Kröppelshagen. Der Kröppelshagener SV feiert sein 50-jähriges Bestehen. Rückblick auf die Gründung und eine bewegte Vereinsgeschichte.
Die Wiege des Kröppelshagener Sportverein liegt im Keller von Erhard und Jutta Bütow. Dort spielte das junge Ehepaar mit seinen Nachbarn Günther und Eva Geerdts immer nach Feierabend an einer Tischtennisplatte Marke Eigenbau. Daraus ging 1974 der Verein hervor, der immer an ungewöhnlichen Orten beheimatet war. Am Freitag und Sonnabend, 6./7. September, feiert der Verein aus dem Amt Hohe Elbgeest mit Mitgliedern und Gästen sein 50-jähriges Bestehen.
Dass sie einmal ein solches Jubiläum feiern würden, das hatten die Gründer damals nicht ahnen können. Dank einer Kooperation mit den Nachbarvereinen SV Börnsen, VfL Börnsen und Escheburger SV ist der heutige Vorsitzende Werner Krause des rund 180 Mitglieder starken Kröppelshagener SV auch zuversichtlich, dass noch viele Jahre in Zukunft folgen.
Jubiläum Kröppelshagener SV: Wie eine simple Holzplatte zur Gründung inspirierte
Hintergrund: 2018 hatten die beteiligten Vereine beschlossen, dass jedes Vereinsmitglied auch die Angebote des jeweils anderen Vereins kostenlos mit nutzen kann, aber nur einmal Beitrag zahlen muss. „Das hat sich bewährt“, sagt Krause, der das Amt 2023 vom langjährigen Vorsitzenden Erhard Bütow übernommen hatte.
Damit zurück in den Bütowschen Keller: 1973 war das frisch verheiratete Ehepaar nach Kröppelshagen gezogen und hatte eine selbstgebaute Tischtennisplatte – Bütows Vater war Tischler – mitgebracht. Sie wohnten im ersten Stock, Familie Geerdts unter ihnen. Zu den Tischtennisduellen im Keller kamen mit der Zeit immer mehr Leute aus dem Ort hinzu.
Zweite Heimat war eine Garage der Feuerwehr
Das führte schließlich 1974 zur Gründung des Tischtennis-Vereins 74 Kröppelshagen-Fahrendorf. Den ersten Vereinswimpel nähte Eva Geerdts, die Frau des inzwischen verstorbenen Mitbegründers Günther Geerds, selbst. Gespielt wurde inzwischen in einer ehemaligen Garage der Freiwilligen Feuerwehr auf einer richtigen Platte.
„Kröppelshagen war kein Schulstandort. Die anderen Vereine waren alle zu weit weg. Man konnte die Kinder auch nicht in einen Bus setzen, der nur alle drei Stunden fährt und wollte ein Angebot im Ort schaffen“, sagt Jörg Schröder. Er war eines dieser Kinder von damals. Mit zwölf Jahren trat er in den Verein ein, für den er bis heute spielt.
Über ausgebaute Scheune ins neue Gemeindehaus
Nächste Etappe bei der Odyssee des Vereins: die Bottsche Scheune. Der ehemalige Bürgermeister Ernst Bott stellte eine alte Scheune zur Verfügung, in die der KSV einzog. In Eigenleistung bauten die Mitglieder diese zur Sportstätte mit sanitären Anlagen um. Inzwischen gab es mit Frauengymnastik eine zweite Abteilung, weshalb sich der Klub Anfang der 1980er-Jahre in Kröppelshagener SV umbenannte.
„Die Scheune war immer ein ganz spezieller Spielort. Wenn die Frauen oben tanzten, die Decke war nachträglich eingezogen worden, rieselte es unten auf die Tischtennisplatten“, erinnert sich Jörg Schröder. Mit Yoga, Kinderturnen und Fußball gibt es heute weitere Abteilungen, Reiten und ein Spielmannszug waren derweil nur zwischenzeitliche Episoden.
Erst Kommersabend, dann Tanzparty für alle Bürger
Inzwischen trägt der Verein seine Tischtennispunktspiele im Saal des neuen Gemeindehauses aus, der auch für den Sportbetrieb geeignet ist. Aktuell nehmen zwei Herrenmannschaften am Spielbetrieb teil. Neben Erhard Bütow war der inzwischen verstorbene Günther Geerds der zweite prägende Vorsitzende in der 50-jährigen Vereinsgeschichte.
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Die Jubiläumsfeierlichkeiten sind zweigeteilt. Los geht es am Freitag, 6. September, mit einem Kommersabend für Vereinsmitglieder, geladene Gäste und befreundete Vereine (19 Uhr, Gemeindesaal). Am Sonnabend, 7. September, folgt dann am gleichen Ort zur selben Zeit ein Tanzabend mit DJ für alle Bürger des Ortes und Gäste.