Reinbek. Stadt will Dächer kommunaler Gebäude für Photovoltaikanlagen verpachten. Welche Rolle Bürger spielen könnten – und wie sie profitieren.
Die Stadt Reinbek will Dächer kommunaler Gebäude verpachten, damit dort Photovoltaikanlagen installiert werden können. Ein entsprechender Antrag der Grünen wurde von den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Verkehrsplanung angenommen. Im nächsten Schritt sollen geeignete kommunale Dachflächen identifiziert werden.
Bis 2045 soll Deutschland, und damit auch die Stadt Reinbek, klimaneutral sein. Das geht nicht von selbst, sagen die Reinbeker Grünen. Die Verpachtung von Dächern für die Installation von Photovoltaikanlagen soll ein Schritt in die richtige Richtung sein. „Für die Stadt Reinbek wäre es organisatorisch und finanziell herausfordernd, derartige Projekte selbst umzusetzen“, heißt es im Antrag.
Reinbek will Dächer kommunaler Gebäude für Photovoltaikanlagen verpachten
Die Verpachtung von Dachflächen, zum Beispiel an eine Energiegenossenschaft, ermögliche der Kommune ohne den Einsatz von eigenen Haushaltsmitteln, Photovoltaik-Projekte zu realisieren und zugleich von einem niedrigen Strompreis zu profitieren. Die Verpachtung würde zudem Einnahmen generieren. „Darüber hinaus können sich Bürgerinnen und Bürger finanziell und organisatorisch an Photovoltaikprojekten an ihrem Wohnort beteiligen. Das schafft eine hohe Identifikation mit der Kommune. Ebenso wäre eine Verpachtung an kommunale E-Werke denkbar“, so der ursprüngliche Antrag der Grünen.
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Mit sechs Ja-Stimmen und vier Nein-Stimmen wurde der Beschlussvorschlag geändert beschlossen, der schlussendlich lautete: „Kommunale Dachflächen sind für Photovoltaikanlagen zur Pacht zur Verfügung zu stellen. Dazu werden mögliche kommunale Dachflächen hinsichtlich ihrer Eignung identifiziert.“ Ursprünglich hatten die Grünen laut Beschlussvorlage beabsichtigt, in einem ersten Schritt die Schaffung von Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen der Kita Weltensegler sowie der Feuerwache Mühlenredder in die Wege zu leiten.
Dieser Satz wurde gestrichen, ebenso die Erwähnung potenzieller Betreiber. Die vier Nein-Stimmen für den geänderten Antrag stammten von den Grünen, die für den ursprünglichen Wortlaut votierten, in der Sache aber dafür sind. „Ich habe von Anfang an gesagt, solange wir die Verpachtung durchkriegen, sind wir mit jeder Textänderung einverstanden“, sagt Grünen-Fraktions- und Ausschussvorsitzender Günther Herder-Alpen. Der Beschluss muss noch final von den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 23. Mai, abgesegnet werden.