Dassendorf. Wer aus Richtung Aumühle nach Geesthacht fährt, muss derzeit einen scheinbar neuen Ort durchqueren. Was es mit dem Schild auf sich hat.

Im Kreis Herzogtum Lauenburg gibt es 132 Gemeinden. Wer jetzt aber auf dem Weg von Aumühle nach Geesthacht plötzlich ein Ortsschild mit dem Namen Ortslage passiert, ist nicht etwa in der 133. Ortschaft gelandet: Die Gemeinde am Rande des Sachsenwaldes heißt noch immer Dassendorf.

Doch nach dem Diebstahl des Schildes an der Landesstraße 314 vor wenigen Tagen hat die zuständige Straßenmeisterei in Grande dort sofort ein neues Schild aufgestellt. Weil „Dassendorf“ nicht auf Lager war, weist die temporäre Ortstafel, so der offizielle Name des Schildes, jetzt ganz allgemein auf die Ortsdurchfahrt und das dort geltende Tempolimit hin.

Ortslage statt Dassendorf: Manche Schilder werden gern gestohlen

Besonders beliebt sind Ortsschilder von Festivalstandorten und Kommunen mit ausgefallenen Namen. Weil etwa Festivalbesucher in Wacken regelmäßig Ortsschilder als Souvenir mitgehen ließen, wird die Tafel mittlerweile regulär im Shop des Heavy-Metal-Festivals angeboten. Beliebt sind auch Ortstafeln von Orten mit seltsamen Namen wie Kalifornien und Brasilien bei Schönberg an der Ostsee, Oberhässlich in Sachsen oder Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen.

Warum der oder die Täter sich ausgerechnet das Dassendorfer Schild ausgesucht hat, vermag Bürgermeisterin Martina Falkenberg nicht zu sagen: „Ich habe keinen Kontakt zu solchen Menschen, kann also auch nichts zu deren Motiven sagen.“ Tatsächlich sei der Diebstahl des Ortsschildes kein Einzelfall, berichtet Falkenberg, die auch Vorsteherin des Amtes Hohe Elbgeest ist.