Großhansdorf. Übergang von Schalterhalle zum Gleis wird 2025 abgerissen und neu errichtet. So kommen die Fahrgäste dann zu den Zügen.

Die Sanierung des mehr als 100 Jahre alten U-Bahnhofs Kiekut in Großhansdorf geht in ihre finale Phase. Die Hamburger Hochbahn AG (HHA) will im kommenden Jahr das Übergangsgebäude erneuern, das von der Schalterhalle zum Bahnsteig führt. Dafür muss der Haupteingang ein weiteres Mal gesperrt werden. Die rund 800 Fahrgäste, die an der Station täglich ein- und aussteigen, kommen dann über eine provisorische Metalltreppe zum Gleis.

Die Behelfskonstruktion steht dort bereits seit Mitte 2018. Damals war die Schalterhalle wegen Einsturzgefahr geschlossen worden. Bei einer Routinekontrolle hatten Experten Risse im Mauerwerk und abgesenkte Pflastersteine entdeckt. Die Halle wurde schließlich abgerissen, da eine Sanierung zu teuer gewesen wäre. Beim Neubau kam es zu erheblichen Verzögerungen, sodass er erst Anfang 2023 wieder eröffnet werden konnte. Die Gesamtkosten lagen bei rund 1,5 Millionen Euro.

U-Bahnhof Kiekut wird bei laufendem Betrieb saniert

Nun folgt mit dem sogenannten Übergangsgebäude die nächste Großbaustelle. Die gute Nachricht für alle Fahrgäste: Die Strecke der U1 bis zur Endhaltestelle Großhansdorf wird nicht gesperrt. „Die Arbeiten sollen im laufenden Betrieb, also unter rollendem Rad erfolgen“, sagt Hochbahn-Sprecherin Saskia Huhsfeldt. Beginn soll Anfang 2025 sein.

Der U-Bahnhof Kiekut in Großhansdorf hat nur ein Gleis.
Der U-Bahnhof Kiekut in Großhansdorf hat nur ein Gleis. © Harald Klix | Harald Klix

„Untersuchungen der Bausubstanz haben gezeigt, dass die Brückenkonstruktion, auf dem sich das Übergangsgebäude befindet, bestehen bleiben kann“, sagt Huhsfeldt. Dort seien lediglich Instandsetzungsarbeiten notwendig. Das Gebäude auf der Brücke, das zum Treppenturm führt, ist jedoch sehr marode. Es muss abgerissen und neu errichtet werden.

Nächstes Jahr werden auch Brücken der U1 in Volksdorf erneuert

„Solch umfangreiche Maßnahmen würden in der Regel eine Einschränkung im U-Bahn-Betrieb bedeuten“, sagt Saskia Huhsfeldt. Allerdings müssen 2025 auch Brücken der U1 im Bereich Volksdorf erneuert werden, weshalb dort ein Schienenersatzverkehr eingerichtet wird. Die Hochbahn habe eine zusätzliche Sperrung auf dem Teilabschnitt vermeiden wollen.

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Derzeit laufen die Planungen, um das Projekt „Kiekut 2025“ ohne Betriebsunterbrechung umzusetzen. Der genaue Zeitplan soll bis Ende des Jahres fixiert werden. Über alle Details werde man vorab informieren. Der derzeit geschlossene Behelfszugang über die Straßen Bei den Rauhen Bergen werde für die Bauarbeiten am Übergangsgebäude wieder aktiviert.

Die Walddörferbahn bis Großhansdorf, die heute Teil der U1 ist, wurde nach der Elektrifizierung Ende 1921 in Betrieb genommen. Der Bahnhof Kiekut, der damals noch Schmalenbeck Ost hieß, wurde um 1915 gebaut. Die Einweihung erfolgte aber erst im Juni 1922. Die Haltestelle zählt im gesamten Hamburger U-Bahn-Netz die wenigsten Passagiere. Die 9500-Einwohner-Gemeinde hat mit den behindertengerecht umgebauten Haltestellen Schmalenbeck und Großhansdorf insgesamt sogar drei U-Bahnhöfe.