Geesthacht. Hamburger Shanty-Musiker in Matrosenhosen heizen Publikum an den Hafenterrassen ein. Ein Konzert der kostenlosen Reihe folgt noch.
Mit Shanty Musik kehrte „Musik am Hafen“ nach der Sommerpause nach Geesthacht zurück. „Mahoin“ – eine Wortkreation aus Moin und Ahoi – hieß die Hamburger Band, die das Publikum in Matrosenanzügen zum Mitsingen und Klatschen animierte. In hochgeschnittenen Seemannshosen, mit Hosenträgern und weißen Hemden und mit Akkordeon, Tuba, Trompete und Trommel versprühte das Quintett besonders nach der Pause im zweiten Set Stimmung.
Zu hören waren bei dem Konzert in der Reihe Musik am Hafen maritime Lieder à la „Wellerman“ sowie altbewährte Gassenhauer von Hans Albers bis zu den Comedian Harmonists, die die Formation modern interpretierte. So machten sie beispielsweise aus dem „Drunken Sailor“ ein buntes Medley, in das sie Hits von Abba und Bellini verpackten.
Musik am Hafen Geesthacht: Mahoin bringt Zuschauer zum Mitsingen
Sänger Johnny hatte nicht nur Shantys aus aller Welt auf den Lippen, sondern auch viele flotte Sprüche. „Die Transatlantikflüge aus den USA verspäten sich mittlerweile auch vermehrt. Das kommt daher, weil Europa immer mehr nach rechts rückt“, sagte er während einer Liedpause. Und als kurz nach dem Beginn um 19 Uhr ein Regenschauer niederging, wandte er sich mit den Worten an das Publikum: „Seht es positiv, das meiste fällt daneben.“
Vermutlich war es außer den Sommerferien auch dem unbeständigen Wetter geschuldet, dass nicht ganz so viele Menschen zur kostenfreien Konzertreihe nach Geesthacht kamen wie gewohnt. Knapp 1000 Musikbegeisterte waren aber wieder dabei. Und diese waren wetterfest: Während des Schauers wurden kurzerhand Schirme aufgespannt oder Ponchos übergestreift.
Ein Dutzend Yachten hinter der Bühne
Der Bootsanleger, der als Bühne diente, war zum Schutz vor Regen mit einem mobilen Dach abgeschirmt. Darunter litt vermutlich die Akustik: Auf dem Menzer-Werft-Platz auf der anderen Hafenseite und auf den Stehplätzen oberhalb der Sitzterrassen kam die Musik gut an, aber die Sprüche von Frontmann Johnny waren schwer zu verstehen.
Die Kulisse war dafür erneut wie gemalt. Direkt hinter der Bühne hatte ein Dutzend Yachten festgemacht. Die schmucken Schiffe gehören teils zum Motor-Yacht-Club Geesthacht, andere kamen von Tespe aus geschippert. Ein in Geesthacht liegendes Boot ist nach dem Slogan des Fußball-Rekordmeisters Bayern München „Mia San Mia“ benannt und ist Stammgast bei „Musik am Hafen“.
Zuschauerin lobt Stadt Geesthacht
Mit an Bord diesmal: Sandrina Schuldt (50), Frank Pell (59), Ute Heilmann (62) und der 47-jährige Bob Bolte. „Wir sind jedes Mal total begeistert. Manchmal denken wir zwar, dass die Musik nicht so ganz unsere ist, wenn wir ins Programm schauen. Wenn wir die Bands dann aber hören, geht die Post meistens ab. Genauso war es heute mit der Shanty-Musik“, sagt die Geesthachterin Sandrina Schuldt. „Man sollte der Stadt ein ganz großes Lob ausdrücken, dass sie so etwas Tolles regelmäßig auf die Beine stellt“, lobt sie.
Auch interessant
- Immobilien Schleswig-Holstein: Wo es eine Geisterstadt hinter dem Rathaus gibt
- Geesthacht: Anwohner klagen über Raser in 30er-Zone – erfolglos
- Wettbewerb: Das schönste Foto aus Geesthacht gesucht
„Mahoin“ war die vorletzte Band der städtischen Konzertreihe in diesem Jahr. Den Abschluss bildet am Mittwoch, 4. September, die Formation Roadkill mit Rhythm ‘n‘ Blues im Geesthachter Hafen. Wie gewohnt gehen die Konzerte von 19 bis circa 21.30 Uhr, mit einer Pause um 20 Uhr.
Im kommenden Jahr soll die Musikreihe vermutlich schon am Himmelfahrtstag starten. „Das Programm steht noch nicht ganz“, sagt Organisatorin Bettina Knoop von der Geesthachter Tourist-Information. „Aber die Publikumslieblinge Lenne Rockets werden auf jeden Fall wieder dabei sein“, verriet sie.