Dassendorf. Ex-HSV-Profi absolviert sein 100. Pflichtspiel für die TuS Dassendorf. Doch zwei junge Talente treffen noch häufiger. Wer sie sind.
Seit 30 Jahren ist Joachim Philipkowski in verschiedenen Funktionen für den FC St. Pauli tätig, war unter anderem Coach der Kiezkicker in der 2. Bundesliga. Seit zwei Jahren sucht der Ex-Profi nun als Scout für den Fußball-Bundesligisten nach Talenten. Am vergangenen Wochenende führte ihn sein Weg dabei an die Sander Tannen nach Bergedorf. Er wollte die beiden Spieler sehen, die Martin Harnik, Top-Stürmer der TuS Dassendorf, in dieser Saison den Rang ablaufen könnten.
Der 63-jährige Philipkowski schaute sich das Oberliga-Duell zwischen dem ETSV Hamburg und dem Eimsbütteler TV an und nahm dabei die 19-jährigen Antonio Verinac (ETSV Hamburg) und Piet Sobel (Eimsbütteler TV) unter die Lupe. Beide zählen bereits jetzt zu Hamburgs größten Sturmtalenten.
Konkurrenz für Martin Harnik im Kampf um die Oberliga-Torjägerkanone
In der Partie an den Sander Tannen, die der ETSV Hamburg mit 4:5 gegen Eimsbüttel verlor, war Verinac einmal, Scobel sogar gleich dreimal erfolgreich. Beide haben damit nun insgesamt acht Treffer erzielt und führen gemeinsam mit Michel Netzbandt (FC Türkiye/29), Rasmus Tobinski (Altona 93/26) sowie André Fricke (TSV Buchholz 08/25) die Oberliga-Torjägerliste an.
Nachdem Ausnahmeangreifer Martin Harnik sich die Torjägerkanone der Stadtliga in den vergangenen beiden Jahren jeweils mit deutlichem Vorsprung gesichert hatte, muss er nun um seinen persönlichen Titel-Hattrick bangen. Der frühere Bundesliga-Profi steht aktuell bei sieben „Buden“, für die er aber nur drei Spieltage benötigte.
Martin Harnik: „Persönliche Auszeichnungen mag ich nicht so gerne“
Denn die ersten beiden Oberliga-Partien hatte der 37-Jährige verpasst, weil er nach seinem Einsatz als TV-Experte bei der Europameisterschaft zu Saisonbeginn zunächst in den Urlaub gefahren war. Schlaflose Nächte wird Harnik im fernen Österreich aber gewiss nicht gehabt haben, auch wenn sich während seiner Abwesenheit andere Angreifer ins Rampenlicht spielten. Schließlich zählen für „Hanno“, wie er gerufen wird, nicht die eigenen Treffer, sondern der Erfolg des Teams: „Im Zweifel würde ich immer den besser postierten Mitspieler anspielen. Ich mag persönliche Auszeichnungen auch gar nicht so gern.“
Der Hunger auf sportliche Erfolge ist beim früheren österreichischen Nationalspieler aber auch mit 37 Jahren noch groß. Nach zwei Vize-Meisterschaften in Folge soll endlich wieder der Titel her. Harnik ist mit der TuS auf einem guten Weg. Das Team von Coach Thomas Seeliger ist bislang noch ungeschlagen. Mit einem Erfolg am Freitagabend beim Tabellenvorletzten WTSV Concordia (19 Uhr, Bekkamp) könnten die Dassendorfer Altona 93 zumindest vorübergehend von der Tabellenspitze verdrängen. Altona spielt erst am Sonntag in Buchholz.
Jubiläum: Martin Harnik absolviert sein 100. Spiel für Dassendorf
Für Harnik ist es eine Partie mit historischem Charakter. Er wird gegen Concordia sein 100. Pflichtspiel (Meisterschaft und Pokal) für Dassendorf bestreiten und versuchen, sein Konto von 114 Oberliga-Treffern weiter nach oben zu schrauben. Sein allererstes Tor im Hamburger Oberhaus gelang dem Stürmer am 24. Oktober 2020. Es war ein wunderschönes Tor per Hacke, der Auftakt zum 4:0-Sieg. Der Gegner damals hieß: WTSV Concordia.
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Mit nur einer „Bude“ pro Partie gab sich Harnik in den folgenden Jahren nur selten zufrieden. In der Serie 2022/2023 stellte der Routinier mit 46 Toren einen bundesweiten Rekord für die 5. Liga auf. In der abgelaufenen Spielzeit traf er 32 Mal. Werte, von denen die aktuell in der Oberliga-Torjägerliste führenden Spieler nur träumen können.
Fernduell um die Torjägerkanone am Freitagabend
Am Freitagabend sind auch sie gefordert. Eimsbüttels Youngster Scobel empfängt Netzbandts FC Türkiye (20.15 Uhr, Lokstedter Steindamm), Antonio Verinac spielt mit dem ETSV Hamburg beim TSV Sasel (19 Uhr, Parkweg). Der 19-Jährige ist zweifacher kroatischer U-19-Nationalspieler und hatte zuvor beim 1. FC Köln vergeblich versucht, den Sprung in den Profi-Kader zu schaffen. Nun unternimmt er in Hamburg einen neuen Anlauf, Talentscouts wie Joachim Philipkowski auf sich aufmerksam zu machen.