Ahrensburg. The Rubettes mit Gründer Bill Hurd spielen zur Eröffnung in Ahrensburg. Und für Sängerin Elizabeth Lee ist der Abend besonders.
Die Ahrensburger Musiknacht kehrt mit reichlich neuem Schwung auf die Bühne zurück. Am Sonnabend, 25. Mai, möchte die 15. Auflage der Veranstaltung an die Erfolge der Vor-Corona-Zeit anknüpfen. „Im gesamten Team von den Locations bis zu den Musikern ist der Enthusiasmus und Optimismus groß, dass es gelingt“, sagt Felizitas Schleifenbaum, die mit ihrer Agentur ft-management für die Organisation verantwortlich zeichnet.
Die Band, die vor genau 50 Jahren mit „Sugar Baby Love“ gleichzeitig in Großbritannien, Deutschland, Österreich und der Schweiz Platz eins der Charts erklomm, will mithelfen, dass das Format, an einem Abend Dutzende Konzerte an außergewöhnlichen Orten wie Banken, Friseursalons oder Boutiquen zu veranstalten, eine Zukunft hat. The Rubettes ft. Bill Hurd sind zum Hit-Jubiläum nicht nur auf Welttournee in den USA, Australien, Japan und Europa, sondern spielen auch in Ahrensburg. Gründungsmitglied Hurd, der im August 75 geworden ist, eröffnet die Musiknacht offiziell ab 17.30 Uhr in der großen Werkshalle von HolzLand Wulf (Bahnhofstraße 19).
Musiknacht Ahrensburg: Rubettes spielen zur Eröffnung im HolzLand
„Das ist immer ein Event, das Freude macht und für das sich der zusätzliche Einsatz am Wochenende lohnt“, sagt HolzLand-Geschäftsführer Uwe Wulff. Nach einer einmaligen Pause ist die Firma wieder mit dem Auftaktkonzert dabei. Jede Location zahlt einen Beitrag für die Auftritte. Hinzu kommen Einnahmen aus dem Kartenverkauf und Sponsoren.
„Grundsätzlich sieht es mit der Finanzierung besser aus als zuletzt, auch wenn wir weit entfernt von den Vor-Corona-Zahlen sind“, sagt Schleifenbaum. Wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage hielten sich potenzielle Unterstützer zurück. Ähnlich sei es bei den Veranstaltungsorten. 13 Verträge, darunter mit der Hamburger Sparkasse und der Sparkasse Holstein, dem Hotel Am Schloss, dem Raumausstatter Reich, dem Restaurant Villa Rossa und Fisch Schloh, seien fix. „So 15, 16 sollen es werden“, sagt Schleifenbaum. Das wären ein paar weniger als früher.
Sängerin Elizabeth Lee mag die ganz besondere Stimmung
Fest steht, dass Pianist Günther Brackmann mit der Gruppe 8 to the Bar schon ab 15.30 Uhr die Vor-Eröffnung im Rosenhof (Lübecker Straße 3) gestaltet. „Die Musiknacht ist wirklich ein einzigartiges Ereignis mit einem sehr kommunikativen Charakter in einer besonderen Atmosphäre“, sagt Brackmann. Der in Hamburg-Volksdorf lebende Musiker ist mit unterschiedlichen Formationen Stammgast, war bisher fast jedes Mal dabei.
Von „einem meiner Lieblingsplätze“ spricht die texanische Sängerin Elizabeth Lee, die deshalb ebenfalls erneut in Ahrensburg auftritt. „Das Miteinander der Musiker und auch der Besucher schafft in der ganzen Stadt eine besondere Stimmung“, sagt sie. Im Mai singt sie eigene und einige Coversongs im Duo mit Martin Hauke. Der Hannoveraner war mehr als zwei Jahrzehnte Gitarrist der erfolgreichen Rolling-Stones-Tribute-Band Voodoo Lounge.
Popsänger Robert Carl Blank ist zum ersten Mal dabei
Mit der Hamburger Blues-Legende Abi Wallenstein ist ein weiterer Stammgast dabei. Auch die Duos Georg Schroeter/Marc Breitfelder und Black Patti sowie Songwriter Jaimi Faulkner kennen die Musiknacht. Extra aus seiner neuen und alten Heimat Australien kommt Joel Havea vorbei. Axel Nagel von der Band Opportunity tritt diesmal solo auf. Zu den neuen Gesichtern zählt der deutsche Popsänger Robert Carl Blank.
„Welche Künstler noch dabei sind, hängt von der endgültigen Zahl der teilnehmenden Läden ab“, sagt Schleifenbaum. Im März soll das detaillierte Programm fertig sein und in einer Auflage von 10.000 Heften ausliegen. Die große Abschlussparty wird erstmals im Marstall (Lübecker Straße 8) am Schloss gefeiert – traditionell wie stets seit 2007 mit der Münchner Band The Stimulators.
Stadt Ahrensburg übernimmt Ausfallbürgschaft bis zu 15.000 Euro
Das finanzielle Risiko der Musiknacht, deren Organisation nach Angaben der Agentur rund 60.000 Euro kostet, ist in diesem Jahr überschaubarer als sonst. Die Stadtverordnetenversammlung hat mit großer Mehrheit beschlossen, einmalig eine Ausfallbürgschaft von bis zu 15.000 Euro zu übernehmen. Das Geld fließt nur, wenn die Endabrechnung ein Defizit ausweist, weil beispielsweise zu wenig Eintrittskarten verkauft werden oder sich nicht genügend Sponsoren finden.
Mehr Themen aus Ahrensburg
- Politik sagt Nein zu höherer Grund- und Hundesteuer
- Ahrensburger Schulen bekommen mehr Platz
- In der Stadt sind Wildschweine unterwegs
Denn noch immer leidet die gesamte Veranstaltungsbranche unter den Folgen der Corona-Pandemie. Weil größere Veranstaltungen verboten waren, fiel die Musiknacht 2020 und 2021 aus. Nach den Lockdowns und der Maskenpflicht blieben beim Comeback 2022 etliche Besucher aus. Und die Abschlussparty im Park Hotel war dort nicht möglich, weil es noch immer aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen ist. Trotz eines Zuschusses der Bundeskulturstiftung blieb am Ende ein Minus. 2023 musste Schleifenbaum die Musiknacht streichen, weil Sponsoren abgesagt hatten.
Karten gibt es für 33 Euro im Vorverkauf
Seit der ersten Musiknacht im Jahr 2007 sind Hunderte nationale und internationale Künstler aus den unterschiedlichsten Genres von Blues über Folk bis zu Pop und Rock in Ahrensburg aufgetreten. Unter anderem waren Alice Merton („No Roots“), The Rattles („Come On and Sing“) und Soulsänger Stefan Gwildis („Du bist so wundervoll“) dabei. Die Pianisten Axel Zwingenberger und Gottfried Böttger (2017 gestorben) waren in ihrer Heimatstadt Stammgäste.
Nun will Keyboarder Bill Hurd mit seinen Rubettes die Begeisterung für die lange Konzertnacht neu entfachen. Und die Besucher im HolzLand Wulf zum Mitsingen bei „Sugar Baby Love“ bringen. Denn ein Chor begleitet das ganze Lied: „Bop-Shu-Waddy“.
Karten für die Ahrensburger Musiknacht am Sonnabend, 25. Mai, kosten 33 Euro plus Gebühren. Weitere infos: www.musiknacht-ahrensburg.de