Ahrensburg. Beim Großfeuer am Waldrand kämpften 80 Feuerwehrleute mehr als drei Stunden gegen die Flammen. Prozess wegen Brandstiftung.

Die Ursache für ein Großfeuer im Mai vergangenen Jahres in Ahrensburg ist offenbar geklärt. Mitten in der Nacht war ein leer stehendes Einfamilienhaus an der Hagener Allee abgebrannt. Rund 80 Feuerwehrleute kämpften damals mehr als drei Stunden lang, bis sie die Flammen unter Kontrolle hatten. Jetzt steht ein 47 Jahre alter Mann wegen Brandstiftung vor dem Schöffengericht im Amtsgericht Ahrensburg.

Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass der Angeklagte das Feuer in der Nacht von Montag auf Dienstag, 8. und 9. Mai, auf dem mit Büschen und Bäumen dicht zugewachsenen Grundstück gelegt hat. Nach den Ermittlungen verteilte er zunächst zwischen der Eingangstür des unbewohnten Hauses und einem Schuppen eine brennbare Flüssigkeit. Diese soll er anschließend entzündet haben.

Großfeuer in Ahrensburg: Notruf geht um 0.37 Uhr ein

Die Flammen setzten zuerst den Schuppen in Brand. Dann erfasste das Feuer auch die rückwärtige Fassade und den Dachstuhl des Hauses. Nachbarn entdeckten den Brand und alarmierten die Notrufzentrale um 0.37 Uhr. Als die Einsatzkräfte an dem Grundstück, das gegenüber der Einmündung der Straße Forsthof Hagen am Waldrand liegt, eintrafen, schlugen die Flammen schon aus dem Dach. Der Sachschaden liegt laut Staatsanwaltschaft im sechsstelligen Eurobereich.

Für die 80 Frauen und Männer von den Freiwilligen Feuerwehren Ahrensburg und Großhansdorf gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig. Wegen der hohen Bäume und der vielen Büsche war es nicht einfach, ans Haus zu gelangen. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, wurde eine Drohne gestartet, die Bilder aus der Luft lieferte. Während ein Teil der Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten am Boden gegen die Flammen vorging, löschten andere auf der ausgefahrenen Drehleiter von oben.

Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren ist möglich

Um kurz nach 4 Uhr gelang es, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Der Einsatz war erst am frühen Morgen beendet, da noch einzelne Glutnester gelöscht werden mussten. Wegen der starken Rauchentwicklung wurden Anwohner auf dem Smartphone durch die Warn-App NINA aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten.

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Das innen komplett zerstörte Haus war nicht mehr bewohnbar. Die Kripo Ahrensburg nahm noch in der Nacht die Ermittlungen am abgesperrten Tatort auf.

Der Prozess im Amtsgericht beginnt am Donnerstag, 21. März, um 9 Uhr. Das Strafgesetzbuch sieht in Paragraf 306 für Brandstiftung an Gebäuden eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren vor. In minder schweren Fällen sind es sechs Monate bis zu fünf Jahre.