Geesthacht. Bisher haben Bistros die asiatische Gastro-Szene beherrscht. Nun kommen ein Restaurant an der Berliner Straße und ein Sushi-Laden dazu.

Die Werbetrommel hat Hà Dăng für sein neues vietnamesisches Restaurant nicht groß gerührt. Erst einmal ankommen in Geesthacht. Wobei: Umfangreiche Reklame hat der 53-Jährige wohl auch gar nicht nötig. Im benachbarten Bergedorf hat der geborene Vietnamese einen bekannten Namen. Er betreibt seit 2018 das gleichnamige Restaurant an der Hamburger Straße 153 im Herzen Bergedorfs. Jetzt also der Schritt nach Geesthacht. „Weil viele unserer Kunden aus Geesthacht oder Ratzeburg kommen“, wie er sagt.

Das neue Restaurant befindet sich in der Berliner Straße gegenüber vom Eingang in die Bergedorfer Straße. Er habe schon länger nach einer passenden Immobilie in Geesthacht gesucht. Als vor einiger Zeit das Restaurant Veneto in die Fußgängerpassage der Bergedorfer Straße zog, nutzte Hà Dăng die Gelegenheit und zog ein. Rund 20 Tage habe er investiert, um die Räumlichkeiten aufzufrischen und liebevoll zu dekorieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Von der Decke hängen Blumen und landestypische Lampen. Die Wände wurden vom Bergedorfer Künstler Norbert Jäger verziert, der seit vielen Jahren Hà Dăngs Gast ist. Im zentralen Raum des Restaurants stehen ein künstlicher Baum mit rosafarbenen Blüten und ein kleiner Schrein.

Restaurant Geesthacht: Vietnamese eröffnet neues Lokal Hà Dăng

Zum Mittagstisch bekommen Kunden Gerichte wie Bratnudeln mit Hähnchen, Gemüse und Ei (9 Euro) oder Tofu mit Gemüse in Kokosmilchsoße, dazu Reis (9.50) bis hin zu Pfannenlachs mit Gemüse in Avocadosoße, dazu Reis für 14,50 Euro. Gut zur Mittagspause passen aber auch die Bun Nam Bo. „Das ist ein leichtes Gericht wie eine Bowl“, erklärt Hà Dăng. Reisnudeln werden mit verschiedenem Gemüse sowie Fleisch, Fisch oder Tofu ergänzt.

Fehlen darf natürlich in keinem vietnamesischen Restaurant die Pho. „Das ist unser Nationalgericht“, sagt Hà Dăng. Das Besondere: Mindestens zwölf Stunden Vorbereitung braucht die Suppe, ehe sie bei den Gästen mit Gemüse, Fleisch oder Tofu in der Schüssel landet. „Wir nutzen Rind oder Hähnchen“, sagt der Inhaber. In manchen Teilen Vietnams werde seltener auch Schweinefleisch genutzt. Aber auch eine vegane Variante mit Tofu habe er auf der Karte. Wenn man nett fragt, erklärt der Gastronom auch detailliert, wie eine echte Pho zubereitet wird – in der Zeitung müsse es aber nicht stehen.

Geesthacht: Restaurant für Veganer geeignet

Beim Studieren der Karte fällt auf, dass es keine festen Hauptgerichte gibt. Stattdessen haben Gäste die Möglichkeit, ihr Gericht aus Hauptzutat, Soße, Gemüse und Beiläge selbst zusammenzustelen. So gibt es Tofu, Hühnchen, Rind, Seelachs, Ente, Shrimps und Lachs mit einer der neun Soßen. Reis, Bratnudeln und Reisnudeln seien nicht Grundlage, sondern eine Beilage, sagt Hà Dăng. „Wie bei euch Kartoffeln.“ Dass Kunden ihr Gericht nach eigenen Wünschen eigenständig zusammenstellen können, begründet er mit dem Umweltschutz. „Wir wollen kein Material verschwenden.“ In Geesthacht sei das Hà Dăng das einzige Restaurant, das Hauptgerichte so anbietet.

Der Bergedorfer Künstler Norbert Jäger hat die Wände im Restaurant bebildert.
Der Bergedorfer Künstler Norbert Jäger hat die Wände im Restaurant bebildert. © Marc Nasner | Marc Nasner

Wichtig ist ihm zu betonen, dass es viele verschiedene vegane Gerichte – meist mit Tofu – auf der Karte gibt. Er habe beobachtet, dass rund ein Drittel seiner Kunden im Bergedorfer Restaurant vegane Speisen bestellen. „In vielen Familien essen manche Menschen Fleisch und manche vegetarisch oder vegan“, sagt er. So sei für jeden Gast was zu finden. Rund 50 Sitzplätze befinden sich im Inneren des Restaurants, fünf Tische im Außenbereich. Im kommenden Jahr plane er, weitere Plätze draußen zu schaffen.

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In der Bergedorfer Straße öffnet Suhsi-Laden

Mit der Neueröffnung des Restaurants Hà Dăng ist Geesthacht um ein weiteres asiatisches Gastronomieangebot reicher geworden. Noch im Laufe des Septembers soll in der ehemaligen Tchibo-Filiale in der Bergedorfer Straße ein exklusives Sushi-Geschäft eröffnen. „Chinesisch, Vietnamesisch oder Thailändisch kann man in Geesthacht schon essen. Japanisch fehlte noch“, sagt Inhaberin Van Bui. Neben Sushi soll es auch Bowls und warme japanische Gerichte geben wie Ramen.

„Das ist gesund und beliebt“, sagt Van Bui. Und weil es in Geesthacht bislang eher um die asiatische Schnellgastronomie ging, soll sich das neue Geschäft abheben. In dem noch namenlosen Sushi-Restaurant mit Bedienung sollen Gäste in gemütlicher Atmosphäre sitzen können, wenngleich es die von einem Sushi-Meister zubereiteten Köstlichkeiten auch zum Mitnehmen gibt. Van Bui ist in der Geesthachter Gastroszene keine Unbekannte. Ihr gehören bereits das 2021 eröffnete Schnellrestaurant Asia Sushi im Rewe-Center und der Bubble-Tea-Laden gegenüber dem Krügerschen Haus, in dem es auch Asia-Bowls und Ramen gibt.

Ergänzt wird das Angebot im Zentrum durch das Bistro „Manna Asia Cuisine“ im Geesthachter Hof, das im vergangenen Jahr im September geöffnet hat sowie Asia Han im Buntenskamp und Mr. Pad in der Geesthachter Straße.