Reinbek. Ob am Piano, mit Swing, mit Soul und Jazz oder als Hommage an Harry Belafonte – diese Klänge schaffen magische Momente.
Musik ohne elektronische Instrumente wie E-Gitarre, -Bass oder -Piano oder Keyboards – das können Musikfreunde beim Akustikfest 2023 im Schloss Reinbek vom 9. bis 12. November genießen. Elke Güldenstein, Leiterin des Kulturzentrums, hat das abwechslungsreiche Programm mit vier Konzerten zusammengestellt, denen eines gemeinsam ist: Ihre Interpreten bieten Musik pur, und zwar vom Feinsten.
Den Anfang macht am Donnerstag, 9. November, das Duo Pianotainment. Die beiden Allgäuer Entertainer und Pianisten Stephan Weg und Marcel Dorn spielen seit 1996 zusammen und präsentieren ihr Programm „All-Time-Best-Of“. „Ich habe sie schon länger im Blick“, erzählt Elke Güldenstein. „Jetzt hat es endlich geklappt und ich konnte sie für das Akustikfest gewinnen.“ Denn gewöhnlich sind Pianotainment weltweit auf Tour, sie kommen von Tadschikistan über die USA und Kanada nach Reinbek.
Vier Tage Live-Musik unplugged im Schloss Reinbek
Ihr Publikum darf sich auf eine fulminante Show der beiden Ausnahmepianisten freuen. „Die sitzen nicht bloß am Klavier, und sie haben Humor“, verspricht Elke Güldenstein. Ihr Programm von Barock bis Rock sei für Klavierfans aller Generationen ein Gute-Laune-Konzert. Technisch stets brillant, rasant zu vier Händen überraschten sie dabei mit originellen Klavier-Arrangements, seien sie mit kreativer Raffinesse gleichzeitig innovativ und doch traditionsbewusst.
Einen Tag später bringt das A-capella-Ensemble „Gretchens Antwort“ das Schloss zum Swingen. Die vier Frauen aus Berlin sind Liza John, Jessica Jorgas, Steffi Klein und Anne Stabler (zwei Mezzosopran, Sopran und Alt). Sie „haben es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Gretchenfragen des Lebens eine Antwort zu geben“, verkünden sie launig auf ihrer Homepage.
„Gretchens Antwort“ bietet Gesang von Swing bis Rock
Mit ihrem Retro-A-capella-Programm „Dreh den Swing auf“ lösen die Sängerinnen Genre- und Zeitgrenzen auf. Mit betörendem Gesang und leichtfüßigem Esprit changiert es zwischen Swing und Rap, Charleston und Pop, Jazz und Rock. Sie trällern Popsongs wie Seeeds „Dickes B“ als Andrew-Sisters-Remineszenz und verjazzen „Roxanne“ von The Police als perlenbestickte Flapper ins Rotlichtviertel der 1920er Jahre.
Am Sonnabend tritt im Schloss die Singer-Songwriterin Tokunbo mit ihrer Band mit Streichinstrumenten, Kontrabass und Gitarre auf. Die deutsch-nigerianische Soul-, Jazz- und Pop-Sängerin ist 2020 als beste Künstlerin mit dem International Acoustic Music Award ausgezeichnet worden. Ihre Musik sei ein Mix aus Folk, jazzigem Pop mit einer Prise Country, beschreibt Güldenstein den Stil der Künstlerin, der an die klassischen Songwriter der 70er-Jahre, wie die Carpenters und Carol King, erinnert.
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Ron Williams widmet sein Konzert dem Sänger Harry Belafonte
Zum Abschluss widmen Ron Williams und das Jörg Seidel-Trio ihr Konzert am Sonntag, 12. November, dem unvergesslichen Harry Belafonte. Der Sänger, Kabarettist und Schauspieler Ron Williams kam 1961 als US-Soldat nach Stuttgart, wo er zum Journalisten ausgebildet wurde. Als Künstler wurde der 81-Jährige als Kabarettist etwa bei den Berliner Stachelschweinen, als Schauspieler und Sänger im ersten Ensemble des legendären Musicals „Hair“ oder als Fernsehschauspieler mit mehr als 800 TV-Gastauftritten unter anderem auch in der Lindenstraße bekannt.
Harry Belafonte hat der US-Amerikaner mit jamaikanischen Wurzeln zwischen 2012 und 2016 im Tourneetheater gespielt. Darüber hinaus ist der im April verstorbene Harry Belafonte nicht nur ein musikalisches Vorbild, sondern auch ein politisches für ihn. Denn Belafonte wurde der Öffentlichkeit nicht nur durch seine Musik, sondern auch durch sein politisches und soziales Engagement als Bürgerrechtler und Unicef-Botschafter ein Begriff. Auch Ron Williams engagiert sich seit vielen Jahren gegen Rassismus und für Menschlichkeit. „Die Künstler verstehen es meisterlich, die Verbindung zwischen Belafontes Musik und seinem gesellschaftlichen Engagement auf die Bühne zu bringen“, erzählt Güldenstein.
Hier gibt es die Eintrittskarten
Die Konzerte im Schloss (Schlossstraße 5) beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Die Eintrittskarten für je 25 Euro gibt es an der Kulturkasse in der Stadtbibliothek (Hamburger Straße 8). Geöffnet ist dort montags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie dienstags und freitags von 10 bis 13 Uhr. Online ist die Kulturkasse unter www.kultur-reinbek de zu erreichen. Inhaber der NDR-Kulturkarte erhalten zehn Prozent Rabatt.