Lauenburg. Fünf Gastmannschaften waren bei der Ruderregatta auf der Elbe am Start. Auf das Gewicht der Teilnehmer kam es übrigens nicht an.
Besser hätten es die Organisatoren der Rudergesellschaft Lauenburg (RGL) kaum treffen können: Bei 22 Grad und wunderschönem Frühherbstwetter fand am Mittwochnachmittag das traditionelle Wettrennen „Dickenvierer“ am Bootshaus statt. Der wenig schmeichelhafte Name dieser Regatta wurde in den 80er-Jahren eingeführt: „Damals fuhren die wenig trainierten Mitglieder der Vereine diese Regatta, und das Siegerteam musste ein Fass Bier spendieren“, erklärt der zweite Vorsitzende der RGL, Gerhard Brandt.
Das Spaßrennen auf der Elbe von Mahneckes Twiete bis zum 500 Meter entfernten Bootshaus im Kuhgrund ist seitdem eine Gaudi für den gesamten Verein. Heute sind es Gastmannschaften, die um den Sieg beim „Dickenvierer“ antreten. Einzige Voraussetzungen: Die Teilnehmer an der Ruderregatta müssen schwimmen können und dürfen keine Vereinsmitglieder sein.
Bootstaufe, Geburtstagsständchen und vier Dinosaurier
Vor dem Startschuss wurde zunächst ein neues Kajak mit einer kleinen Bootstaufe seiner Bestimmung übergeben. Taufpate und Geburtstagskind Norbert Schiebeler bekam im Anschluss an die Zeremonie ein kräftiges Geburtstagsständchen von seinen Vereinskameraden zu hören.
Außer Konkurrenz, dafür aber frenetisch von den Zuschauern begrüßt, erschien dann ein besonderer Vierer im Elbstrom vor dem Bootshaus: Vier in Dinosaurierkostümen verborgene Ruderinnen der RGL mit Steuermann Achim Bergmann versuchten ihr Bestes, um in den übergroßen Verkleidungen ihr Boot auf Kurs zu halten. Für die überraschende Performance ernteten die Damen lang anhaltenden Applaus und wohlmeinende Pfiffe und Rufe vom Publikum.
Lauenburger Polizisten kann niemand stoppen
Beim eigentlichen Rennen waren insgesamt fünf Gastmannschaften am Start. Im ersten Durchlauf traten die Mannschaft der Lauenburger Polizei gegen das Team „Stadt“ um Bürgermeister Thorben Brackmann und eine Auswahl der Jugendherberge an. Der Vierer der Polizei ließ die beiden Konkurrenten weit hinter sich und kam als Erster über die Ziellinie.
Auch interessant
- Elbehochwasser: Lauenburg räumt die Uferpromenade frei
- Wilddieb Hans Eidig: Was der Robin Hood des Nordens in Geesthacht trieb
- VHS Geesthacht: Renommierter Klimaforscher Mojib Latif spricht im KTS
Mit knappem Vorsprung schob sich dann das Team der Stadt vor dem Vierer der Lauenburger Jugendherbergen durch das Ziel: „Das war ein Herzschlagrennen - nur eine Sekunde Unterschied, der Signalgeber konnte gar nicht so schnell tuten“, bemerkte Ruderwart Helmut Knobel.
„Dickenvierer“: Zum Schluss legten sich die Profis in die Riemen
Im zweiten Durchlauf trat die Mannschaft der Lauenburger Straßen und Asphaltbau GmbH (LSA) gegen das Team von Momentive Performance Materials (MPM) an. Bereits dreimal in Folge hatte die LSA diese Regatta gewonnen, diesmal musste sie sich den Konkurrenten von MPM geschlagen geben.
Schließlich durften auch die „Profis“ der RGL außer Konkurrenz ins Rennen einsteigen: Zwei Mannschaften traten zum Abschluss der Veranstaltung gegeneinander an, die anschließend mit einem gemeinsamen Grillenabend ausklang.