Ahrensburg. Zehntausende beim Ahrensburger Stadtfest auf den Beinen. Vereinsdorf kommt gut an. Sänger sorgt für eine riesengroße Überraschung.
Das Ahrensburger Stadtfest ist diesmal sogar in Brasilien mitgefeiert worden. Dort verfolgte ein sehr guter Freund von Bertram Ulrich, Sänger und Pianist der Band Jeden Tag Silvester, den umjubelten Auftritt der Gruppe via Smartphone-Übertragung. Ulrich hatte die Mutter und Schwester seines Kumpels im Publikum entdeckt, ließ sich das Handy reichen und schickte spontan einen Videogruß nach Südamerika. Dabei nutzte er die Gelegenheit für ein spätes Geständnis an die jüngere Schwester: „Ich war‘s, der damals alle deine Schokokekse aufgegessen hat.“
So ausgelassen wie die Laune von Ulrich, Gitarrist Niclas Jawinsky, Bassist Till Krohn und Schlagzeuger Tom Rieken auf der Bühne war auch die Stimmung unter den Hunderten Zuschauern davor. Ob bei „Stopp, Euphorie!“, „Geisterjägerstadt“, der neuen Single „In 100 Jahren“ oder der Zugabe „Giganten“: Das dicht an dicht stehende Publikum sang und hüpfte zwei Stunden lang bis zum Zünden der letzten Konfettikanone begeistert mit.
Ahrensburger Stadtfest: So waren die Shows von Noa Lone und Jeden Tag Silvester
Ähnlich umlagert war die zweite große Bühne auf der Großen Straße. Dort traten unter anderem Copyshop aus Todendorf und die Oldesloer Band Noa Lone auf. Die Newcomer blickten am Sonnabend lange Zeit in den wolkenverhangenen Himmel. Gegen Abend begann es sogar zu nieseln, doch Petrus hatte offenbar ein Herz für die Gruppe: Fast auf die Minute genau zum ersten Lied stoppte der Regen.
Die fünf Musiker, die mit ihrer im kürzlich veröffentlichten Debüt-EP „Way Up“ bereits mehr als 1,5 Millionen Aufrufe beim Musikstreaminganbieter Spotify gesammelt haben und deren gleichnamige erste Single es deutschlandweit in die Radios geschafft hat, überzeugten mit eingängigen Popmelodien, gefühlvollen Balladen und der Stimme von Frontfrau Hanna Dreu. Das Quintett hatte auch mehrere neue Lieder als Live-Premiere für seine Fans im Gepäck.
Ahrensburger Stadtfest: Zahl der Sitzplätze war auf 1600 erhöht worden
Das komplette Unterhaltungsprogramm ist aus Sicht der Veranstalter beim mittlerweile 37. Stadtfest außerordentlich gut angekommen. „Es war von nachmittags bis Mitternacht durchgängig immer voll“, sagte Sven Runge, der mit seiner Firma Sound & Light Service den Standort Große Straße betreute. Das konnte Manfred Franz (Showagentur Arnesvelde) auch für die Hagener Allee bestätigen.
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Die Gruppen der Musicalschule Ahrensburg und von etlichen Vereinen, die Tanzschule von Isabel Edvardsson, die Cheerleader Ihnite Cheer Bargteheide, die Linedancer vom SSC Hagen: Sie alle ernteten reichlich Applaus. Positive Rückmeldungen habe es auch zu den Sitzgelegenheiten gegeben: Die Zahl der Sitzgruppen war auf 200 erhöht worden, sodass bis zu 1600 Menschen Platz fanden.
„Schwoof im Hof“ macht Martin Hoefling zum glücklichsten DJ der Welt
Brechend voll war es an zwei Abenden selbstverständlich auch beim „Schwoof im Hof“ auf der Tanzfläche von Discjockey Martin Hoefling. Nachdem er bis um 4.30 Uhr am Sonntag seine Technik abgebaut hatte, schickte er noch eine Textnachricht an die Kollegen: „Ich bin der glücklichste DJ der Welt.“
Zufriedenheit herrschte ebenfalls in der auf die Manhagener Allee zurückgekehrten Vereinsmeile. „Die schicken Hütten haben für ein sehr schönes und einheitliches Bild gesorgt“, sagte Svenja Furken von der IG Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal. „Gerade für Familien mit kleineren Kindern ist die Gasse abseits von Lautstärke und Kommerz ein beliebter Anlaufpunkt.“ So waren Basteltische und Glücksräder umlagert. Außerdem konnten Mädchen und Jungen bei einer Rallye Turnbeutel gewinnen. „Aber auch das Interesse an den Themen der Vereine und Gruppen war groß“, so Furken.
Ahrensburger Stadtfest: Im nächsten Jahr wird am Wochenende nach Pfingsten gefeiert
Nach Schätzungen der Veranstalter lag die Besucherzahl über der des Vorjahrs. „An allen drei Tagen waren es Zehntausende Gäste, auch schon tagsüber gab‘s eine hohe Frequenz“, sagte Arno Teegen, Chef der Agentur „E wie Event“. Sein Planer Torben Henke konnte zudem feststellen, dass sowohl Rettungsdienst als auch Polizei keine außergewöhnlichen Vorfälle meldeten. „Auch im Vergleich zu anderen Orten ist die Zusammenarbeit unter allen Beteiligten in Ahrensburg immer sehr harmonisch“, meinte Teegen.
Für das gesamte Organisationsteam beginnen nun schon die Vorbereitungen auf das nächste Jahr. Dann soll eine Woche nach Pfingsten von Freitag bis Sonntag, 13. bis 15. Juni, gefeiert werden. „Die ersten Bands haben sich bereits beworben“, sagt Torben Henke. An einer ganz besonderen Überraschung werde ebenfalls gearbeitet. Die wäre vermutlich sogar noch größer als die für den Freund des Jeden-Tag-Silvester-Sängers in Brasilien ...