Lauenburg. Drei Spielfelder und eine Tribüne für 200 Zuschauer. Am Hasenberg wird gebaut, was lange auf Eis lag. Was genau geplant ist.

„Was lange währt, wird gut“, sagt der Volksmund. Wenn das stimmt, dürfte die neue Sporthalle am Hasenberg ein Schmuckstück werden. Seit 2015 gibt es Pläne, die alte Halle durch eine moderne Dreifeldhalle zu ersetzen. Mehrmals wurden die Pläne geändert. Und schließlich das Projekt vor zwei Jahren bis auf Weiteres verschoben. Die Kostenexplosion hatte die Politik bewogen, die Notbremse zu ziehen. Von ursprünglich knapp sechs Millionen Euro hatte sich das Projekt auf rund 13 Millionen Euro verteuert.

Im November vergangenen Jahres dann die Kehrtwende. Angesichts der desolaten Haushaltslage war die Stadtvertretung Lauenburg gezwungen, eine Prioritätenliste der Großvorhaben aufzustellen. Die neue Halle rückte wieder in den Fokus der engeren Planung. Das hatte einen guten Grund: Es stehen nämlich drei Millionen Euro Bundesmittel für den Bau bereit. Ein weiterer Aufschub würde diese Förderung versiegen lassen. Darauf wollten es Politik und Verwaltung nicht ankommen lassen: Am Dienstag (24. September) begann mit dem symbolischen ersten Spatenstich die Realisierung des ehrgeizigen Planes.

Drei Spielfelder und eine Tribüne für 200 Zuschauer

„Wir müssen noch in diesem Jahr beginnen, sonst sind die Mittel weg“, sagte Bürgermeister Thorben Brackmann vor der Zeremonie. Das Geld stammt aus dem Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Angesichts von Corona und der Krise der Baubranche hatten sich die Geldgeber bisher einsichtig gezeigt.

Ein großzügiges Foyer, Geräteräume, Verkaufskiosk, barrierefreie Sanitär- und Umkleideräume, großformatige Glasfronten und eine große Tribüne sind in der neuen Halle vorgesehen. Durch die mattierten Glasfassaden sollen von Schulhof und Sportplatz Einsichten in die Halle und von dort nach draußen möglich sein. Außerdem könnte an der Fassade eine Kletterwand angebracht werden.

Sporthalle
Erster Spatenstich für die neue Dreifeldhalle am Hasenberg mit Schulleiter Björn Buttler, Bürgermeister Thorben Brackmann und Stadtarchitektin Martina Wulf-Junge (v.l.). © Elke Richel | Elke Richel

Energiefresser: Alte Sporthalle wird abgerissen

Mittlerweile haben sich in Lauenburg selbst die Bedingungen für den Neubau am Hasenberg deutlich verbessert. Inzwischen ist nämlich die Schulstraße saniert worden. „Das bedeutet, dass wir fertige Betonteile zur Baustelle transportieren können und diese nicht vor Ort gegossen werden müssen, was die Sache noch einmal günstiger macht“, erklärt Bauamtsleiter Christian Asboe.

Nach Fertigstellung der Dreifeldhalle soll die alte Sporthalle abgerissen werden. Zuletzt gab es immer mal wieder Bestrebungen, das Gebäude als Bürgerhalle zu erhalten. Doch dafür stehen die Zeichen schlecht: Die alte, ungedämmte Halle ist ein Energiefresser und weitere Fördermittel für eine energetische Sanierung sind derzeit nicht in Sicht.

Neue Sporthalle: Hier sind auch hohe Sprünge möglich

Eine Tribüne für bis zu 200 Zuschauer ist in der neuen Halle ebenfalls vorgesehen. Die maximale Zuschauerzahl ist übrigens nicht zufällig so gewählt. Alles, was an Besuchern darüber hinaus ginge, fiele unter die Versammlungsstättenverordnung und hätte unter anderem Auswirkungen auf die Bemessung der Rettungswege. „Als sogenanntes seltenes Ereignis dürfen Veranstaltungen in der Halle schon mal 800 bis 1000 Zuschauer haben“, erklärt Architektin Wiebke Hübenbecker vom Büro Dohse und Partner aus Hamburg.

Bei der Planung der neuen Halle sind die Architekten teilweise ganz schön ins Schwitzen gekommen. Insbesondere die Deckenhöhe war eine planerische Herausforderung. Neun Meter Höhe sind erforderlich, um in der Halle unter anderem auch Trampolinwettkämpfe austragen zu können. Diese durchgängige Höhe hätte das Projekt aber noch mal deutlich verteuert. Die Planer haben einen Kompromiss gefunden: Sieben Meter ist die neue Halle hoch mit teilweisen Höhenverschiebungen auf neun Meter.

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Einweihung der Halle im ersten Quartal 2027 geplant

Theoretisch können in der neuen Halle drei Feldspiele gleichzeitig ausgetragen werden. Alle Felder können bei Bedarf durch Vorhänge voneinander getrennt werden. Fußball, Handball, Basketball oder Floorball werden von den Schülern der Albinus-Gemeinschaftsschule mit Leidenschaft nicht nur während des Sportunterrichtes gespielt, sondern auch am Nachmittag im Rahmen des Ganztagsbetriebes der Schule. „Als Schule mit Sportprofil kommt uns so eine moderne Halle natürlich sehr gelegen. Aber ich denke, dass Lauenburg insgesamt sehr davon profitieren wird“, ist Schulleiter Björn Buttler überzeugt.

Bürgermeister Thorben Brackmann erinnerte daran, dass die Hallenbelegungszeiten in Lauenburg knapp sind und deshalb auch viele Sportvereine der Stadt händeringend auf die neue Halle warten würden. Ein bisschen Geduld braucht es allerdings noch, bis hier kleine und große sportliche Erfolge gefeiert werden können. Die Fertigstellung des ehrgeizigen Projektes ist für Ende 2026 geplant. Die Einweihung soll im ersten Quartal 2027 gefeiert werden.