Schwarzenbeker. Das Musikfest will in Schwarzenbek ein Zeichen gegen rechte Gewalt setzen. Musikalisch setzen die Veranstalter auf Newcomer

Am kommenden Wochenende steht in Schwarzenbek das finale Konzert der Reihe „Das Open Air“ an. Mit dem Auftritt von Abba Fever endet die diesjährige Open-Air-Saison in der Europastadt. Eigentlich. Denn zu einer Premiere kommt es Mitte September. Dann gastiert erstmals das Pegasus Festival unter der Brücke im Stadtpark. Nun steht auch das Programm weitestgehend fest.

„Von 13 bis 23 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Programm mit Live-Musik“, sagt Festival-Sprecher Joost Hagen. Die beiden Punkrock-Bands „Drei Meter Feldweg“ und „Blaufuchs“ spielen genauso wie „Fuckin Fiona“ und „Fuxx“. Ergänzt wird das Programm vom Hip- Hop-Act Sechser aus dem Berliner Label Teuterecordz. „Wir wollen junge Bands supporten, die noch nicht so bekannt sind und ihnen eine Möglichkeit geben, Bühnenerfahrung zu sammeln“, sagt Max Lachetta vom Verein Pegasus Waterkant. Beim ehemaligen Aral Open Air hingegen ist das Programm von Coverbands geprägt, die schon seit vielen Jahren nach Schwarzenbek kommen.

Pegasus-Festival in Schwarzenbek: Das Line-up steht

Vorgesehen seien außerdem Infostände lokaler Initiativen wie den „Omas gegen rechts“, Resqsuip, dem Kinderschutzbund und dem Bündnis „Das Herzogtum bleibt nazifrei“. Wie Festival-Sprecher Joost Hagen erklärt, seien zudem Redebeiträge während der Umbauphasen auf der Bühne geplant. „Wichtig war uns bei der Auswahl, dass wir lokalen Initiativen Raum geben“, so Hagen. Geplant sind zudem eine Tombola und verschiedene Stände mit veganen und vegetarischen Speisen.

Bis ins vergangene Jahr lag der Veranstaltungsort des Pegasus-Festivals meist im nördlichen Teil des Kreises Herzogtum Lauenburg. 2021 gastierte es coronabedingt in Geesthacht. Schwarzenbek wurde von den Veranstaltern nun jedoch als Austragungsort gewählt, da es in der Europastadt ein Problem mit rechts motivierter Gewalt gebe.

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„Der Veranstaltungsort unter der Brücke in der Compestraße war in der Vergangenheit leider häufiger Schauplatz rechtsextremer Angriffe auf Jugendliche. Mit dem Festival soll dieser Ort zurückerobert und zu einem Symbol für Toleranz, gelebter Demokratie und antifaschistischer Haltung werden“, sagt der Festival-Sprecher. Erst im April war eine junge Mutter ganz in der Nähe aus mutmaßlich rassistischen Motiven angegriffen worden, weshalb auch der Staatsschutz ermittelte.

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Den Absprung aus Mölln wagen die Veranstalter auch, da sie mit Pegasus Waterkant nun einen eigenen Verein gegründet haben. Bisher organisierten sie das Festival aus dem Jugendbeirat der Stiftung Herzogtum Lauenburg heraus. Dass sie nun eigene Wege gehen, hat einen profanen Grund: „Wir sind alle nicht mehr jugendlich“, sagt Lachetta. Es bestehe auch der Wunsch, unabhängiger und mit neuen Ideen arbeiten zu können.

Der Eintritt für das ganztägige Festival ist kostenlos. Gefördert wird das Festival durch die „Initiative Musik“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie vom Bundesprogramm Demokratie Leben.