Bad Oldesloe. Pläne des Konzerns zur Schließung der Chirurgie sorgen für Kritik. CDU Bad Oldesloe holt hochkarätige Gäste aufs Podium.

Seit der Ankündigung des Asklepios-Konzerns, die chirurgische Abteilung in seiner Klinik in Bad Oldesloe schließen zu wollen, sorgt die Zukunft des ehemaligen Kreiskrankenhauses in Stormarn für Kritik und Verunsicherung. Bei einer Diskussionsveranstaltung der CDU Bad Oldesloe soll es nun am Mittwoch, 26. Juni, ab 19 Uhr im Bella-Donna-Haus (Bahnhofstraße 12) um Perspektiven für die Klinik mit 136 Betten und etwa 300 Mitarbeiter gehen.

Auf dem Podium sollen neben Stormarns Landrat Henning Görtz und dem Geschäftsführer der Oldesloer Klinik, Jörgen Wissler, weitere hochkarätige Gäste aus der Politik und dem Gesundheitswesen Platz nehmen und unter der Moderation von Carsten Kock, bekannt durch seine Tätigkeit für Radio Schleswig-Holstein (RSH), debattieren.

Zukunft der Asklepios-Klinik Bad Oldesloe: CDU diskutiert mit hochkarätigen Gästen

Mit dabei sind Daniel Arp, Geschäftsführer der Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Schleswig-Holstein, Daniel Schöneberg, Geschäftsführer der Pflegeheime Riedel GmbH, die zwei Seniorenwohneinrichtungen in Stormarn betreibt, Dennis Möck (CDU), Vorsitzender des für das Rettungswesen zuständigen Ordnungsausschusses des Kreistags, Arne Cord, bei ver.di als Gewerkschaftssekretär für die Bereiche Gesundheit und Soziale Dienste verantwortlich, sowie die CDU-Landtagsabgeordnete und Stormarner Kreisvorsitzende der Christdemokraten, Marion Schiefer.

„Die geplante Krankenhausreform der Bundesregierung schlägt hohe Wellen und diese reichen bis nach Bad Oldesloe und Umgebung“, sagt der Oldesloer CDU-Vorsitzende Mathias Nordmann. Angesichts der emotional geführten Debatte um die Zukunft der Asklepios-Klinik wolle seine Partei mit dem Diskussionsformat zu mehr Sachlichkeit beitragen.

Asklepios will Chirurgie aus wirtschaftlichen Gründen schließen

Asklepios hatte im vergangenen Herbst das Aus für die Chirurgie in Bad Oldesloe für Ende Januar 2024 angekündigt. Die Fachabteilung lasse sich angesichts stetig rückläufiger Patientenzahlen nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Stattdessen will der Konzern die Bereiche Geriatrie und Kardiologie ausbauen, hat dafür zum Jahreswechsel unter anderem mehrere Herzspezialisten der Segeberger Kliniken nach Bad Oldesloe geholt.

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Bei Bürgern in der Region Bad Oldesloe und in der Kreispolitik lösten die Pläne große Besorgnis aus. Bei chirurgischen Notfällen könnten Krankenwagen künftig die Klinik in der Kreisstadt nicht mehr anfahren, sondern müssten die Patienten bis nach Bad Segeberg, Hamburg oder Lübeck bringen, warnten sie. Mehr noch: Die Klinik droht, vollständig aus der Notfallversorgung fallen.

Notaufnahme würde nicht mehr die bundesrechtlichen Vorgaben erfüllen

Asklepios betont zwar, die Notaufnahme in Bad Oldesloe auch ohne Chirurgie, etwa für internistische Notfälle, weiterbetrieben zu wollen. Ob das möglich ist, darüber gibt es bei dem Konzern und beim für die Vergabe der Versorgungsaufträge zuständigen Kieler Gesundheitsministerium jedoch unterschiedliche Auffassungen.

Das Ministerium führt bundesrechtliche Vorgaben an. Demnach würde das Oldesloer Krankenhaus ohne Chirurgie nicht mehr die Mindestanforderungen an eine Notaufnahme erfüllen. Asklepios verweist hingegen auf die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung, welche das Ministerium erteilen könne.

Antrag von Wählergemeinschaft auf Bezuschussung der Klinik wurde abgelehnt

Schließlich erklärte sich der Konzern zu Jahresbeginn bereit, die Chirurgie zumindest so lange geöffnet zu halten, bis eine Entscheidung gefallen ist. Diese wird in den kommenden Wochen erwartet, wenn die Ergebnisse der Krankenhausbedarfsanalyse des Landes vorliegen. Vom Tisch ist indes die Variante, wonach der Kreis mit einem Zuschuss einspringen könnte, um den Fortbestand der Fachabteilung zu sichern. Einen entsprechenden Antrag der Oldesloer Wählergemeinschaft FBO lehnte die Mehrheit der übrigen Fraktionen in der vergangenen Woche im Kreistag ab.