Seevetal. In den ersten Mobilheimen wohnen schon ukrainische Familien, weitere sind bald fertig. Wann die Bürgermeisterin die Unterkünfte vorstellt.

  • Der Bau der Tiny Houses für Geflüchtete in Seevetal ist beinahe fertig
  • Gemeinde will mit Unterkünften in aktueller Lage neue Wege gehen
  • Jetzt gibt es die Möglichkeit, einen Blick in die Minihäuser zu werfen

Tiny Houses als Unterkünfte für Geflüchtete: In Zeiten einer angespannten Flüchtlingslage im Landkreis Harburg ist die Gemeinde Seevetal mit diesem Projekt neue Wege gegangen – und eröffnet bald in Maschen den zweiten und vorerst letzten Standort. Schon im August 2023 waren Bewohner in die ersten zwei von insgesamt zwölf Mobilheimen in Fleestedt (Wiesengrund) gezogen. Wie die Gemeinde mitteilt, steht der Bau der zweiten Einheit in Maschen (Haulandsweg) mit acht Minihäusern nun kurz vor der Fertigstellung.

Tiny Houses ansehen: Seevetal präsentiert Unterkünfte in Maschen am 9. Oktober

Wie von der Verwaltung angekündigt, lädt die Gemeinde Seevetal jetzt zu einem öffentlichen Informations-Termin auf dem Gelände in Maschen* am Haulandsweg ein. Das Angebot richtet sich sowohl an Anwohner der Unterkünfte Fleestedt und Maschen als auch an alle Interessierten. Die Info-Veranstaltung findet am Montag, 9. Oktober 2023, ab 17.30 Uhr statt.

Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede wird zusammen mit Maschens Ortsbürgermeisterin Angelika Tumuschat-Bruhn und mit der für Flüchtlingsfragen zuständigen Sozialarbeiterin Catharina Santos die Unterkünfte vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen.

Anfang Oktober waren die Handwerker noch für letzte Arbeiten an den Mobilheimen in Maschen im Einsatz.
Anfang Oktober waren die Handwerker noch für letzte Arbeiten an den Mobilheimen in Maschen im Einsatz. © Gemeinde Seevetal | Gemeinde Seevetal

Hintergrund: Seevetal schafft 20 Mobilheime an – Tiny-House-Experte kritisiert das Projekt

Der Rat der Gemeinde Seevetal hatte im Oktober 2022 mit breiter Mehrheit beschlossen, 20 Mobilheime anzuschaffen. Die Gemeinde will damit der Not begegnen, kaum zur Verfügung stehenden geeigneten Wohnraum teuer anmieten zu müssen oder auf hochpreisige Miet-Containeranlagen angewiesen zu sein.

Ob diese Rechnung aufgeht und eine geplante dauerhafte Weiterverwendung der Minihäuser an anderen Standorten möglich ist, hat der Tiny-House-Experte Peter Pedersen gegenüber dem Abendblatt infrage gestellt. Und die Umsetzung einer grundsätzlich guten Idee durch Verwaltung und Politik scharf kritisiert.

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Die Häuser wurden in Holzrahmenbauweise erstellt, haben eine Wohnfläche von ca. 30 m² und bieten Platz für vier bis sechs Personen. Der Vorteil gegenüber Containeranlagen ist nach Angaben der Gemeinde, dass jedes einzelne Haus mobil ist und zu einem späteren Zeitpunkt auch an einem anderen Ort aufgebaut werden könnte.

Die erstmalige Aufstellung ist für drei, maximal jedoch für fünf Jahre, vorgesehen. Bezogen werden die Unterkünfte nach aktueller Auskunft der Gemeinde von Familien, die aus der Ukraine geflohen sind, sowie von Familien anerkannter Weltflüchtlinge, die ein Bleiberecht in Deutschland haben.

* Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version war an dieser Stelle die Unterkunft in Fleestedt als Treffpunkt angegeben. Diesen Fehler haben wir korrigiert, die Veranstaltung findet in Maschen statt.