Bargteheide. Was der Klassiker und die Flat-Variante fortan kosten. Und wie das Geldhaus seine Kunden künftig noch mehr an sich binden will.
Was bei anderen Geldhäusern längst Usus ist, hat nun auch bei der VR-Bank Einzug gehalten: Seit 1. Mai gelten in dem genossenschaftlichen Verbund mit Filialen in Bargteheide, weiteren Stormarner Kommunen, Bergedorf, Itzehoe, Norderstedt, Ratzeburg und Vierlanden ebenfalls einheitliche Girokonto-Modelle für Privat- und Firmenkunden. „Wesentliches Kernelement ist, eine besonders intensive Zusammenarbeit mit der VR-Bank zu belohnen“, erklärt Vorstand Stefan Lohmeier. Basis für das neue Hausbankmodell bleibe aber der ganzheitliche Beratungsansatz.
Sechs Bedarfsfelder neu definiert
Die VR-Kunden sollen fortan klarere Infos in sechs Bedarfsfeldern erhalten, von Liquidität über Vorsorge bis zur Vermögensbildung. „Im Idealfall nutzt ein Kunde sein Konto dann bei Inanspruchnahme aller Leistung völlig kostenfrei im sogenannten Diamantstatus“, erläutert Lohmeier. Grundsätzlich haben die Privatkunden die Wahl zwischen drei Kontomodellen.
Das Classic-Konto mit Einzelabrechnung kostet im Bronze-Status 6,90 Euro im Monat, im Silber-Status 3,90 Euro und im Gold-Status 90 Cent. Wer mit dem Digital-Konto das Online-Banking präferiert, zahlt zwischen 8,90 (Bronze) und 2,90 Euro (Gold). Beim Flat-Konto, für das zwischen 13,90 Euro (Bronze) und 5,90 Euro (Gold) pro Monat fällig werden, sind sämtliche Buchungen durch eine Pauschal abgedeckt. Unabhängig davon, ob die Serviceleistungen in einer Geschäftsstelle, online oder am Telefon veranlasst wurden.
Viele Finanzbausteine senken den Kontopreis
„Bei allen unseren Modellen bestimmen die Kunden, wie viel Sie für Ihre monatliche Kontoführung zahlen möchten“, so Lohmeier. Je mehr Finanzbausteine, sprich Dienstleistungen, in den Kategorien Girokonto & Bezahlen, Geldanlage & Sparen, Versicherung & Schützen, Zukunft & Vorsorgen sowie Immobilien & Wohnen über die VR-Bank abgewickelt werden, umso besser der Status und damit der Preis des Girokontos.
„Auch für unsere Firmenkunden sind entsprechend der unterschiedlichen Buchungsaufkommen und Kreditbedarfe maßgeschneiderte Angebote entwickelt worden, die ebenfalls seit 1. Mai gelten“, ergänzt Prokurist Philipp Maschmann.
Innerhalb eines Jahres 1000 neue Kunden
Die VR-Bank sieht sich trotz eines unsicheren Marktumfelds im Nachgang der Corona-Pandemie, vieler kriegerischer Konflikte, einer stark gestiegenen Inflationsrate und eines damit einhergehenden allgemeinen Preisanstiegs solide aufgestellt und für die Zukunft gut gerüstet. Dafür sprechen nicht zuletzt die positiven Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr.
So belief sich der Jahresüberschuss auf 10,9 Millionen Euro, die Bilanzsumme stieg um sieben Prozent auf 3,66 Milliarden Euro im Vergleich zu 2022. Das Kundenwertvolumen legte sogar um 2,1 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zu. Gesteigert werden konnte auch die Kundenzahl, nämlich von 112.000 auf 113.000.
Stabile Ergebnisse in unsicheren Zeiten
„Positiv war dabei für alle Sparer und Anleger, dass sich die im Jahr 2022 eingeleitete Zinswende 2023 fortsetzte“, sagt Lohmeier. So sei es endlich wieder möglich geworden, den Kunden „attraktive Angebote“ in klassischen Geldanlageprodukten wie Sparbriefen und Festgeld zu unterbreiten.
„Gerade in unsicheren Zeiten suchen Menschen Stabilität“, bekräftigt Lohmeier. Ihr historisch gewachsenes Sicherungssystem mache die Volks- und Raiffeisenbanken zu einem „sicheren Hafen für Sparer“. Aktuelle Vorstöße der Europäischen Union zur Reform des Krisenmanagements für Banken würden hingegen entschieden abgelehnt, da sie die vorhandenen Einlagensicherungssysteme gefährden könnten.
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Die Summe der an Kunden vergebenen Kredite ist 2023 von 2,67 Milliarden Euro um drei Prozent auf 2,74 Milliarden Euro angewachsen. Die gestiegenen Zinsen bei Baufinanzierungen hätten sich zwar erneut dämpfend auf die Immobilienpreise ausgewirkt. Die VR-Bank erwartet durch die anhaltende Attraktivität ihres Geschäftsgebiets im Umfeld der Hansestadt Hamburg aber eine „unveränderte Nachfrage in interessanten Lagen“.
Der Bankenverbund mit mehr als 550 Mitarbeitern hat im Vorjahr in seinem Geschäftsgebiet erneut zahlreiche Projekte von gemeinnützigen Vereinen und Institutionen finanziell unterstützt. Spenden von insgesamt 343.000 Euro flossen unter anderem in die Rehkitzrettung, in verschiedene Initiativen von Schulen, Jugendgruppen, Sportvereinen und freiwilligen Feuerwehren sowie in die unverzichtbare Arbeit von Tafeln und Hospizen.