Geesthacht/Lauenburg. Die „Coriolis“ des Geesthachter Helmholtz-Zentrums Hereon wird umweltfreundliche Antriebe und modernste Labortechnik bieten.
Der Bau des Forschungsschiffes „Coriolis“ neigt sich dem Ende entgegen. Die feierliche Taufe des neuen Forschungsschiffes des Geesthachter Helmholtz-Zentrums Hereon ist für den 18. November um 11 Uhr in der Lauenburger Hitzler-Werft geplant.
Wie bei Taufen üblich, wird für die festliche Zeremonie im Vorfeld des Termins dann extra eine Art Taufautomat angefertigt, damit die Sektflasche den Bug im richtigen Winkel und mit idealer Geschwindigkeit treffen wird. Die Kiellegung war im März 2023 erfolgt, der Stapelhub, als das Schiff zu Wasser gelassen wurde, folgte im August.
Die Taufe des neuen Forschungsschiffes „Coriolis“ findet auf der Hitzler-Werft statt
An Bord treffen Technologien für eine umweltfreundlichere Schifffahrt auf modernste Küsten- und Klimaforschung. Für wissenschaftliche Messkampagnen wird die „Coriolis“ in der Nord- und Ostsee unterwegs sein, auch die Flüsse Ems, Weser und Elbe werden einbezogen.
Bei den Forschungsfahrten wird unter anderem untersucht, welche Nähr- und Schadstoffe von den Flüssen in das Meer transportiert werden. Oder wie sich der Ausbau der Offshore-Windkraft auf die Umwelt auswirkt. Eine Lösungsorientierung soll im Focus stehen, wenn ausgelotet wird, welche Potenziale die Küsten für den Klimaschutz und als Ressourcenquelle bieten.
Innovativer Antrieb mit verschiedenen Energiequellen
Der Tiefgang der „Coriolis“ liegt bei nur 1,6 Metern, sie ist knapp 30 Meter lang, acht Meter breit, die Höchstgeschwindigkeit beträgt zwölf Knoten. Auf einer Fläche von 47 Quadratmetern vereint sie ein Nass-, Trocken- beziehungsweise E-Labor sowie ein Labor für die Wasserstoffforschung.
Der innovative Antrieb des Schiffes besteht aus elektrischen Fahrmotoren, die auf verschiedene Energiequellen zugreifen. Eine davon ist ein einzigartiges, am Hereon entwickeltes Tanksystem, bei dem Wasserstoff in Metallhydriden - feinkörnigem Metallpulver - gespeichert wird. Der Auftrag für den Bau ist gerade in der Ausschreibung, das Auftragsvolumen beträgt 500.000 Euro.
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Membranen sollen Abgase aus dem Verbrennungsmotor massiv reduzieren
Zur Taufe wird die Technologie noch nicht zur Verfügung stehen, sie wird später nachgerüstet. Die Gesamtkosten für die „Coriolis“ belaufen sich auf etwa 18 Millionen Euro. Von der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistung gibt es einen Förderbescheid über 560.000 Euro. Zusätzlich kommen Hereon-Membranen zum Einsatz, die Stickoxide aus dem Verbrennungsmotor massiv reduzieren.
„Die ,Coriolis‘ wird eine weltweit einmalige Innovationsplattform sein, setzt Maßstäbe in der Digitalisierung und ist zudem Botschafter der strategischen, fächerübergreifenden Zusammenarbeit des Hereons zu den Themen Klima, Küste und Technologie“, heißt es dazu vom Hereon.