Großhansdorf. SV Großhansdorf führt lange Wartelisten und benötigt dringend zusätzliche Hallenzeiten. Ein Neubau in Eigenregie ist nun vorerst vom Tisch.

Die Pläne für die neue Sporthalle, die der SV Großhansdorf (SVG) am Kortenkamp bauen möchte, stehen vor dem Aus. Der Vorstand habe das Vorhaben vorerst gestoppt, weil der Verein derzeit nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfüge, um den Neubau zu realisieren, sagte Schatzmeister Lutz Harnisch-Schwerdt auf der jüngsten Mitgliederversammlung. Grund seien die gestiegenen Preise im Bausektor.

„Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass dieses Projekt für den SVG Sinn macht“, fügte Harnisch-Schwerdt hinzu. „Die Pläne sind vorhanden und können jederzeit wieder hervorgeholt werden, wenn eine Umsetzung möglich ist.“

SV Großhansdorf legt Pläne für Neubau einer Sporthalle vorerst auf Eis

Überlegungen zum Bau einer Halle neben dem Sportplatz am Kortenkamp gibt es seit 2019. Der SVG benötigt dringend weitere Hallenzeiten. Durch die Einführung der Offenen Ganztagsschule nutzten die Schulen ihre Hallen verstärkt auch am Nachmittag selbst, so die SVG-Vorsitzende Petra Malchin. Besonders für Turnen, Reha- und Seniorensport und Mutter-Kind-Kurse fehlten Kapazitäten. In mehreren Sparten führt der Verein Wartelisten.

Die neue Halle sollte an der Stelle des Sportlerheims entstehen. Die Vereinsgaststätte „Sporti“ steht seit Jahren leer, weil sich mangels Rentabilität kein Pächter für das Restaurant findet. Zudem ist das Gebäude marode, eine Sanierung wäre aus Sicht des SVG-Vorstandes aber unwirtschaftlich. Die Vereinsspitze plädiert deshalb für einen Abriss.

Die geschätzten Kosten waren um mehr als eine Million Euro gestiegen

Das Konzept sah einen partiell zweigeschossigen Bau mit rund 1600 Quadratmetern Nutzfläche vor. Kern des Gebäudes sollte eine 30 mal 15 Meter große und sechs Meter hohe Halle sein. Im Erdgeschoss sollte es zudem einen 120 Quadratmeter großen Raum für Kraftsport und im Obergeschoss einen ebenso großen Gymnastiksaal geben. Die Kosten schätzte der Verein auf rund 3,1 Millionen Euro.

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Nachdem die Kostenschätzung auf mehr als vier Millionen Euro gestiegen war, präsentierte der Vorstand eine günstigere, abgespeckte Variante ohne Obergeschoss und mit nur 770 Quadratmetern Nutzfläche. Doch auch diese ist inzwischen zu teuer. Unter den Vereinsmitgliedern waren die Pläne von Beginn an umstritten. Viele befürchteten, der SVG werde sich finanziell übernehmen.

Großhansdorfs Bürgermeister will Möglichkeiten der Gemeinde prüfen

Auch bei der Gemeinde Großhansdorf, die der Verein um eine Bürgschaft ersucht hatte, gab es Vorbehalte. Bürgermeister Janhinnerk Voß sagte dem SVG während der Mitgliederversammlung dennoch Unterstützung zu. „Wir werden prüfen, inwieweit die Gemeinde oder der Schulverband Abhilfe schaffen können“, so der Verwaltungschef. Denkbar seien eine Erweiterung der bestehenden Hallen oder ein Neubau auf dem Gelände des Schulzentrums Schmalenbeck, die der SVG dann mitnutzen könnte. Konkrete Überlegungen gibt es bislang aber nicht.