Aumühle. Seit Jahren kämpft der TuS Aumühle-Wohltorf gegen den Kreisliga-Abstieg. Mit dem Coach und vier Spielern aus Ohe soll sich das ändern.
Dem Fußball-Kreisligisten TuS Aumühle-Wohltorf ist ein echter Coup gelungen. Der Verein aus dem Sachsenwald, der seit vier Jahren gegen den Absturz in die Kreisklasse kämpft, hat Rainer Seibert als neuen Trainer verpflichtet. Der steht seit sechs Spielzeiten beim zwei Klassen höher angesiedelten FC Voran Ohe an der Seitenlinie, wird zur neuen Saison aber durch Matthias Wulff (zuvor SVCN) ersetzt.
„Wir sind richtig zufrieden, dass wir ihn bekommen haben“, machte Aumühles Abteilungsleiter Jan Kunze, der sich die Aufgabe mit Oliver Ashauer teilt, aus seinem Herzen keine Mördergrube. Bei der Verpflichtung des 57-jährigen Polizeibeamten hat allerdings auch Kommissar Zufall geholfen.
Aumühles Fußballern gelingt Coup – Trainer Seibert kommt aus Landesliga
Denn eigentlich wollte nur Ohes Phillip Lang zur Mannschaft seines Bruders Patrick Lang wechseln. Letztlich ergab ein Gespräch das andere und nun können sich die Aumühler nicht nur über einen höherklassig erfahrenen Coach freuen. In seinem Schlepptau kommen auch gleich vier Spieler mit, die allesamt den Aufwand in der Landesliga nicht mehr betreiben wollen.
Neben Phillip Lang wechseln auch Jens Schenkenberg, Fabian Stritzke und Philipp Fischer an die Sachsenwaldstraße. Darüber hinaus laufen Gespräche mit Ohes Kevin Dülsen und Trainersohn Rene Seibert (lange Ohe). „Ich will doch wohl hoffen, dass er mir folgt“, baut Vater Seibert beim Filius schon mal leichten Druck auf.
Nach den Plätzen 12, 13 und 14 lautet neues Ziel „oberes Tabellendrittel“
Dass der Coach Akteure „mitbringen“ darf, die alten Aumühlern womöglich Einsatzzeit wegnehmen, hatte Seibert vorab extra abgeklärt. Schließlich weiß er, dass er zwar ein „Abenteuer“ (Seibert) antreten wird, doch ganz ohne Ambitionen kommt der Trainer nicht. „Kleine Ziele sollten schon dabei sein!“
Dass dies auch intern nur das „obere Tabellendrittel“ ist, von dem der Übungsleiter offiziell spricht, sei einmal dahingestellt. „Auf jeden Fall reizt es mich, aus der Aumühler Mannschaft wieder eine Einheit zu machen. Zuletzt soll es ja Grüppchenbildung gegeben haben“, sagt Seibert. Erfolgreicher als mit den Plätzen 12, 13 und 14 wie zuletzt dürfte es mit Sicherheit werden.
Allerdings: 20 Spieler haben ihren Abschied vom TuS erklärt
Derweil hatten sich die Aumühler bereits vor knapp zwei Wochen mit dem bisherigen Trainer Rainer Kucera auf die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit geeinigt. „Wir sind im Guten auseinandergegangen“, sagt Abteilungsleiter Kunze.
Allerdings haben inzwischen auch rund 20 Akteure ihren Abschied vom TuS angekündigt und bereits am 31. Dezember oder zum 31. März ihre Vereinsmitgliedschaft gekündigt. „Einige sind dem alten Trainer wohl sehr verbunden. So ein Umbruch kann ja auch mal ein reinigendes Gewitter sein“, sagt Kunze.