Ahrensburg. Ahrensburg wird Neubau angesichts anderer dreistelliger Millioneninvestition wohl verschieben. Finale Entscheidung fällt im Januar.

Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: Die Kommunalpolitiker im Ahrensburger Hauptausschuss haben die Abstimmung über den Zeitpunkt für den Bau eines neuen Hallenbads auf die nächste Sitzung im Januar verlegt. Dennoch scheint sicher, dass das alte Badlantic noch zehn Jahre stehen und geöffnet bleiben wird. Angesichts immenser Investitionen in Schulen – allein das neue Zentrum am Heimgarten kostet mehr als 100 Millionen Euro – ist es in der Politik weitgehend unstrittig, dass das Geld für ein schätzungsweise 28 Millionen Euro teures Bad derzeit nicht vorhanden ist.

Deshalb soll der Grundsatzbeschluss für den Neubau (der immerhin auch schon aus dem Jahr 2017 stammt) zunächst für fünf Jahre ausgesetzt werden. 2028 könnte die Planung wieder aufgenommen werden, um das Projekt gegebenenfalls 2033 zu realisieren. Die finale Abstimmung darüber ist ohnehin erst für die Stadtverordnetenversammlung am Montag, 22. Januar, vorgesehen.

Badlantic in Ahrensburg: Stadt bezuschusst jeden Besuch mit zehn Euro

CDU und Grüne, die sich zu Jahresbeginn noch für einen möglichst schnellen Neubau ausgesprochen hatten, haben bereits einen Kurswechsel signalisiert. Bei der ersten Planung vor sechs Jahren waren die Kosten noch auf 13,5 Millionen Euro geschätzt worden. Das jährliche Defizit, das die Stadt ausgleichen muss, liegt bei rund zwei Millionen Euro. Bei gut 200.000 zahlenden Badegästen sind das etwa zehn Euro Zuschuss je Besucher.

Gutachter hatten festgestellt, dass das 1983 eröffnete Badlantic ohne größere Investitionen durchaus noch ein Jahrzehnt durchhalten werde. Kurzfristig planen die Stadtwerke Ahrensburg, rund 500.000 Euro für die Aufbereitung der Brunnenanlage, die UV-Desinfektion (Entkeimung von Wasser ohne Chemikalien) und die Sanierung der Duschen auszugeben. Um das Minus zu senken, ist die vom Badlantic räumlich getrennte Cottage Sauna im vergangenen Mai geschlossen worden.

Klares Nein zum Vorschlag, das Freibad komplett zu schließen

Die Empfehlung der Stadtwerke, das Freibad aus Kostengründen komplett zu schließen, haben die Parteien bereits deutlich zurückgewiesen. Es stehe nicht zur Disposition, so die einhellige Meinung.

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Perspektivisch möchte Ahrensburg das alte Spaßbad, das mit Wellenbecken und Sauna vor 40 Jahren eines der modernsten in Norddeutschland war, abreißen. Auf einer Liegewiese am Freibad soll ein funktionales Sportbad entstehen, das nach ersten Entwürfen ein 25-Meter-Becken mit acht Bahnen, Ein- und Dreimeter-Sprungbrett, Lehrschwimm- und Kursusbecken sowie ein Kinderplanschbecken hat. Grundsätzlich wäre auf dem Gelände aber auch Platz für ein Bad mit 50-Meter-Bahn.

Badlantic Ahrensburg, Reeshoop 60: Tageskarten inklusive Sauna Erwachsene 6,80 (erm. 6,30), Kinder (drei bis 15 Jahre) 4,00 Euro, Familien je Erwachsener 6,30 und je Kind 3,50 Euro); Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags 6.30 bis 22.00, freitags 6.30 bis 20.30, sonnabends und sonntags 9.00 bis 19.00 Uhr.