Geesthacht. Hätten Sie die Schulanfänger auf den Plakaten erkannt? Sie sind heute CDU-Ratsherren und bitten um Rücksicht zum Schulanfang.

Die Aktionen für mehr Verkehrssicherheit der CDU-Ortsverbände zum Schulanfang haben eine lange Tradition. In Geesthacht beteiligt sich die Junge Union seit 2003 an der Kampagne „Vorsicht Schulanfänger – Tempo runter“. In diesem Jahr mussten sich die Christdemokraten aus der Elbestadt jedoch etwas Neues einfallen lassen. Weil Plakate aus Plastik in Geesthacht nicht mehr aufgehängt werden dürfen, kamen die Vordrucke aus dem Online-Shop der Parteizentrale nicht in Frage. Die gefundene Lösung hat derweil Charme, ist drollig und zu 100 Prozent recycelfähig.

Unter dem Motto „Jeder fängt mal klein an“ ist jeweils ein Foto der Ratsherren Sven Minge, Björn Reuter und Bastian Numrich von ihrer eigenen Einschulung abgebildet. Der damals noch strohblonde kleine Sven Minge kam 1981 in Mümmelmannsberg zur Schule, Björn Reuter und Bastian Numrich gingen auf die Silberbergschule. Reuter ab 1982, Numrich seit dem Jahr 2000.

Plakate hängen seit Sonntag an 40 Standorten vor Schulen

Seit dem gestrigen Sonntag hängen die Konterfeis an rund 40 Standorten auf den Wegen zu allen Schulen im Stadtgebiet.

Ab dem 2. August – dann sind in Schleswig-Holstein die Sommerferien zu Ende – sind dort dann wieder Schulkinder, ob zu Fuß oder auf dem Rad, sowie Eltern-Taxis unterwegs.

Laut statistischem Bundesamt kam 2019 alle 19 Minuten ein Kind unter 15 Jahren im Straßenverkehr zu Schaden. Insgesamt verunglückten 28.005 Kinder (minus 4,1 Prozent). Davon starben mit 55 Kindern 24 weniger als im Vorjahr, aber immer noch 55 zu viel.

Häufig queren Kinder die Straße, ohne auf den Verkehr zu achten

Besonders häufig verunglückten Kinder in den Zeiten, in denen sie sich normalerweise auf dem Weg zur Schule oder zurück nach Hause befinden. 17,6 Prozent der Fälle ereigneten sich morgens zwischen 7 und 8 Uhr und 11,7 Prozent zwischen 13 und 14 Uhr.

Häufigster Fehler ist das Überschreiten der Fahrbahn, ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten (55,2 Prozent) gefolgt vom Überschreiten der Fahrbahn durch plötzliches Hervortreten hinter Sichthindernissen (28,6 Prozent).

Kinder in Schleswig-Holstein sind besonders gefährdet

Bezogen auf die Einwohnerzahlen verunglücken mit 351 Kindern pro 100.000 Einwohner nirgendwo so viele Kinder wie in Schleswig-Holstein. Die niedrigsten Werte lagen in Hessen (194). Hamburg liegt im Ländervergleich im Mittelfeld.

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Eltern – insbesondere von Schulanfängern – sollten vor dem Ferienende den Weg zur Schule daher noch mal gut üben. Dabei gilt: Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste. Zumal Kinder das richtige Verhalten im Straßenverkehr, das richtige Überqueren von Straßen erst noch üben müssen.

Kinder nicht unbedingt mit dem Auto zur Schule bringen

Dennoch ist das Eltern-Taxi , insbesondere wenn es morgens schnell gehen muss, nicht unbedingt die beste Wahl. In den Morgenstunden herrscht viel Verkehr, weil viele Menschen auf dem Weg zur Arbeit sind. Für Kinder, die eben schnell aus dem Auto aussteigen, können sich deshalb brenzlige Situationen ergeben.

Die Polizei wird die Straßen vor dem Schulen – oft gilt dort Tempo 30 – zum Schulanfang ebenfalls verstärkt kontrollieren.