Lauenburg. Die gelernte Hotelkauffrau Anna-Lena Campello hat bereits Erfahrung in Leitungsfunktionen. Einige davon hat sie in London gesammelt.
Wachwechsel in den Lauenburger Jugendherbergen: Seit 1. Januar 2024 leitet Anna-Lena Campello die beiden Häuser an der Elbstraße und am Sportplatz. Doch die junge, sportliche Frau als „Herbergsmutter“ zu bezeichnen, fällt schwer. Ist die gelernte Hotelkauffrau doch erst 28 Jahre alt. Allerdings hat sie trotz ihres jungen Alters bereits viele berufliche Erfahrungen sammeln können: Fünf Jahre hat sie in leitenden Positionen in Hotels in Hamburg und London sowie in der Restaurant- und Veranstaltungsleitung in den Elbterrassen in Lauenburg gearbeitet.
Bereits zwei Wochen nach Jobantritt hat Anna-Lena Campello einen guten Zugang zu allen Mitarbeitern gefunden: „Nachdem mich meine Vorgängerin Gabi Seidel prima eingearbeitet und alles auf einem super Niveau übergeben hat, starte ich glücklicherweise nicht bei null. Gemeinsam mit den 37 Mitarbeitern erarbeiten wir in Teams in Projektwochen neue Ideen, wobei sich die Mitarbeiter aufgrund ihrer Erfahrungen gut einbringen können.“
Herbergsmutter mit 28 Jahren: Anna-Lena Campello
Dabei ist ihr Umzug von London nach Lauenburg nicht ganz freiwillig gewesen. „In London wollte ich eigentlich bleiben, bin quasi ausgewandert, aber Corona hat alles verändert. Das Hotel wurde kurzfristig geschlossen und es gab dort keine berufliche Perspektive, sodass ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt bin“, berichtet sie.
Nach dem Dreivierteljahr in London und ihrer Arbeit in den Elbterrassen freue sie sich nun auf die neuen Aufgaben, die vor ihr liegen. In Lauenburg, wo sie auch wohnt, hat sie sich schon gut eingelebt. So spielt sie mit in der Theatergruppe TheKiLa und betreibt bevorzugt am Rudergerät Fitnesssport im Gym80.
Die Auslastung der Herbergen sind sehr gut
In den Jugendherbergen ist sie unter anderem zuständig für das Personal, die wirtschaftliche Führung und Konzeptentwicklung. Zu ihrem täglichen Geschäft gehören alle Belange, die die Wünsche der Gäste betreffen, aber auch notwendige Reparaturen. Campello: „Das bedeutet eine 24/7 Dienstbereitschaft, das mache ich gern und versuche natürlich, meine Zeit zwischen den beiden Herbergen möglichst gleich aufzuteilen.“
Die Auslastungszahlen als auch die bisherigen Buchungen für 2024 der 124 Betten in 33 Zimmern am Sportplatz, sowie der 79 Betten in 36 Zimmern in der ehemaligen Zündholzfabrik direkt an der Elbe, bezeichnet die junge Herbergsleiterin als sehr gut. „Im Haus Zündholzfabrik bewirten wir überwiegend Tagungs- und Seminargruppen sowie Familien, außerdem proben dort Gesangs- und Musikvereine mit hauseigenem E-Piano und Piano, oben am Sportplatz sind es eher die Schulklassen, die ihre Reisen bei uns buchen“, so Anna-Lena Campello.
Die Ausstattung an der Elbe ist komfortabler. Die Herberge bietet Sauna und Fitnessraum, Blick auf die Elbe von der großen Sonnenterrasse und dem Speisesaal, sowie eine kleine Bar. Die Herberge am Sportplatz dagegen überzeugt mit Erlebnispädagogik und Sportangeboten.
Die Gäste kommen in beiden Häusern aus ganz Deutschland sowie aus dem Ausland. Dazu zählen auch die Gruppen von „Youth for Understanding“. Sie gehören laut Herbergsleitung zu den zahlreichen Stammgästen, die beide Jugendherbergen regelmäßig nutzen.
Neue Leiterin freut sich über ehrenamtliches Engagement
Beide Häuser möchten offen für alle Lauenburger sein, so beteiligen sie sich an der 9. Kultur- und Kneipennacht am 16. März mit dem 20er-Jahre-Sänger Herr König. Wer Lust hat, sich ehrenamtlich zu engagieren, findet in Anna-Lena Campello eine Ansprechpartnerin: „Ich freue mich über jeden, der Lust hat, sich zu engagieren. Einfach ansprechen, vielleicht ist später mal mehr möglich als jetzt gerade.“
Die hellen Räume im Erdgeschoss der Jugendherberge an der Elbstraße dienen seit vielen Jahren dem Foto-Klub Lauenburg/Elbe als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum. Derzeit befindet sich dort eine spannende Ausstellung von Schwarz-Weiß-Fotografien. Aber auch andere Künstler können in den Häusern ihre Werke ausstellen, so die Herbergsleiterin. Sowohl bei den Belangen der Mitarbeiter als auch bei den Wünschen der Gäste, Ehrenamtlichen oder Künstlern gilt für Campello: „Natürlich gibt es auch einmal Probleme, doch ich suche immer nach den passenden Lösungen.“