt, bräuchte es eine ausgewiesene Fläche.
Diese soll nun auf dem Gelände von Ernstings Family entstehen. „Die Stadtverwaltung möge Verhandlungen mit der Ernstings Family GmbH & Co.KG aufnehmen, um die Flächen in der Industriestraße 29 als Hundefreilauffläche zu pachten“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag von CDU und FDP. Demnach soll der Pachtvertrag jährlich verlängert werden und die Wiese an der Südseite, der einzigen offenen Seite, eingezäunt werden. Über die vertraglichen Inhalte müssten sich Stadt und Grundeigentümer einigen. Dass jedoch seitens Ernstings Family grundlegendes Interesse besteht, lässt Dahlke durchblicken.
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Viele Hundebesitzer müssten mit dem Auto kommen
Sollte ein Pachtvertrag tatsächlich zustande kommen, schlagen CDU und FDP die Gründung eines Hundehaltervereins vor, dessen Mitglieder bei der Pflege der Hundefläche unterstützen könnten. So würden die Kosten und benötigten Personalkapazitäten für die Stadt gering gehalten werden.
Problematisch könnte der Standort der Hundefläche sein. Die Industriestraße liegt mitten im Gewerbegebiet am Ortsausgang in Richtung Grabau und beherbergt im Verbund mit der Röntgenstraße größtenteils Industrieflächen. Fußläufig erreichbar wäre die Fläche nur für die Bewohner des Stadtteils Nord-Ost. Viele andere Hundehalter müssten wohl auf das Auto zurückgreifen, um den Vierbeiner zur Auslauffläche zu bringen. Andererseits spricht für das Areal im Industriegebiet, dass dort Bewohner nicht durch Lärm tobender Hunde oder den Geruch von Kot und Urin gestört würden.