Aumühle. Bange Augenblicke beim Fußball-Bezirksliga-Spiel zwischen Aumühle und Barsbüttel. Wie es dem 20-Jährigen jetzt geht.

Es lief die 70. Spielminute in der Fußball-Bezirksligapartie zwischen dem TuS Aumühle-Wohltorf und dem Barsbütteler SV, als TuS-Torhüter K. in Richtung Bank gestikulierte: „Auswechseln! Auswechseln!“ „Kurz nachdem er die Hand gehoben hatte, brach er bewusstlos zusammen“, erinnert sich TuS-Trainer Rainer Seibert an die dramatischen Sekunden am Freitagabend.

Was war passiert? Bei einer Rettungstat in der 68. Spielminute hatte sich der 20-Jährige einem gegnerischen Stürmer entgegengeworfen und dabei das Knie an den Kopf bekommen. Schiedsrichter Hesam Mirzababaei (TSV Sasel) bewertete den Zusammenprall als Foulspiel und verhängte beim Stand von 1:1 einen Elfmeter für die Gäste. „Er hat sich furchtbar aufgeregt und noch mit dem Schiedsrichter-Assistenten diskutiert“, schildert Seibert. „Ich vermute, das war das Adrenalin.“

Schock beim Bezirksliga-Spiel: Torhüter bricht bewusstlos zusammen

Als der Strafstoß schließlich ausgeführt wurde, ging K. ins Tor, konnte den Ball aber nicht halten. „Als das Spiel wieder lief, so ungefähr zwei Minuten nach dem Zusammenprall, ist er dann zusammengebrochen“, schilderte Seibert. Der Torhüter wurde reanimiert und ins Krankenhaus gebracht, wo festgestellt wurde dass er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. K. blieb dort insgesamt 40 Stunden unter Beobachtung, bevor er am Sonntag schließlich wieder entlassen werden konnte.

Der junge Torhüter war im Sommer vom Kreisligisten Vorwärts-Wacker Billstedt II nach Aumühle gewechselt. „Er ist uns praktisch zugelaufen“, sagt Seibert. „Wir haben einen Tipp bekommen, denn wie viele andere Vereine auch hatten wir Schwierigkeiten, den Posten des Reservekeepers zu besetzen“, ergänzt Torwart-Trainer Florian Hogrefe. Da Stammkeeper Leo Schobeß beruflich verhindert war, durfte K. nun gegen Barsbüttel ran. „Er kommt aus Barsbüttel, kennt zwei, drei Spieler aus der Mannschaft und hat sich daher ganz besonders auf dieses Spiel gefreut“, sagt Hogrefe.

Auch in Altengamme gab es einen Rettungseinsatz

Nach dem Vorfall standen die Aumühler so sehr unter Schock, dass sie die Partie nicht mehr fortsetzen wollten. „Die Spieler aus Barsbüttel haben sich sehr sportlich verhalten und uns gefragt, ob wir weiterspielen wollen, aber einige wollten das nicht“, schilderte Seibert. Da die Gäste zum Zeitpunkt des Abbruchs mit 2:1 führten, ist es nun fraglich, ob die Begegnung neu angesetzt oder als Sieg für Barsbüttel gewertet wird. „Ich gehe davon aus, dass Barsbüttel die Punkte behält“, sagt Seibert. „Aber das ist ganz und gar unwichtig. Entscheidend ist einzig und allein, dass es unserem Keeper wieder gut geht.“

Einen weiteren Rettungseinsatz gab es am Freitagabend in Altengamme, der für eine Unterbrechung des Landesliga-Derbys zwischen dem SV Altengamme und SC Vier- und Marschlande sorgte. Zunächst landete der Rettungshubschrauber, dann fuhr noch ein Rettungswagen vor, weil es offenbar abseits des Spielfelds einen medizinischen Notfall gegeben hatte.