Ahrensburg/Bad Oldesloe. Ahrensburg und Bad Oldesloe erhalten Hunderttausende Euro zur speziellen Lernförderung. Weitere Standorte kommen noch hinzu.
In das sogenannte Startchancen-Programm von Bund und Ländern sind auch zwei Gemeinschaftsschulen im Kreis Stormarn aufgenommen worden. Ab dem Schuljahresbeginn 2024/25 bekommen die Gemeinschaftsschule Am Heimgarten in Ahrensburg und die Theodor-Storm-Schule in Bad Oldesloe deutlich mehr Geld als bisher. Damit sollen vor allem sozial benachteiligte Kinder gezielt gefördert werden.
Das bundesweite Programm läuft bis zum Sommer 2035. Bund und Länder stellen alljährlich jeweils eine Milliarde Euro zur Verfügung. Laut Landesbildungsministerium in Kiel sollen in Schleswig-Holstein bis zu 140 Schulen (darunter gut 80 Grundschulen) mit jährlich 32 Millionen Euro aus Bundesmitteln zusätzlich unterstützt werden. Das wären pro Schule rechnerisch rund 228.500 Euro pro Jahr. Die gleiche Summe kommt noch einmal vom Land.
Schulen in Ahrensburg und Bad Oldesloe profitieren vom Startchancen-Programm
Mit dabei sind auf jeden Fall die 63 Perspektivschulen, zu denen auch die beiden Gemeinschaftsschulen in Ahrensburg und Bad Oldesloe gehören. Hinzu kommen sieben weitere Schulen aus dem Programm „Schule stark machen“. Die weitere Auswahl wird nach einem Sozialindex getroffen. Es geht dabei um Schulen mit überdurchschnittlich vielen Kindern mit Deutsch als zweiter Sprache, schlechten Deutschkenntnissen und Kindern aus Elternhäusern, die nicht die erforderliche Unterstützung leisten können. Berücksichtigt werden sollen auch Schulen mit vielen Wiederholerinnen und Wiederholern sowie schlechten Ergebnissen in landesweiten Vergleichsarbeiten.
„Wir haben den Vorteil, dass wir schon unser Perspektivschulprogramm haben, auf dem wir jetzt aufbauen können“, sagt Landesbildungsministerin Karin Prien (CDU). Alle weiteren ausgewählten Standorte sollen Mitte Juni bekannt gegeben werden.
Fokus liegt auf den Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Konstantin von Notz, der die Kreise Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Segeberg in Berlin vertritt, spricht vom bisher größten Bund-Länder-Projekt für mehr Bildungsgerechtigkeit. Im Lauenburgischen werden vier Schulen in Geesthacht, Schwarzenbek und Berkenthin berücksichtigt, im Segebergischen sind es drei Schulen in Norderstedt und Trappenkamp.
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Das Startchancen-Programm bestehe aus drei Säulen. „Wir stellen zusätzliche Mittel für multiprofessionelle Teams, insbesondere für die Schulsozialarbeit, zur Verfügung. Wir geben den Schulen ein frei verfügbares Chancenbudget für die Schul- und Unterrichtsentwicklung an die Hand. Und wir legen ein Investitionsprogramm für eine förderliche und nachhaltige Lernumgebung auf“, sagt von Notz. Der Fokus liege darauf, die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu verbessern.
Geld fließt auch in bessere Infrastruktur und Ausstattung
Ähnlich viel erwartet Bengt Bergt, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Mitte. „Dass wir in Zeiten knapperer Kassen das größte Bildungsprogramm der deutschen Geschichte auf den Weg bringen, ist ein klares Signal: Bei Bildung darf nicht gekürzt werden“, sagt er. „Im Gegenteil: Wir brauchen viel größere Anstrengungen als in der Vergangenheit, um Ungerechtigkeiten endlich abzubauen.“ Bildung dürfe nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.
Mit der Förderung könnten die Strukturen im Unterricht und im Kollegium an den Startchancen-Schulen professionalisiert und weiterentwickelt werden. „Das beinhaltet unter anderem eine stärkere Vernetzung der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern, des pädagogischen Personals und der außerschulischen Akteure wie Ausbildungsbetriebe oder Schulnetzwerke“, sagt Bengt Bergt. Außerdem werde in eine bessere Infrastruktur und Ausstattung investiert.