Geesthacht. Mit Fotos ihrer Einschulung werben CDU-Mitglieder in Geesthacht für vorsichtiges Fahren vor Schulen. Auch die SPD handelt.
Für 346 angehende Geesthachter Erstklässler beginnt am kommenden Mittwoch, 4. September, mit der Einschulung die Schulzeit. Für weitere 375 Kinder steht bereits am Montag, 2. September, mit dem Beginn des neuen Schuljahres in Schleswig-Holstein und dem Wechsel auf die weiterführende Schule ein entscheidender Schritt an. Damit einhergehen viele Eindrücke, ein unbekanntes Umfeld und ein neuer Schulweg. Die CDU Geesthacht appelliert deshalb an Autofahrer, besonders im Umkreis von Schulen achtsam zu fahren.
„Tempo runter. Schulanfang“ steht auf rund 40 Plakaten an den Wegen zu den sieben Geesthachter Schulen. Sie zeigen Fotos der Christdemokraten von ihrer eigenen Einschulung. „Jeder fängt mal klein an“, heißt es dazu. Alexander Streiber (CDU), bürgerliches Mitglied im Bau- und im Planungsausschuss, der neu plakatiert wird, ist dies ein persönliches Anliegen. Er hat am eigenen Leib erfahren, wie gefährlich der Schulweg sein kann.
Schulstart Schleswig-Holstein: Sicherer Schulweg ist Politiker wichtig – er war selbst Unfallopfer
„Ich wurde 2001 an der Schule Zollenspieker eingeschult. Wir haben auf der anderen Straßenseite gewohnt, in einer 30er-Zone. Auf dem Schulweg bin ich von einem Motorrad angefahren worden und hatte ein gebrochenes Bein“, erzählt Streiber. Zudem hat er in seinem Beruf als Polizist in Hamburg tagtäglich mit Verkehrsunfällen zu tun.
Die Idee zur Plakat-Aktion hatte 2003 die Junge Union in Geesthacht. Heute wird sie vom Ortsverband weitergeführt. Seit 2021 mit Fotos der eigenen Einschulung. „Die Zahl der Verkehrsunfälle ist wieder um fast zehn Prozent gestiegen“, sagt Bürgervorsteher Arne Ertelt, der – wie auf dem Bild ersichtlich – schon 1976 als kleiner Junge in Hamburg-Bramfeld Brille trug. „Kinder sind noch nicht lange Verkehrsteilnehmer und können oft die Geschwindigkeit nicht einschätzen“, ergänzt Björn Reuter, der 1982 an der Silberbergschule in Geesthacht eingeschult wurde.
Schulstart Schleswig-Holstein: Zusätzliche Markierungen und Piktogramme in Geesthacht geplant
Auch die Geesthachter SPD möchte für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und vor allem an den Schulen sorgen. Aus diesem Grund hatten die Sozialdemokraten zusätzliche 20.000 Euro für Markierungen und Piktogramme auf Straßen erfolgreich durchgesetzt. „Uns ging es darum, vor sensiblen Bereichen wie Schulen und Kitas die Sichtbarkeit von Geschwindigkeitsbegrenzungen und anderen zu verbessern“, sagt die Fraktionsvorsitzende, Petra Burmeister.
Oft werde in längeren Tempo-30-Zonen wie am Dösselbuschberg „vergessen“, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung gilt und Schulkinder unterwegs sind. „Es entsteht eine ähnliche Situation, wie sie von Bürgern im Bereich der Bergedorfer Straße/Ecke Schillerstraße geschildert wurde. Den Schulbeginn nehmen wir zum Anlass, an unseren Antrag und die Zusagen, sich des Themas anzunehmen, zu erinnern, wenn möglich auch im Bereich der Bergedorfer Straße. Bisher ist nichts passiert“, mahnt Burmeister. Wird es aber bald, heißt es aus dem Rathaus. Die Piktogramme seien beauftragt und würden noch im September an diversen Standorten aufgebracht.
Schulstart: Weniger Einschulungen in Geesthacht als letztes Jahr
Die Zahl der Erstklässler in Geesthacht ist derweil im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, liegt aber über den Zahlen aus 2022. Nach letztem Kenntnisstand der Verwaltung sind 346 Kinder zur Einschulung angemeldet. 123 davon an Grundschule in der Oberstadt, 113 am Silberberg, 60 am Buntenskamp und 50 an der Waldschule in Grünhof.
2023 waren es 372 Kinder in der ersten Klasse (322 Erstklässler 2022). „Änderungen nach oben sind nicht ausgeschlossen, da mögliche Kann-Kinder bei den vorliegenden Zahlen noch keine Berücksichtigung fanden“, sagt eine Rathaus-Sprecherin.
Geesthacht gibt 50 Millionen Euro für neue Schulen
Unabhängig von der kurzfristigen Entwicklung sind die Prognosen steigend und die vorhandenen Räumlichkeiten an den Schulen zu klein. Das ist politisch unbestritten. Einstimmig wurde beschlossen, in den kommenden Jahren viel Geld in den Schulbau zu stecken. Mindestens 50 Millionen werden dafür fällig.
Es wurde eine Prioritätenliste beschlossen, in der Reihenfolge, wie die Projekte angegangen werden sollen. Zum Start des neuen Schuljahres haben wir den aktuellen Stand abgefragt:
Schulstart: Alter Fachklassentrakt der Buntenkampsschule wird dieses Jahr abgerissen
An der Waldschule wird der Neubau der Mensa mit zwei weiteren Klassen- beziehungsweise Ganztagsräumen derzeit intern geplant. Bis Ende des Jahres werden sich die Pläne in Zusammenarbeit mit externen Fachplanern konkretisieren. In den Sommerferien wurden die Schulflure mit einem neuen Bodenbelag ausgestattet.
An der Buntenskampschule wurde in den Sommerferien die bestehende Containeranlage durch eine zweigeschossige Anbaumaßnahme um zwei weitere Klassenräume erweitert. Perspektivisch haben hier erste Überlegungen zum notwendigen Mensa-Containerbau für das Jahr 2025 begonnen. Der Abriss des alten Fachklassentraktes erfolgt noch in diesem Jahr. In den Sommerferien wurde der erste Abschnitt an Malerarbeiten fertiggestellt. In den Herbstferien werden Teile des Bodenbelags erneuert.
Zum Schulstart: Wasserschaden in der Grundschule in der Oberstadt behoben
Am Otto-Hahn-Gymnasium wird die Aufgabenstellung zur europaweiten Ausschreibung der Planungsleitung für den Neubau definiert. Geplant ist, die Ausschreibung des Planungsauftrages noch 2024 abzuwickeln. Darüber hinaus beginnen die internen Planungen zur Unterbringung der Schüler bis zur Fertigstellung, wahrscheinlich mit einer Containeranlage auf dem kaum genutzten Sportplatz Neuer Krug.
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Der entstandene Wasserschaden an der Grundschule in der Oberstadt aus dem vorherigen Schuljahr ist zu Beginn des neuen Schuljahres abgewickelt. Dies gilt ebenso für die Mensa. Der zweite bauliche Rettungsweg am Ganztagsgebäude wird derzeit geplant. Bis Ende 2024 werden die Gebäudeteile der Pavillonklassen weiter aufgewertet. Die neue Schulhofgestaltung ist zum Schuljahresbeginn abgeschlossen.
An der Bertha-von-Suttner-Schule wurden Bodenbeläge in drei Klassenräumen im Altbau erneuert. Darüber hinaus sind erste Sanierungsarbeiten im Bereich des Ganztags fertiggestellt.