Schwarzenbek. Geesthacht hat ihn bereits. Jetzt will auch die Europastadt mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung und plant Auftaktveranstaltung.

Geredet wird viel über Inklusion in Schwarzenbek und das schon seit Jahren. Den großen Wurf hat die Stadt im Gegensatz zum benachbarten Geesthacht aber noch nicht geschafft. Dort gibt es bereits seit zwei Jahren mit Kathrin Abras eine hauptamtliche Inklusionsbeauftragte im Rathaus.

Jetzt will Schwarzenbek in diesem Punkt, den der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte Klaus Gawlik seit Langem einfordert, endlich nachlegen und zumindest einen Aktionsplan Inklusion auf den Weg bringen – auch den hat Geesthacht bereits seit Jahren. Alle Bürger sind eingeladen, dafür Ideen zusammenzutragen.

Aktionsplan Inklusion: Schwarzenbek lädt zu Bürgebeteiligung

„Unsere Stadt hat sich dazu entschieden, zunehmend Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen – auch und insbesondere denjenigen mit Behinderungen – ermöglichen, ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Um diesen Plan zu verwirklichen, laden wir die Bürger herzlich dazu ein, gemeinsam mit uns den neuen Aktionsplan für mehr Inklusion und Teilhabe in Schwarzenbek zu gestalten“, wirbt Bürgermeister Norbert Lütjens für eine Ideensammlung.

„Wir haben bereits vor der Corona-Pandemie über einen Inklusionsplan diskutiert. Dann ist das Thema leider eine Zeit lang angesichts anderer Probleme in den Hintergrund geraten. Aber jetzt wollen wir zügig daran arbeiten und innerhalb eines Jahres einen Aktionsplan aufstellen“, ergänzt Maja Bienwald (CDU), Vorsitzende des Sozialausschusses. 

Geplant ist eine Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 18. September, in der Zeit von 15 bis 18 Uhr im Festsaal des Schwarzenbeker Rathauses am Ritter-Wulf-Platz. Themenbereiche sind „Bildung“, „Freizeit, Kultur und Sport“, „Gesundheit und Pflege“, „Mobilität und Barrierefreiheit“ sowie „Wohnen“ unter den Gesichtspunkten der Inklusion. Moderiert wird die Diskussion und Ideensammlung von der Beratungsfirma „mehrwerte GmbH“ aus Probsteierhagen, die auf Teamworkshops spezialisiert ist.

Viele Akteure sollen gemeinsam einen Aktionsplan Inklusion entwickeln

„Ziel der Veranstaltung ist neben der Vernetzung von Akteuren, die Bildung von Arbeitsgruppen, um den Inklusionsplan ausgestalten zu können“, erläutert Norbert Lütjens, der auch die Begrüßung und die Einführung in das Thema übernehmen wird. Im Anschluss werden die Mitarbeiter der Beratungsfirma den Projektablauf vorstellen und die Diskussion moderieren sowie die Arbeit in den Projektgruppen betreuen.

Zum Abschluss soll es eine Talkrunde mit dem Bürgermeister sowie weiteren politischen Akteurinnen und Akteuren zum Aktionsplan Inklusion und den in den Workshops entwickelten Maßnahmen geben. Ein Problem ist allerdings die Tatsache, dass der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte Klaus Gawlik sein Amt Im November niederlegt und sich nicht zur Neuwahl stellt. Mit ihm verliert die Stadt mangels eines Behindertenbeauftragten in der Verwaltung eine wichtige Schnittstelle und viel Expertise. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.

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Wer an der Veranstaltung teilnehmen möchte, kann sich im Rathaus bei Petra Scheerer unter 04151/881121 anmelden. Der Saal ist barrierefrei erreichbar.