Ahrensburg. Große Turnhalle, Fußballplätze mit Kunstrasen und Flutlicht an der Grundschule: Das sagen die Parteien zum neuen B-Plan.

Die Pläne für ein modernes Sportzentrum an der Ahrensburger Grundschule Am Schloss stoßen bei den Kommunalpolitikern auf volle Zustimmung. Im Bau- und Planungsausschuss haben die Vertreter von Grünen, CDU, SPD, FDP und Wählergemeinschaft WABden neuen Bebauungsplan 111 einstimmig auf den Weg gebracht. Auf dem rund sechs Hektar großen Areal zwischen Schulstraße, Reeshoop, dem Mühlenredder-Wanderweg am Freibad und dem Schlosspark sollen für einen zweistelligen Millionenbetrag eine Dreifeldturnhalle sowie ein großer und ein kleinerer Fußball-Kunstrasenplatz mit Flutlicht gebaut werden.

„Damit packen wir gleich zwei Probleme an: Wir bekommen eine neue Sporthalle und schaffen Platz an der Schule für eine Erweiterung“, fasste Stefan Gertz (Grüne) die Debatte zusammen. Denn die beiden maroden kleinen Schulturnhallen, von denen eine aus Platzmangel teilweise als Mensa genutzt wird, können abgerissen werden. Damit ergeben sich Ausbauchancen: Die Grundschule mit derzeit rund 500 Kindern wächst stark, wird wohl künftig sechs- statt fünfzügig und braucht dringend mehr Räume.

Neues Sportzentrum für Ahrensburg: Halle wird 30 mal 40 Meter groß

Die 30 mal 40 Meter große Dreifeldhalle ermöglicht nicht nur den Grundschülern vernünftigen Sportunterricht, sondern verbessert auch die Situation der Sportvereine: Wegen fehlender Kapazitäten müssen etliche Abteilungen beim ATSV Wartelisten führen. Direkt nebenan sollen ein für Punktspiele geeigneter Kunstrasen-Fußballplatz (55 mal 90 Meter) und ein kleineres Feld (40 mal 60 Meter, kann geteilt werden) für Trainingszwecke und Jugendspiele angelegt werden. Dank Flutlicht ist eine deutlich längere Nutzung als jetzt auf der unbeleuchteten Rasenfläche möglich.

Außerdem sind eine gut 200 Meter lange Rundlaufbahn mit integrierter 50-Meter-Sprintstrecke sowie eine Weitsprunganlage vorgesehen. Ein quer verlaufender Fußweg schafft zudem eine neue Verbindung zwischen dem Seniorenzentrum Haus Reeshoop und dem Schlosspark. Bis zu 60 Parkplätze auf dem Schulgelände könnten tagsüber von den Lehrern, nachmittags und abends von Sportlern sowie an Wochenenden auch für Veranstaltungen im nahen Schloss genutzt werden.

Belastung durch Lärm und Flutlicht wird geprüft

Laut Bauamt sollte zudem geprüft werden, ob für die Einzelhaus-Grundstücke an der Ecke Reeshoop/Schulstraße eine höhere Bebauung ermöglicht wird. In direkter Umgebung stehen dreigeschossige Gebäude. Für den Großteil der Fläche gibt es derzeit keinen B-Plan. Dessen Aufstellung soll gewährleisten, dass mögliche Konflikte wie eine stärkere Lärm- und Lichtbelastung oder mit dem Denkmalschutz am Schloss vorab geklärt werden.

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„Wir sind sehr gut beraten, den B-Plan jetzt anzugehen“, sagte Belá Randschau (SPD). Der Schulstandort wachse. Deshalb habe die Stadt bereits eine Fläche vom Seniorenheim gekauft, auf der eine zweite Cafeteria und Klassen errichtet werden. „Eigentlich holen wir nach, was schon vor fünf, sechs Jahren nötig war“, so Randschau. Ob der zusätzliche Fußweg tatsächlich sinnvoll sei, müsse noch geprüft werden. Der dort gelegene Imkerverein dürfe keinesfalls in seiner Arbeit gefährdet werden. Die Trasse quer übers Schulgelände hielt der Grünen-Vertreter Stefan Gertz ebenfalls für „sehr ungünstig“, genauso wie die hohe Parkplatzzahl.

Wird auch die geschlossene Cottage Sauna in den Plan einbezogen?

Der Ausschussvorsitzende Markus Kubczigk (SPD) und auch Detlef Steuer (WAB) regten eine Prüfung an, ob der B-Plan im Norden auf die Mitte vergangenen Jahres geschlossene Cottage Sauna ausgedehnt werden sollte. Zudem schlug Steuer vor, die Gelegenheit zu nutzen, die Verkehrssituation in der Schulstraße – eine enge Sackgasse – mit neuen Regeln zu entschärfen. Zu Unterrichtsbeginn und -ende stauen sich dort die Autos der Eltern.

Und Burkhart Bertram (CDU) sagte, dass er „deutlich mehr Erläuterungen erwartet“ hätte. Diese seien erst im nächsten Schritt des Verfahrens erforderlich, meinte Bauamtsleiter Peter Kania. „Erst einmal ist ein Aufstellungsbeschluss nötig, um überhaupt etwas planen zu können“, sagte er. Für Danny Liew (FDP) war wichtig, dass im Rathaus auch die Kapazitäten für das Verfahren vorhanden seien.

ATSV-Vorsitzender unterstützt den Entwurf aus dem Rathaus

Bis zum ersten Spatenstich vergehen ohnehin Jahre. Erst muss der B-Plan beschlossen, dann die Neubauten entworfen und der Auftrag europaweit ausgeschrieben werden. Nichtsdestotrotz war Jürgen Westphal, Vorsitzender des mit rund 3900 Mitgliedern größten Vereins ATSV, nach der Abstimmung sichtlich zufrieden. Denn mit dem klaren Votum kommt endlich Bewegung in die jahrelange Diskussion über fehlende Sporthallen und -plätze. „Für uns ist das die beste Variante“, sagte er über den Entwurf aus dem Rathaus.

Am Mittwoch, 14. Februar, spricht der Umweltausschuss über das Projekt. Die Stadtverordnetenversammlung stimmt am Montag, 26. Februar, ab.