Lauenburg. Wenn Fotograf Dirk Eisermann einen Kalender herausbringt, darf man sich auf zwölf Kunstwerke freuen. Ein paar Tipps gibt es gratis dazu.
Wer einen Fotokalender von Dirk Eisermann an der Wand hängen hat, kann es gar nicht abwarten, dass ein neuer Monat beginnt. Jedes Kalenderblatt ist ein Kunstwerk. Der Berufsfotograf versteht es, seine Wahlheimat Lauenburg wirkungsvoll in Szene zu setzen. Mal rückt er die Tiere der Elbtalaue in den Mittelpunkt, mal setzt er auf Kontraste und stellt seltene Designermöbel in ein ungewöhnliches Ambiente.
Und immer wieder ist es die Landschaft von Lauenburg und Umgebung, die den geborenen Hamburger fasziniert. Um den perfekten Moment einzufangen, wartet er mitunter stundenlang hinter seinem Stativ. Und so bietet sein neuer Fotokalender „Stadt · Land · Fluss“ auch für alteingesessene Lauenburger überraschende Ansichten – selbst wenn man glaubt, die Stadt und die Region wie die eigene Westentasche zu kennen. Wenn man ein paar Dinge beachtet, so der Fachmann, können übrigens auch Hobbyfotografen beachtliche Ergebnisse erzielen.
Hobby Fotografie: Vom Profi lernen – so gelingen tolle Bilder
Es ist der sechste Kalender, den der Berufsfotograf in seinem Verlag Edition Rufer auf den Markt bringt. Und es ist wieder das besondere Licht, das den Betrachter in den Bann zieht. Mal ist es die Sonne, die im richtigen Moment durch die Äste eines Baumes scheint, mal ein diffuser Schein, der das Motiv beleuchtet. „Fotografieren ist wie malen mit Licht“, ist einer der Lieblingssätze von Dirk Eisermann.
Er überlässt da nichts dem Zufall. So kann es passieren, dass er fünfmal vergeblich zu früher Morgenstunde aufsteht. Erst beim sechsten Mal beleuchtet die aufgehende Sonne das Motiv so, wie er es geplant hat. Manchmal bleibt für ein Foto ein Zeitfenster von nur wenigen Minuten. Sein Tipp an Hobbyfotografen: Unbedingt am frühen Morgen aufstehen. „Im ersten Licht des Tages wirken Landschaften viel eindrucksvoller als bei starkem Licht zur Mittagszeit“, weiß der Profi. Wer sich dazu nicht aufraffen könne, solle die „blaue Stunde“ am Abend nutzen, wenn die Sonne wieder schräg steht.
Geduld – eine der wichtigsten Eigenschaften beim Fotografieren
Manchmal setzt Eisermann aber auch bewusst auf die Wirkung von Schwarz-Weiß. Das Monatsblatt Februar zeigt die Ansicht der Schaale bei winterlichem Hochwasser. Die verschiedenen Grauabstufungen, Spiegelungen und Schattenspiele lassen das Bild fast dreidimensional wirken. Trotz der Kontraste wirkt es nicht hart, sondern eigentümlich lebendig, obwohl weder Tiere noch Menschen zu sehen sind. Eisermann hat dabei nichts dem Zufall überlassen. „Die Aufnahme bei ISO 100 und Blende 11 hat genau eineinhalb Sekunden gedauert“, sagt er.
Anders als bei seinen bekannten Tieraufnahmen wirken die Landschaften, die Eisermann in seinem neuen Kalender zeigt, wie ausgestorben. Das gibt den Bildern eine Ruhe, die sich auf den Betrachter überträgt. Das Novemberblatt zeigt eine Aufnahme aus der Straße Neustadt in Lauenburg. „Als das Bild entstanden ist, war dort wegen Bauarbeiten das Parken untersagt. Die Parkverbotsschilder habe ich kurzerhand abgenommen“, sagt er lachend. Perfekt war es dann aber immer noch nicht. Die Weihnachtsbeleuchtung eines Hauses war noch nicht eingeschaltet. Der Bewohner tat ihm den Gefallen und beleuchtete die Fenster für den Moment der Aufnahme an.
Polarlichter – seltenes Naturphänomen am Lauenburger Himmel
An drei Nachmittagen hat Dirk Eisermann dann auf die richtige Atmosphäre mit leichtem Nebel gewartet – dann hatte er das perfekte Foto im Kasten. Für seine Aufnahmen benutzt er immer ein Stativ. Er schwört auf ein leichtes aus Karbon mit einem fein justierbaren 3-Wege Kopf. „Wenn ich ein Stativ benutze, kann ich nicht nur meinen Ausschnitt ganz genau wählen, sondern auch viel längere Verschlusszeiten wählen, ohne zu verwackeln. Das wirkt sich dann positiv auf die Tiefenschärfe des Bildes aus“, verrät er.
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Der 12. und 13. August dieses Jahres waren auch für Hobbyfotografen ganz besondere Tage. Über Lauenburg tanzten Polarlichter in intensiven Farben. Die sozialen Netzwerke waren voll mit Bildern von dem seltenen Naturereignis. Manchen gelangen selbst mit der Handykamera überraschend gute Aufnahmen. Auch Dirk Eisermann war von dem intensiven Farbeinspiel am Lauenburger Himmel begeistert. Natürlich wählte der Fotograf für diese Aufnahme den perfekten Standort aus. In seinem Bild scheint das magische Licht die Lauenburger Altstadtkulisse einzurahmen. Die Elbe spiegelt das Licht in weichen Farbtönen zurück. Das Monatsblatt August erinnert an diese magischen Momente.
Dirk Eisermanns Fotokalender „Stadt · Land · Fluss“ gibt’s ab sofort im Handel
Dirk Eisermann hat viele Jahre als Fotojournalist für „Spiegel“ und „Stern“ gearbeitet. Heute ist er für verschiedene Zeitschriften, Magazine, für Agenturen und Unternehmenspublikationen unterwegs. Wie lange er an dem neuen Kalender gearbeitet hat, lässt sich schon beim Durchblättern ermessen. Was allen Aufnahmen gemeinsam ist: Der Fotograf lässt den Betrachter innehalten. Selbst dann, wenn man selbst schon oft an dem Motiv vorbeigegangen ist, ohne ihm besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Der Fotokalender 2025 „Stadt · Land · Fluss“ im klassischen A3-Format kostet auch in diesem Jahr 20,95 Euro und kann ab sofort in der DHL-Filiale Deko for Seasons (Berliner Straße 17), in der Lauenburger Touristinformation (Elbstraße 59) erworben werden.