Ahrensburg/Elmenhorst. 75-Jähriger hatte den Mann (82) im August 2023 mit seinem Mercedes erfasst. Staatsanwaltschaft wirft ihm fahrlässige Tötung vor.
Der Prozess um den tödlichen Unfall auf der Kreisstraße 110 (Sülfelder Straße) zwischen Elmenhorst und Sülfeld im August 2023 ist vorerst geplatzt. Die eigentlich für Donnerstag, 23. Mai, vor dem Amtsgericht Ahrensburg terminierte Verhandlung wurde kurzfristig abgesagt. Grund ist ein Antrag der Verteidigung.
„Durch die Verteidigung wurde eine medizinische Begutachtung des Angeklagten beantragt“, sagt Michael Burmeister, Direktor des Amtsgerichts. Dabei gehe es um die Fahrtüchtigkeit des 75 Jahre alten Unfallverursachers. „Da das Ergebnis der Untersuchung für den Fortgang des Verfahrens maßgeblich ist, hat das Gericht entschieden, dieses zu vertagen“, so Burmeister. Ein neuer Termin werde zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.
Radfahrer stirbt bei Unfall auf K110: Prozessauftakt in Ahrensburg geplatzt
Der 75-Jährige hatte am Vormittag des 15. August auf der K110 einen Radfahrer mit seinem Mercedes erfasst. Der 82-Jährige stürzte und verletzte sich so schwer, dass er noch am Unfallort starb. Zuvor waren beide in derselben Richtung, von Elmenhorst nach Sülfeld, auf der schmalen Kreisstraße unterwegs.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mercedes-Fahrer fahrlässige Tötung vor (Az.: 779 Js 40541/23). Sie geht davon aus, dass es infolge von „krankheits- und altersbedingten Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktionsvermögens“ des Seniors zu dem Unfall kam, die dem 75-Jährigen bekannt waren.
Die Kreisstraße zwischen Elmenhrost und Sülfeld ist als Gefahrenstelle bekannt
Die K110 ist seit Jahrzehnten als Gefahrenstelle für Fahrradfahrer bekannt. In Elmenhorst gibt es seit langer Zeit Forderungen nach einem Radweg an der kurvenreichen Kreisstraße. Auf der schmalen und von Linden gesäumten Allee zwischen den Bundesstraßen 75 und 432 sind viele Autos unterwegs, darunter auch Lastwagen, Busse und Trecker. Es gilt Tempo 100.
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Einen Rad- und Fußweg gibt es erst ab der Grenze zum Kreis Segeberg. Kurz nach dem tödlichen Unfall stellte die Stormarner Kreisverwaltung einen Lückenschluss im Jahr 2026 in Aussicht. Dessen Notwendigkeit sei völlig unstrittig und nicht erst seit dem tragischen Unfall vorgesehen, hieß es von der Kreisverwaltung auf Anfrage.
Noch 2012 hatte der Kreis die Priorität des Streckenabschnittes heruntergestuft
Im aktuellen Radverkehrskonzept des Kreises ist die Strecke als eine der priorisierten Maßnahmen aufgenommen worden. Noch vor zwölf Jahren war man im Kreishaus in Bad Oldesloe allerdings vollkommen anderer Meinung. Im 2012 beschlossenen Radverkehrskonzept wurde die Priorität des Projektes auf Empfehlung eines Planungsbüros heruntergestuft. Das Verkehrsaufkommen an der K110 sei zu niedrig, ein Radweg nicht erforderlich.