Ahrensburg. Es hatte sich abgezeichnet: CDU gibt Widerstand gegen Verschiebung auf. Wie der neue Zeitplan für das Badlantic aussieht.

Ahrensburgs Kommunalpolitiker haben entschieden: Der Neubau des Badlantic wird um zehn Jahre verschoben. Der Hauptausschuss hat sich jetzt dafür ausgesprochen, den Grundsatzbeschluss zum Neubau des Hallenbades von 2017 für fünf Jahre auszusetzen. 2028 könnte die Planung wieder aufgenommen werden, um das Projekt gegebenenfalls 2033 zu realisieren.

Die Politiker folgten damit mehrheitlich dem Vorschlag von Bürgermeister Eckart Boege. Nach seiner Amtsübernahme im Mai 2022 hatte der Verwaltungschef eine Untersuchung dazu veranlasst, inwieweit sich der Neubau des Schwimmbades aufschieben lässt. Hintergrund sind zahlreiche andere, drängende Bauvorhaben, etwa der Neubau des Schulzentrums Am Heimgarten für schätzungsweise rund 105 Millionen Euro, der für 2025 bis 2028 geplant ist.

Ahrensburg verschiebt Neubau des Badlantic um zehn Jahre

Die Untersuchung ergab, dass das Badlantic, das 2023 seinen 40. Geburtstag gefeiert hat, noch etwa ein Jahrzehnt geöffnet bleiben kann. Lediglich kleinere Instandhaltungsarbeiten seien notwendig, darunter die Sanierung der Brunnenanlage, der Duschen und der UV-Desinfektionsanlage. Die Kosten liegen laut Verwaltung bei etwa 500.000 Euro.

Den Beschluss, das im Juni 1983 eröffnete Spaßbad abzureißen und durch ein kleineres, rein funktionales Sportbad zu ersetzen, hatten Ahrensburgs Stadtverordnete 2017 vor dem Hintergrund eines jährlichen Defizits von rund zwei Millionen Euro gefällt, das die Stadt ausgleichen muss. sind das etwa zehn Euro Zuschuss je Besucher.

Geschätzte Kosten haben sich seit 2017 mehr als verdoppelt

Damals waren Gutachter zudem davon ausgegangen, dass die veraltete Technik des Bades schon bald größere Investitionen notwendig machen könnte. Geplant war der Neubau auf der Liegewiese des Freibades bis 2021. Doch auch aufgrund von Personalmangel im Bauamt und der Corona-Pandemie hat sich bis heute nichts getan. Inzwischen haben sich die geschätzten Baukosten von 13,5 Millionen Euro auf 28 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

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Bislang hatten Grüne und CDU eine Verschiebung abgelehnt, die Christdemokraten hatten zuletzt aber einen Kurswechsel signalisiert. „Das war eine rein finanzielle Entscheidung“, sagt Detlef Levenhagen (CDU), Vorsitzender des Hauptausschusses. Man wolle die Bürger angesichts der zahlreichen Großprojekte in der Stadt und einer angespannten Haushaltslage nicht noch mehr belasten.

Gleichwohl nehme man mit der Entscheidung das Risiko in Kauf, dass die Baukosten in den kommenden Jahren weiter steigen. Die Grünen sprechen sich weiterhin gegen eine Verschiebung aus. „Wir sehen den Handlungsbedarf. Weitere zehn Jahre zu warten, das halten wir für zu lang“, sagt Fraktionschefin Nadine Levenhagen. Nach dem Votum des Hauptausschusses müssen noch die Stadtverordneten der Verschiebung am Montag, 22. Januar, zustimmen. Ein positives Ergebnis gilt als sicher.