Ahrensburg. Ahrensburger Musiknacht soll nach Absage in diesem Jahr zurückkehren. Stadt gewährt Zuschuss. Wie es danach weitergeht, ist offen.
In Ahrensburg wird es im kommenden Jahr wieder eine Musiknacht geben. Das hat Veranstalterin Felizitas Schleifenbaum jetzt bekannt gegeben. „Die Musiknacht 2024 wird auf jeden Fall stattfinden“, so die Eventmanagerin auf Anfrage dieser Redaktion. Schleifenbaum kann dabei auf die Unterstützung der Stadt zählen. Diese wird 15.000 Euro bereitstellen, um mögliche Verluste der Veranstalterin auszugleichen.
„Diese Sicherheit ist für mich ganz wichtig, um verlässlich planen zu können“, sagt Schleifenbaum. Allerdings gehe sie davon aus, dass sie den Zuschuss nicht benötigen werde. „Derzeit sieht es gut aus“, so die Ahrensburgerin. Bei der Musiknacht treten Künstler verschiedener Genres – von Blues über Folk bis zu Pop und Rock – an ungewöhnlichen Orten auf. In der Vergangenheit gab es bereits Konzerte in Banken, Boutiquen, Holzhandlungen und beim Herrenfriseur, aber auch in Restaurants, Kneipen und Hotels.
Die Zukunft der Ahrensburger Musiknacht entscheidet sich 2024
Termin für die mittlerweile 15. Ausgabe der Musiknacht ist Sonnabend, 25. Mai 2024. 2007 hatten Schleifenbaum und ihre Firma ft-management die Idee erstmals in die Tat umgesetzt. Seitdem traten Hunderte Künstler auf, Zehntausende Besucher zogen durch die Stadt und feierten bei den After-Show-Partys bis spät in die Nacht.
Zuletzt musste Schleifenbaum die Musiknacht jedoch mehrfach absagen. 2020 und 2021 machte die Corona-Pandemie die Veranstaltung unmöglich. 2022 kehrte das Format zurück – dank eines Zuschusses der Bundeskulturstiftung. Es sei das erste Jahr gewesen, in dem sie mit der Musiknacht ein Minus eingefahren habe, sagt Schleifenbaum.
In diesem Jahr sagte Schleifenbaum die Veranstaltung kurzfristig ab
In diesem Jahr dann die erneute Absage: Ohne Fördermittel und nachdem sich nicht ausreichend Sponsoren gefunden hatten, verkündete Schleifenbaum drei Wochen vor dem geplanten Termin am 20. Mai das Aus für die Musiknacht 2023. „Hauptgrund ist das finanzielle Risiko, das einfach zu groß ist“, so die Veranstalterin.
Wegen der Nachwirkungen der Corona-Pandemie und stark gestiegener Energiepreise hätten sich mehrere Geldgeber zurückgezogen. Rund 60.000 Euro kostet die Organisation des Abends demnach. Schon damals kündigte Schleifenbaum an, 2024 einen neuen Anlauf zu nehmen.
Stadtverordnete wollen sich nicht dauerhaft an Kosten beteiligen
In der Stadtverordnetenversammlung sprach sich eine große Mehrheit dafür aus, der Eventmanagerin im Notfall finanziell unter die Arme zu greifen. Der Beschluss sieht vor, dass die Stadt die Differenz bis maximal 15.000 Euro ausgleicht, sollte Schleifenbaum eine Kostenrechnung mit einem Defizit vorlegen.
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„Die Musiknacht ist ein wichtiges kulturelles Aushängeschild für Ahrensburg“, sagt der Vorsitzende des Bildungs-, Kultur- und Sportausschusses, Christian Schubbert (Grüne). Es handele sich aber um eine einmalige Unterstützung. „Künftig muss sich die Musiknacht selbst tragen.“ Kritik gab es von der WAB. „Ich bin grundsätzlich der Überzeugung, dass wir Kulturveranstaltungen, die auf einen finanziellen Gewinn abzielen, nicht mit städtischen Mitteln unterstützen sollten“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft, Peter Egan.
Der Kartenvorverkauf für die 15. Ausgabe soll im Januar starten
Auch für Felizitas Schleifenbaum ist eine dauerhafte Beteiligung der Stadt an den Kosten keine Option. „Wenn ich den Zuschuss in Anspruch nehmen muss, ist das für mich das Zeichen, dass sich die Musiknacht nicht mehr rentiert. Dann muss ich schauen, ob es weitergeht“, sagt sie.
Erst einmal gibt sich die Veranstalterin optimistisch. Der Kartenvorverkauf soll im Januar starten. Dann möchte Schleifenbaum auch die Künstler bekannt geben. Bislang verrät sie nur so viel: „Wir feiern 2024 75 Jahre Stadtrechte, das wird sich auch im Programm widerspiegeln.“