Geesthacht. Niederdeutsche Volksbühne geht mit dem Krimiklassiker „Die Mausefalle“ neue Wege. Welche Schwierigkeiten es gab, auf platt zu morden.

Ein spannendes Unterfangen: Die Niederdeutsche Volksbühne Geesthacht (NVBG) bringt den Krimiklassiker „Die Mausefalle“ von Agatha Christie auf die Bühne. Die Plattschnacker spielen das Stück natürlich in der Niederdeutschen Sprache. Premiere von „De Muusfall“ ist am 28. September um 19 Uhr im kleinen Theater Schillerstraße (KTS), Schillerstraße 33.

Eigentlich spielt die NVBG stets Komödien oder Boulevardstücke, und das schon seit 1919. Jeweils wiederkehrend im Herbst und Frühjahr steht das Ensemble mit humorigen Werken auf der Bühne im KTS. Und im Winter laden sie regelmäßig zur Schummerstünn in ihre Theaterklause (Bergedorfer Straße 28) ein. Los geht es am 22. November. Der Ticketverkauf hierfür beginnt am 10. November.

Besonderheit: Die Niederdeutsche Volksbühne produziert erstmals einen Krimi

Für Kriminalstücke ist in Geesthacht eigentlich die Bürgerbühne zuständig, der Verein bringt jährlich im Oberstadt Treff Spannung auf die Theaterbretter. In dieser Saison ist es mal anders. Unabhängig voneinander haben beide Vereine die Genres getauscht.

Die Bürgerbühne wird vom 15. bis 23. Februar 2025 mit dem legendären Ohnsorg-Schenkelklopfer „Tratsch im Treppenhaus“ auf der Bühne stehen, und die Plattschnacker sind nach der Premiere noch bis zum 26. Oktober mit „De Muusfall“ zu sehen.

Zwei Geesthachter Bühnen tauschen ihre Themenwelten

Warum sie die Genres wechseln, ist denkbar einfach. Beide wollen etwas Neues wagen. „Einfach mal ausprobieren. Natürlich werden wir auch weiterhin einen Mix aus Klassikern und modernen Boulevard-Theater zeigen“, sagt der NVBG-Vorsitzende Marcel Jammer.

Er führt in „De Muusfall“ Regie, schlüpft in die Rolle des Major Mielke und musste den Theaterklassiker sogar ins Plattdeutsche umschreiben. „Die Mausefalle“ gab es bisher noch nicht op Platt – und das, obwohl das Stück im wahrsten Sinne ein Dauerbrenner ist. Im Londoner Westend Theater hebt sich täglich der Vorhang seit 1952. Die einzige Unterbrechung gab es während der Corona-Pandemie.

Heftiger Schneesturm verhindert Flucht – Pension wird zur „Muusfall“

Darum geht es auf der Bühne: Die Eheleute Marie und Gustav Rohde (Christine Weber und Mario Freese) sind in heller Aufregung. Die Neueröffnung ihrer Pension Strandgut steht bevor. Kurz vor dem großen Ereignis beginnt es, immer heftiger zu schneien. Die Gastronomen können trotzdem all ihre Gäste in der Pension begrüßen. Die Erleichterung währt aber nicht lange.

Über das Radio erfahren sie, dass in Lübeck eine Frau erdrosselt wurde. Wenig später meldet sich die Kriminalpolizei und teilt mit, dass bei der Toten ein Zettel mit Namen und Anschrift der Pension Strandgut gefunden wurde. Der Schneesturm wurde mittlerweile so heftig, dass niemand aus der misslichen Lage entkommen kann.

Der ersten Toten folgt bald noch eine zweite Leiche

Der Kriminalobermeister Trotter (Arne Kloodt) macht sich unterdessen auf Skiern auf den Weg in die abgelegene Pension. Nach der Ankunft beginnt er, die Pensionsgäste Christian Frederik Hansen (Annika Petersen), Frau Beul (Anja Murawski), Major Mielke (Marcel Jammer) Fräulein Clemens (Andrea Behrens) sowie Herrn Paravicini (Klaus Böhn) zu verhören.

Dann fällt auch noch das Telefon aus und ein weiterer Mord geschieht. Die Gäste und das Wirtspaar sitzen buchstäblich in der Mausefalle.

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Die Tickets kosten 20,90 Euro, für die Premiere inklusive Premierenfeier 27,50 Euro. Das sind die Vorverkaufsstellen: Zigarren Fries, Bergedorfer Straße 46, KTS Schillerstraße 33 oder online unter: www.kleines-theater-schillerstasse.de. Alle Spieltermine und Informationen zur Niederdeutschen Volksbühne unter: www.nvbg.de

Weitere Vorstellungen sind jeweils um 17 Uhr an den Sonnabenden 5., 12. sowie am 19. Oktober  zu sehen. Abends wird das Stück am Freitag, 11. und  18. Oktober, um 20 Uhr gezeigt. Am Sonntag, 20. Oktober, und am Sonnabend, 26. Oktober, gibt es Aufführungen um 15 Uhr. Eine Sondervorstellung gibt es am 31. Oktober, 19 Uhr im Haus im Park in Bergedorf.