Hamburg. 9:1 für Eisenbahner gegen Billstedt mit vier Verinac-Treffern, Ulbricht trifft aus 65 Metern, Cordi punktlos, HSV-Frauen auf Rang zwei

Vierfacher Verinac: „Der Zug ist schon mal gut, pünktlich und sicher zu Saisonbeginn gestartet“, sagte Trainer Berkan Algan nach dem 9:1 seines Eisenbahner Turn- und Sportvereins gegen Aufsteiger SC Vorwärts-Wacker Billstedt. Mit dem ETSV-Tempo in der Oberliga Hamburg könnte aktuell kein ICE mithalten. Fünf Spiele, fünf Siege, 28:1 Tore. Gegen Billstedt kam für den durch Hamburgs Eliteklasse brausenden Spitzenreiter als Sahnehäubchen noch der Viererpack von Angreifer Antonio Verinac hinzu.

Antonio Verinac ist von Billstedts Abwehr nicht zu bändigen

Der 19 Jahre alte in Hamburg geborene Kroate wechselte im Sommer vom Zweitligisten 1. FC Köln, wo er für das zweite Team in der Regionalliga West auflief, zum ETSV. „Wir stellen Antonio gerne ins Schaufenster und sind glücklich, ein solches Kaliber bei uns zu haben. Er ist schnell, ehrgeizig, sucht immer den Abschluss und ist brutal torgefährlich. Er bringt alles mit, was ein Stürmer braucht“, sagte ETSV-Sportchef Jassi Huremovic. Billstedts Coach Ümit Taytanli erhielt nach dem 1:9 dafür Trost von einem mitgereisten Fan. Sein Fazit: „Scheiß Ergebnis, Ümit! Aber sind am Ende ja nur drei Punkte.“ 

Ulbricht erlöst Hoose: Im neunten Anlauf hat es geklappt! Die U23 des FC St. Pauli hat ein Pflichtspiel in der Regionalliga Nord unter der Leistung von Trainer Benny Hoose gewonnen. Überraschenderweise mit 1:0 bei den so stark in die Saison gestarteten Kickers aus Emden.

Julian Ulbricht trifft mit einem Tor des Jahres

Noch überraschender als der Sieg war aber das Siegtor! Angreifer Julian Ulbricht überlistete aus der eigenen Hälfte und 65 Metern Entfernung Emdens Keeper Marcel Bergmann mit einem wunderbaren Schuss ins Glück für die Kiezkicker vor 3700 Zuschauern im Ostfriesland-Stadion. „Ein wirklich schöner Treffer“, freute sich Hoose. „Vor diesem Publikum zu null zu spielen, das war ein echter Entwicklungsschritt. Die Messlatte im starken Verteidigen gegnerischer Standards haben wir jetzt auch extrem hoch gelegt. Daran wollen wir uns jetzt messen.“ 

Cordi hängt unten fest: Den ersten Akt seines Langzeitprojekts erfolgreich bestritten hat Oberligist FC Süderelbe durch ein spätes 1:0 beim WTSV Concordia. „Es liegt an uns, uns für das Pokalspiel Anfang Oktober in der vierten Runde gegen Regionalligist Eintracht Norderstedt in die nötige Form zu bringen, die wir brauchen werden, um eine Überraschung zu schaffen“, hatte Süderelbes Manager Seweryn Malyk kürzlich nach der Pokalauslosung erklärt. Die ersten Oberliga-Punkte auf diesem Weg gelangen nun durch den Treffer von Can Kömürcü zwei Minuten vor dem Abpfiff zum 1:0-Sieg bei Cordi.

Concordias Präsident Matthias Seidel verfällt trotz fünf Niederlagen nicht in Panik

Die Gastgeber wiederum bleiben ohne Punkte auf Rang 16. Cordis Präsident Matthias Seidel sieht aber keinen Grund, in Panik zu verfallen. „Natürlich ist es immer eine schwierige Situation für den Verein, für das Trainerteam und die Mannschaft, wenn man so einen Fehlstart hinlegt. Ich habe aber volles Vertrauen, dass wir bald in der Spur sind und das Potenzial abrufen, das die Mannschaft unbestritten hat. Jetzt müssen halt alle noch härter arbeiten und alle Fehler konsequent analysiert und aufgearbeitet werden“, sagte Seidel. 

Starke Bank der ,Tauben’: Einen Fehlstart sehr rasch in einen starken Saisonbeginn umgewandelt hat Oberligist USC Paloma. Auf zwei Niederlagen folgte nun mit dem 3:1 beim SC Victoria der dritte Dreier in Folge. Und wer hatte es geahnt? Palomas Trainer Marius Nitsch! „Ich fand schon unsere Leistung beim 1:2 am zweiten Spieltag beim ETV sehr ordentlich. Die Siege gegen Sasel sowie bei Süderelbe und Vicky kommen daher jetzt nicht komplett überraschend für uns“, erklärte Nitsch, dessen Mannschaft nun schon Sechster ist.

Palomas Trainer Marius Nitsch: Starke Bank und glückliches Händchen

Zusätzlich auffällig neben Dreifach-Torschütze Haron Sabah: Schon wieder entschied Paloma das Spiel von der Bank. Bei Süderelbe traf der eingewechselte Laurens Inkluetz zum Sieg. Nun legten die Joker Yannick Albrecht und Mattes Treichel ihrem Teamkollegen Sabah die Treffer zwei und drei auf. Ist die Bank der ,Tauben’ also so hervorragend oder hat der Coach gerade ein besonders glückliches Händchen? Nitsch verschmitzt: „Beides würde ich sagen.“ 

Teutonias Lebenszeichen: Regionalligist FC Teutonia 05 hat ein Signal im Abstiegskampf der Regionalliga Nord gesendet. Gegen Holstein Kiels U23 siegte die Mannschaft mit 3:1. Beim ersten Regionalliga-Sieg unter Trainer Nabil Toumi machte Stürmer Christian Stark seinem Namen alle Ehre, erzielte seine Saisontore vier und fünf. „Fußball ist wirklich Wahnsinn. Manche Dinge kannst du einfach nicht erklären. Es wechseln ja auch Spieler von der vierten Liga in die Bundesliga“, sagte der im Sommer vom Oberligisten ETSV Hamburg zu Teutonia gewechselte Stark zu seinem Lauf und bekräftigte: „Die Position als Neuner ist meine Wunschposition“.

Teutonias Trainer Toumi: „Wir waren heute bereit zu leiden“

Coach Toumi: „Die Freude über diesen Sieg überwiegt die Erleichterung. Wir waren heute bereit zu leiden und haben uns diesen Sieg so was von verdient. Christian hat verstanden, welche Räume wir von einem Neuner erwarten. Gestern im Abschlusstraining hat er die zwei Tore, die er heute gemacht hat, ebenfalls geschossen.“

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HSV-Frauen auf Aufstiegsplatz: Die HSV-Frauen sind in der Zweiten Bundesliga durch ein 6:0 über den FSV Gütersloh nach dem zweiten Spieltag auf Aufstiegsrang zwei gesprungen. Die Treffer für die Hamburgerinnen erzielten Vildan Kardesler (7.), Mia Büchele (17., FE), Dana Marquardt (28.), Sarah Stöckmann (30.), Pauline Machtens (66.) und Amelie Woelki (89.).