Schwarzenbek. Schwarzenbek. Carsharing, Nahwärme-Netze oder Verzicht auf das Auto – es gibt viele Möglichkeiten, das Klima zu schützen.

Sie ist der krönende und hoffentlich klimaschonende Abschluss der „Energiebürger“-Ausbildung: Die Klimawerkstatt im Festsaal des Rathauses am Sonnabend, 22. September. Im April dieses Jahres begann der Volkshochschul-Kursus (wir berichteten). Die VHS hat das Projekt gemeinsam mit der Aktivregion Sachsenwald-Elbe und der Kieler Heinrich-Böll-Stiftung ausgerichtet.

Regionale Produkte schützen das Klima

18 Teilnehmer waren zu Beginn dabei, zwölf haben bis zum Ende durchgehalten. Darunter auch Schwarzenbeks stellvertretender Bürgervorsteher Roman Larisch (CDU): „Ich kann kein Null-Energie-Haus bauen, wenn ich nicht das Geld dazu habe. Es gibt aber auch andere Wege, das Klima zu schützen: Wir kaufen jetzt mehr regionale Produkte, und ich fahre mit dem Fahrrad zur Milchtankstelle in Louisenhof.“

Auto verkauft für die Umwelt

Noch weiter ist der Schwarzenbeker Oliver Siems gegangen, der als Qualitätsmanager in Hamburg tätig ist: „Ich habe mein Auto verkauft. Ich fahre jetzt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, nutzte die Profi-Card des HVV.“ Für Claudia Reinke aus Wentorf ist Klimaschutz vor allem ein Lernprozess: „Was ich interessant fand, sind die vielfältigen Möglichkeiten, Fördermittel für Energiesparmaßnahmen einzuwerben – von staatlichen Zuschüssen bis hin zu Stiftungen.“

Nahwärme mit Holzschnitzeln

Der Worther Bürgermeister Uwe Schack ist darin schon ein alter Hase: Gemeinsam mit seinen Nachbarn hat er vor drei Jahren die herkömmliche Ölheizung durch eine Hackschnitzelheizung ersetzt, die die umliegenden Häuser mit Wärme versorgt und jährlich 4,5 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxid einspart.

Ziel des VHS-Kursus, an dem auch Schwarzenbeks Klimamanagerin Kirsten Bolz als Referentin teilnahm, war es, Multiplikatoren auszubilden, die weitere derartige Projekte anschieben. Bei der Klimawerkstatt am Sonnabend, die maßgeblich von den Kursusabsolventen vorbereitet wurde, sollen weitere Bürger für die Idee des lokalen Klimaschutzes gewonnen werden.

Workshop im Rathaus

Der Workshop beginnt um 10 Uhr mit der Begrüßung durch Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig im Festsaal des Rathauses. Anschließend geht es in drei Arbeitsgruppen um die Bereiche „Erneuerbare Energien“, „Klimafreundliche Mobilität“ und „Wissensvermittlung“.

Drei Experten werden zunächst in die jeweiligen Themenbereiche einführen, bevor in den Gruppen Lösungen für die Region erarbeitet werden. „Das kann eine Energiegenossenschaft sein oder der Aufbau von Nahwärme-Netzen wie in Worth, eine Klimawoche oder die Durchführung von Stromwechselpartys, wie sie auch die Verbraucherzentrale anbietet“, sagt Doris Lorenz von der Böll-Stiftung.

Car-Sharing geht auch in Kleinstädten

Ein Car-Sharing von E-Autos sei in größeren Städten allein durch deren Größe leichter durchführbar, sagt Lorenz, sie hat aber auch für Kleinstädte wie Schwarzenbek eine Idee: „Die Statt-Auto-Genossenschaft funktioniert in Kiel und Lübeck gut. Sie kommt aber auch aufs Land, wenn es dort Bürger gibt, die sich engagieren.“

Gegen 15 Uhr sollen die drei Gruppen dann erste konkrete Projekte präsentieren, die sie in Schwarzenbek und Umgebung umsetzen wollen. Um besser planen zu können, bittet VHS-Leiterin Anja Erdmann um Anmeldung unter Telefon (0 41 51) 53 88 oder per E-Mail an info@vhs-schwarz enbek.de. Aber auch spontane Gäste sind willkommen. Die Teilnahme an der Klimawerkstatt ist kostenlos, für Getränke und Snacks in den Pausen ist gesorgt.