Glinde. Seit ein paar Tagen stehen drei Mobilheime an der Straße Am Berge in Glinde. Nachbarn durften vorab einen Blick in die Häuser werfen.

  • Drei Tiny Houses, in denen in Glinde künftig Flüchtlinge leben sollten, sind Ende März eröffnet worden
  • In den drei Mobilheimen sollen bis zu sechs Menschen künftig leben
  • Für die Beschaffung der Häuser habe die Stadt insgesamt 400.000 Euro eingeplant – aber das Land unterstützt das PRojekt finanziell.

Seit ein paar Tagen stehen die drei Tiny Houses an der Straße Am Berge in Glinde, in denen, wie berichtet, zeitnah Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Jedes der drei Mobilheime bietet Platz für bis zu sechs Menschen. Vor dem Einzug der Flüchtlinge hatte die Stadtverwaltung zu einem Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Rainhard Zug, Bürgeramtsleiter Bernd Mahns und einer Mitarbeiterin des Bauamtes eingeladen, bei dem die Nachbarschaft einen Blick in die Tiny Houses werfen und Fragen stellen konnte.

Eine kleine Treppe führt in die Häuser. Innen befindet sich ein kleines Bad mit Dusche und Toilette. Gegenüber der Eingangstür ist ein Schlafzimmer mit Schrank. Links neben der Eingangstür ist eine Küchenzeile mit Spüle, Waschmaschine und Kühlschrank zu finden. Gegenüber der Küchenzeile befinden sich zwei weitere Zimmer. Zudem gibt es einen Wohn- und Essbereich mit Sofa, Esstisch und Stühlen. Die Außenmaße der Tiny Houses betragen jeweils 12,8 mal 4,3 Meter. Daraus ergeben sich etwa 50 Quadratmeter Wohnfläche. Das Außengelände wird aktuell noch gestaltet. Unter anderem wird eine Hecke gepflanzt.

Glinde bringt Flüchtlinge in Tiny Houses unter

Mit dem Bereitstellen der Tiny Houses kommt Glinde seiner Pflicht nach, als Kommune Flüchtlinge unterzubringen. „Mehr als 400 Personen werden aktuell im Stadtgebiet betreut. Seit Monaten nimmt die Stadt jedoch weit weniger Menschen auf, als sie müsste“, sagte Mahns. Als wichtigsten Grund nannte der Bürgeramtsleiter den angespannten Wohnungsmarkt in Glinde.

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Rund 65 Wohnungen und Häuser habe die Verwaltung aktuell für die Unterbringung angemietet. Es werde laufend nach weiteren Möglichkeiten gesucht. Die städtischen Unterkünfte seien ausgelastet. Deshalb seien als kurzfristige Lösung die Tiny Houses angeschafft und errichtet worden. „Uns ist klar, dass wir mit dem Bau keine wirkliche Entlastung für den Glinder Wohnungsmarkt schaffen. Dennoch ist es sehr wichtig. Bauprojekte für den regulären Wohnungsmarkt in der Stadt laufen aktuell. Diese wirken aber erst in der Zukunft“, sagte Zug.

Für die Beschaffung der drei Häuser und die Planungen hatte die Stadt 400.000 Euro eingeplant. Die Umsetzung wird mit Geldern des Landes Schleswig-Holsteins aus dem Programm Herrichtung von Wohnraum und Unterkünften für Geflüchtete in Höhe von 300.000 Euro gefördert. Jedes Haus mit Standardausstattung kostet rund 100.000 Euro. Auf der Fläche Am Berge konnten die drei Gebäude aufgrund von Sonderrechten aufgestellt werden. Diese Genehmigung ist für drei Jahre gültig und kann aktuell um drei weitere Jahre verlängert werden. Weitere Unterkünfte für Geflüchtete befinden sich aktuell in der Planung.