Barsbüttel. Bauprojekt kostet samt Gemeindeanteil mehr als vier Millionen Euro. Arbeiten sollen im Sommer beginnen und dauern rund vier Monate.
Es wird dichter auf den Straßen rund um Barsbüttel in der zweiten Jahreshälfte. Soll heißen: Es ist mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen. Grund ist die Sanierung der K29 in zwei Abschnitten auf einer Länge von 2,4 Kilometern. Dabei kommt es zu Vollsperrungen. Die Kreisstraße 80, die zur Autobahnanschlussstelle führt, wird dann zum Beispiel über den Ortsteil Stemwarde mehrere Monate nicht zu erreichen sein. Rund vier Millionen Euro hat der Kreis für das Projekt veranschlagt. Jetzt kommt noch eine nicht bekannte Summe dazu, die Barsbüttel wegen Sonderwünschen beisteuert. Die Politik hat Bürgermeister Thomas Schreitmüller ermächtigt, der Behörde mit Sitz in Bad Oldesloe eine Kostenübernahme für diese Arbeiten zu bestätigen.
Geschehen ist das im jüngsten Planungsausschuss. Dass der Kreis die Barsbütteler Anliegen in seine Planungen integriert, gilt als sicher. Die Kommune will unter anderem in Stemwarde zwei neue Bushaltestellen mit barrierefreiem Zugang schaffen. Dafür müssen sogenannte Hochbords gebaut werden, die laut Verwaltung für 20.000 Euro zu haben sind. Dieser Betrag ist Bestandteil des Beschlusses. Er wird im Haushalt 2025 verankert. Für andere Materialien und Tätigkeiten, die es braucht, um die Busstopps herzurichten, geht das Rathaus von 70.000 Euro aus. Dabei hofft man auf Unterstützung durch den Bund. Bauamtsleiter Andreas Tiedemann hat diesbezüglich das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) im Blick. Dadurch sind Kommunen in die Lage versetzt worden, den ÖPNV attraktiver zu gestalten. Eine Förderung von Projekten mit bis zu 75 Prozent ist möglich.
Unter Fahrbahn müssen Rohre für neue Feuerwache
Die Verwaltung hatte auch über eine Querungshilfe bei den Haltestellen nachgedacht. Das ist eine Mittelinsel für Fußgänger zum Stehenbleiben. Die Sache ist allerdings vom Tisch. „Der Abstimmungsprozess und das Einholen von Genehmigungen hätten zu lange gedauert“, sagt Tiedemann. Verschieben will der Kreis sein Straßenprojekt nämlich nicht.
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Dafür finanziert Barsbüttel Leerrohre für Ver- und Entsorgungsleitungen etwa zur Oberflächenentwässerung, die unter der K29 verlegt werden: im Vorgriff auf den Neubau einer Feuerwehrwache in Stemwarde auf einem Acker westlich der Straße Stübkamp. Die Gemeinde hat eine so große Fläche von einem Landwirt erworben, dass dort auch Platz für Wohngebäude ist. Hier wird der Ortsteil auf Sicht wachsen. Dieser Bereich ist zugleich für die Bushaltestellen vorgesehen. Bei der Auswahl des genauen Standorts ist der Straßenbaulastträger eingebunden, also der Kreis.
Beim ersten Bauabschnitt wird Straßendecke erneuert
Was in Summe auf Barsbüttel zukommt, wissen die Politiker nicht. Denn bei den Rohren hat die Verwaltung bislang auf eine Kostenschätzung verzichtet. Weil die Dinge ohnehin erledigt werden müssen, ist auch keine Eile geboten. „Wenn wir jetzt tätig werden, wird es auf jeden Fall günstiger als zu einem späteren Zeitpunkt“, sagt Tiedemann. Einmal buddeln in Partnerschaft ist effizienter als noch ein zweites Mal im Alleingang.
Den Entwurf für die Sanierung der K29 samt Kostenaufstellung hatte der Kreisverkehrsausschuss bereits im Februar einstimmig abgesegnet. Das Projekt ist in zwei Bauabschnitte gegliedert. Der erste erstreckt sich vom Hauptort bis zum Knotenpunkt der Kreisstraße 80 und umfasst einen Kilometer. Der sogenannte Fahrbahnaufbau ist nicht komplett marode, deshalb wird nur die Decke erneuert. Fachkräfte fräsen zehn Zentimeter ab, danach werden sechs Zentimeter Asphaltbinder- und vier Zentimeter Asphaltdeckschicht aufgetragen. Frühestens Ende Juli soll es losgehen. Drei bis vier Wochen sind bis zur Fertigstellung eingeplant.
Überschneidung mit Arbeiten am Papendieker Redder in Glinde wahrscheinlich
Wesentlich umfangreicher sind die Arbeiten in Stemwarde vom Knotenpunkt mit der L222 bis hin zu jenem mit der K80/K109. Und das nicht nur, weil 1400 Meter Fahrbahn angefasst werden. Hier muss grundsaniert und damit extrem in die Tiefe gegangen werden. Der Aufbau misst 55 Zentimeter, mehr als die Hälfte davon werden für eine Frostschutzschicht benötigt. Eine Sechs-Zentimeter-Asphaltbinderschicht hat die Funktion, Schubkräfte aufzunehmen und die Bildung von Spurrinnen zu verhindern. Im August oder September will man beginnen, die vorhandene Straße abzutragen. Drei Monate sind angesetzt. Ziel ist es, das Projekt in 2024 abzuschließen.
Die K29-Sanierung überschneidet sich wahrscheinlich mit Arbeiten in der Nachbarkommune Glinde am Papendieker Redder, der ebenfalls eine Kreisstraße ist und die Nummer 109 hat. Ab Herbst bis voraussichtlich Ende 2025 sollen Versorgungsleitungen erneuert werden. Das bedingt Einschränkungen für Autofahrer. Ohne Teil- und Vollsperrungen geht es nicht. Das Unternehmen Hamburg Wasser wird zwei Kolonnen parallel einsetzten, verkürzt damit die Bauzeit von ursprünglich kalkulierten 23 auf 15 Monate. Auch der Zweckverband ist integriert bei dieser Phase. Danach werden Fahrbahn und Gehweg saniert. Das soll ein Jahr dauern.
Um Voraussetzungen für den nächsten Schritt zu schaffen, wurden schon mehr als ein Dutzend Platanen abgeholzt. Der Papendieker Redder wird von der Ecke Möllner Landstraße auf einem Ein-Kilometer-Abschnitt auf Vordermann gebracht. Für die Grundsanierung hatte die Kreisverwaltung vor rund drei Jahren 2,2 Millionen Euro veranschlagt. Das Vorhaben wurde mehrmals verschoben.