Bad Oldesloe/Trittau. Aktueller TÜV-Report veröffentlicht. Trend besorgt Prüfer. So schneiden die Fahrzeuge in Bad Oldesloe und Trittau ab.
Etwa jedes dritte Fahrzeug in Stormarn weist so gravierende Mängel auf, dass es die Hauptuntersuchung nicht besteht. Das geht aus Zahlen für das vergangene Jahr hervor, die der TÜV Nord jetzt veröffentlicht hat. Das Unternehmen betreibt im Kreis zwei Prüfstationen in Bad Oldesloe und Trittau. An beiden Standorten hat die Zahl der Autos mit Beanstandungen demnach zugenommen.
In Trittau entdeckten die Prüfer an etwa jedem vierten Fahrzeug (26,1 Prozent) so gravierende Mängel, dass sie keine neue Plakette zuteilen konnten. Dazu zählen Schäden, die die Verkehrssicherheit unmittelbar beeinträchtigen oder Umweltschäden verursachen, etwa zu wenig Profil auf den Reifen, starker Rost an tragenden Teilen oder defekte Bremsen.
TÜV Nord: Jedes dritte Fahrzeug in Stormarn besteht Hauptuntersuchung nicht
Bei 12,8 Prozent der Autos wurden „geringe Mängel“ festgestellt, sodass sie eine neue Plakette erhielten, es aber einen entsprechenden Vermerk im Prüfbericht gab. In diese Kategorie fallen etwa leicht zerkratzte Spiegel oder eine kaputte Glühlampe in der Kennzeichenbeleuchtung. In Bad Oldesloe schnitten die untersuchten Fahrzeuge deutlich schlechter ab. Hier gab es in fast jedem zweiten Fall (41,5 Prozent) keine neue Plakette. 9,7 Prozent der Autos wiesen kleinere Mängel auf.
Die gute Nachricht: Die allermeisten Fahrzeuge wiesen keinerlei Mängel auf. In Trittau bestanden 61,1 Prozent der Autos die Prüfung ganz ohne Beanstandung, in Bad Oldesloe waren es 48,8 Prozent. Das waren allerdings an beiden Standorten weniger als noch ein Jahr zuvor. In Trittau sank der Anteil der mangelfreien Fahrzeuge demnach um 1,4 Prozent, in Bad Oldesloe liegt er 1,9 Prozent niedriger.
Leiter der Trittauer Prüfstation zeigt sich über Entwicklung besorgt
Lutz Möller, Leiter der Trittauer TÜV-Station, äußert sich entsprechend besorgt. „Leider müssen wir feststellen, dass die Mängelquote im Vergleich zu den Vorjahren wieder ansteigt“, sagt er. Ein Grund für die Entwicklung sei das steigende Alter der untersuchten Fahrzeuge. Der durchschnittliche Pkw, der in Trittau geprüft wurde, war demnach 10,6 Jahre alt und hatte mehr als 110.000 Kilometer auf dem Tacho. In Bad Oldesloe liegen die Durchschnittswerte bei 10,1 Jahren und 115.000 Kilometern.
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Der Statistik zufolge wächst das Mängelrisiko mit steigendem Fahrzeugalter erheblich. Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich laut TÜV bei 5,6 Prozent der Autos erhebliche Defekte. Im Alter von fünf Jahren seien es bereits über neun Prozent. Ein erfreulicher Trend sei hingegen die wachsende Zahl an E-Autos in der Hauptuntersuchung. „Hier zeigt sich, dass die Mobilitätswende bereits in vollem Gange ist und die Menschen gesteigertes Interesse an alternativen Antrieben haben“, so Möller.
Modelle von Volkswagen und Audi schneiden gut ab, Dacia und Tesla nicht
Für den neuen TÜV-Report hat das Unternehmen nach eigenen Angaben alle Hauptuntersuchungen, die an den mehr als 250 TÜV-NORD-Stationen und in über 10.000 TÜV-NORD-Partnerwerkstätten von Mitte 2022 bis Mitte 2023 durchgeführt worden sind, statistisch ausgewertet. Dabei haben die Prüfer auch verschiedene Fahrzeugmodelle miteinander verglichen.
Bundesweit besonders gut schnitten demnach der Sportsvan von Volkswagen sowie die Audi-Modelle Q2 und TT ab. Im Bereich Kompaktwagen ist mit dem e-Golf als Klassenbester erstmals auch ein reines Elektrofahrzeug im Ranking zu finden. Besonders viele Mängel stellte der TÜV bei den Modellen Dacia Dokker und Tesla Model 3 fest.