Bad Oldesloe/Bargteheide. Zwischen Bad Oldesloe und Bargteheide müssen auf der Autobahn kaputte Betonplatten schnellstens saniert werden. Der Zeitplan.
Autofahrer müssen auf der A1 in Stormarn im Februar mit langen Staus rechnen. Zwischen den Anschlussstellen Bad Oldesloe (Nummer 26) und Bargteheide (27) werden in einer Sofortmaßnahme Betonplatten saniert. Der Verkehr wird einspurig an dem vier Kilometer langen Baustellenbereich vorbeigeführt. Dabei gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Auf der Autobahn zwischen Lübeck und Hamburg sind täglich rund 100.000 Fahrzeuge unterwegs, darunter ein großer Anteil an Lkw.
„Die Witterungslage der vergangenen Wochen mit extremen Niederschlägen und anschließenden Frostperioden hat auf dem Autobahnabschnitt ein massives Schadensbild hervorgerufen“, sagt Susann Sommerburg, Sprecherin der Lübecker Außenstelle der Autobahn GmbH des Bundes. Rund 50 Betonplatten müssten schnellstmöglich saniert und teilweise auch ausgetauscht werden. Die Baustelle wird bereits am Donnerstag, 1. Februar, eingerichtet. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende des Monats.
A1 zwischen Bad Oldesloe und Bargteheide nur einspurig befahrbar
Weil sich die durch den sogenannten Frost-Tauwechsel entstandenen Schlaglöcher und Risse über die gesamte Fahrbahnbreite ziehen, wurde aus Gründen der Verkehrssicherheit bereits ein Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h angeordnet. Die Arbeiten erfolgen im Schichtbetrieb unter Ausnutzung der Tageshelligkeit.
Der Verkehr in Richtung Süden wird einspurig über den Standstreifen geführt. Die Durchfahrtsbreite für Lastwagen beträgt 4,50 Meter. Zunächst werden die großflächigen Schäden im ersten Überholfahrstreifen und am Übergang zum Hauptfahrstreifen saniert. Das dauert voraussichtlich bis Mittwoch, 14. Februar. „Während dieser ersten Bauphase ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen“, sagt Sommerburg.
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Im Zuge der nächsten Bauphase kann voraussichtlich ab dem 15. Februar ein zweiter Fahrstreifen für den Verkehr eingerichtet werden. Die Reparaturen sollen je nach Witterung am Freitag, 1. März, abgeschlossen werden. Autofahrer werden aufgefordert, im Bereich der Baustelle zum Schutz der Arbeiter das Tempolimit einzuhalten.
6,3-Millionen-Euro-Brücke bei Reinfeld wird Anfang März fertig
Auf dem Stormarner Abschnitt der A1 behindert im Februar eine weitere Baustelle den Verkehr. An der Anschlussstelle Reinfeld nähert sich nach einem Jahr die Erneuerung der Brücke über die Autobahn ihrem Ende. Dort stehen je Richtung nur zwei verengte Fahrspuren zur Verfügung. Die Auf- und Abfahrt in Richtung Norden ist komplett gesperrt. In Richtung Süden ist die Auffahrt von Mittwoch, 31. Januar, auf Donnerstag, 1. Februar, zwischen 20 und 6 Uhr nicht möglich.
Anfang März sollen dort wieder drei Spuren in beiden Richtungen zur Verfügung stehen. Diese Woche wird der Verkehr der Fahrtrichtung Hamburg wieder auf den zweiten und dritten Fahrstreifen verlagert, damit die noch ausstehenden Arbeiten am Brückenwiderlager auf der Reinfelder Seite erledigt werden können. Nach Abschluss werden dann die Gerüste und noch vorhandenen Schalungselemente im abgesperrten Raum abgebaut.
Hohe einstellige Temperaturen sind für Restarbeiten erforderlich
Neben den Arbeiten am Widerlager steht die Abdichtung des Bauwerks an. „Diese Arbeiten erfordern eine hohe einstellige Bauwerkstemperatur“, sagt Susann Sommerburg. Danach können die Fahrbahn, die Rampe und die Anschlüsse komplett hergestellt werden. Bei einer entsprechenden Witterung soll Anfang März alles fertig sein.
Laut Autobahn GmbH werden die reinen Baukosten von rund 6,3 Millionen Euro für die Brücke eingehalten. „Aufgrund der längeren Bauzeit ist aber mit einer Kostensteigerung in der Verkehrssicherung zu rechnen, deren Höhe wir noch nicht benennen können“, so Sommerburg. Ursprünglich waren zehn Monate vorgesehen, jetzt sind es zwölf Monate.
Betonfahrbahnen gelten als besonders langlebig
Der rund 60 Kilometer lange Abschnitt zwischen Hamburg und Lübeck zählt zu den ältesten Autobahnen Deutschlands. 1937 wurde die Strecke vom Horner Kreisel bis Lübeck-Zentrum freigegeben. Anfang der 1980er-Jahre folgte der Ausbau von zwei auf drei Spuren je Richtung. Ende der 90er-Jahre begann eine Grundsanierung. Betonfahrbahnen gelten als besonders langlebig. Sie sollen 30 Jahre und mehr halten.
Zuletzt waren im vergangenen November Betonplatten im Abschnitt zwischen Bad Oldesloe und Bargteheide auf einer Länge von 1,5 Kilometern ausgetauscht worden. Im September/Oktober 2021 musste die Fahrbahn in dem Bereich ebenfalls zeitweise gesperrt und saniert werden. Tagsüber blieben zwei Fahrstreifen frei, nachts war es nur einer. Im Jahr 2010 wurden sogar 350 bis 400 Platten ausgetauscht. Auch damals hatte der harte Winter für erhebliche Schäden gesorgt.
Von August bis Dezember 2020 wurde in der Gegenrichtung zwischen Stapelfeld und Bargteheide gearbeitet. Für 16,5 Millionen Euro bekam der sechs Kilometer lange Streckenabschnitt eine neue Betondecke.