Reinfeld. Anschlussstelle Reinfeld ist Ende März wieder geöffnet. Doch schon im Mai beginnt der Abriss einer Brücke am Kreuz Bargteheide.

Autofahrer haben auf der A1 zwischen Hamburg und Lübeck endlich wieder durchgängig freie Fahrt. Die Großbaustelle an der Anschlussstelle Reinfeld neigt sich ihrem Ende entgegen. Die Freigabe der neuen Brücke soll zu Ostern erfolgen.

Dann ist die Reinfelder Auf- und Abfahrt in Richtung Norden nach mehr als einem Jahr Vollsperrung wieder geöffnet und die A1 in beiden Richtungen wie gewohnt dreispurig. Von den voraussichtlich rund 6,3 Millionen Euro Baukosten trägt die Autobahn GmbH des Bundes den Großteil. Etwa 410.000 Euro zahlt die Stadt Reinfeld.

A1 zur Ostsee: Großbaustelle bei Reinfeld ist zu Ostern fertig

Seit März 2023 ist die A1 im Norden des Kreises Stormarn Baustelle. Ursprünglich waren die Verantwortlichen davon ausgegangen, die Arbeiten an der Hauptverkehrsader mit täglich bis zu 100.000 Fahrzeugen schon vor Weihnachten 2023 zu beenden. Nach Verzögerungen, für die unter anderem Materialengpässe und ungünstige Witterungsbedingungen verantwortlich waren, hatten sie die Freigabe für Ende Februar/Anfang März anvisiert.

Am Kreuz Bargteheide wird die Brücke der A21/B404 über der A1 abgerissen und erneuert.
Am Kreuz Bargteheide wird die Brücke der A21/B404 über der A1 abgerissen und erneuert. © Harald Klix | Harald Klix

Nun liegt der Termin gerade noch rechtzeitig vor dem Osterreiseverkehr. „Mit dem Abbau der Verkehrseinrichtungen im Baustellenbereich wird ab 25. März in Nachtbaustellen begonnen“, sagt Susann Sommerburg, Sprecherin der Außenstelle Lübeck der Autobahn GmbH.

In jeder Richtung wieder drei Fahrspuren frei

Bis dahin ist noch einiges zu tun. Die Asphaltierung zur endgültigen Herstellung der Fahrbahn ist sowohl auf der Brücke als auch auf der Rampe der Anschlussstelle zu beenden. Zudem werden an der Strecke neue Leitplanken aufgestellt. Außerdem stehen noch Markierungen und Arbeiten im Böschungsbereich auf der Liste.

„Ziel ist es, zu Ostern wieder alle drei Fahrspuren je Richtung für die Verkehrsteilnehmer zur Verfügung zu stellen“, sagt Susann Sommerburg. Nach den Feiertagen könnten eventuell noch Restarbeiten offen sein. Unter anderem werde das Traggerüst an der Mittelstütze dann bei nächtlichen Sperrungen einzelner Fahrstreifen abgebaut.

Das nächste Nadelöhr wartet am Autobahnkreuz Bargteheide

Die Freude über die freie Fahrt auf der Ostseeautobahn zwischen Hamburg und Lübeck ist allerdings nur von kurzer Dauer. Denn die nächste Dauerbaustelle in Stormarn und damit ein neues Nadelöhr für den Urlaubsverkehr in den Sommerferien ist bereits terminiert. „Ab Mai beginnen die Bauarbeiten zum Austausch der Brücke der A21/B404 über die A1 im Bereich des Autobahnkreuzes Bargteheide“, sagt Sommerburg. Der Abriss des alten Bauwerks ist für September/Oktober vorgesehen. Die Fertigstellung der neuen Brücke ist nach rund eineinhalb Jahren für Ende 2025 geplant.

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Wie zuletzt in Reinfeld sind mehrtägige Vollsperrungen der A1 unumgänglich. Zudem muss die Fahrbahn im Baustellenbereich verengt werden, und es gilt ein Tempolimit. Eine monatelange Schließung von Auf- und Abfahrten ist allerdings nicht zu erwarten.

Anschlussstelle Bargteheide wird etwa einen Kilometer nach Norden verlegt

Der Austausch der bislang nur zweispurigen Brücke ist zugleich der Auftakt für die umfassende Neugestaltung des Autobahnkreuzes Bargteheide. Die Pläne dafür hatte der damals noch zuständige Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) Schleswig-Holstein schon 2016 vorgestellt.

Das sogenannte unvollständige Kleeblatt, das derzeit die A1 und A21 miteinander verbindet, soll zu einem kompletten Kreuz ausgebaut werden. Zugleich wird die A1-Anschlussstelle Bargteheide etwa einen Kilometer nach Norden verlegt. Damit soll die vor allem für Auswärtige verwirrende Verkehrsführung entzerrt werden.

Für den Autohof in Hammoor wird ein neuer Investor gesucht

Teil des Projektes ist auch der Autohof an der künftigen Zuwegung zur A1 auf Hammoorer Gewerbegebiet. Dort wollte das Unternehmen Euro Rastpark, das bundesweit bereits 18 Standorte hat, eigentlich schon im Sommer dieses Jahres Einweihung feiern. Unter dem Namen Stormarntor sollte für schätzungsweise mehr als 20 Millionen Euro eine Anlage mit rund 150 Lkw-Stellplätzen, Hotel und Restaurants eröffnet werden.

Doch wegen der schwierigen Lage in der Baubranche verhängte die Firma vergangenes Jahr einen Investitionsstopp und sprang ab. Wie und wann das Vorhaben realisiert wird, ist unklar. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.

Neue Brücke bei Reinfeld soll mindestens 80 Jahre halten

An der A1-Anschlussstelle Reinfeld können die Betriebe im nahen Gewerbegebiet dagegen in zwei Wochen aufatmen. Denn die lange Sperrung hatte heftige Kritik ausgelöst. Unter anderem beklagten das große Caravan- und Reisemobil-Zentrum Auto & Freizeit Nord, das UPS-Paketzentrum und die Spedition Bode weite Umwege für Beschäftigte und Kunden. Die Autobahn GmbH blieb jedoch dabei, die marode Brücke sofort zu erneuern. Die Schäden an dem Bauwerk aus dem Jahr 1978 waren so schwer, dass die Gefahr einer Sperrung für Lkw bestand.

Die neue Brücke soll auf jeden Fall deutlich länger halten als ihr Vorgänger: Die Bundesanstalt für Straßenwesen gibt die Lebensdauer mit 80 bis 100 Jahren an.