Ahrensburg. Politik beschließt Sanierung und Anbau. Zunächst wird es für die Schüler und die Lehrer aber erst mal richtig ungemütlich.

Die Grundschule Am Hagen in Ahrensburg kann erweitert werden. Die Stadtverordnetenversammlung hat die Pläne für das Großprojekt am Montag final gebilligt. Die Kommunalpolitiker stimmten auch dafür, zeitgleich das 1935 errichtete Hauptgebäude zu sanieren. Die Gesamtkosten liegen bei rund 21,6 Millionen Euro.

Die Grundschule benötigt dringend zusätzliche Räume für die Nachmittagsbetreuung, die Schulsozialarbeit und für Integrationsklassen. Zudem sind derzeit nicht alle Gebäudeteile barrierefrei erreichbar. Die Cafeteria bietet nur 45 Jungen und Mädchen Platz, sodass ein Klassenraum provisorisch für die Mittagsverpflegung mitgenutzt werden muss. Von Herbst 2024 bis Sommer 2026 soll deshalb ein Anbau auf dem Schulgelände am Dänenweg entstehen.

Ahrensburg macht Weg für Umbau der Grundschule Am Hagen frei

Um Platz für das Gebäude mit sechs Klassenzimmern, Fachräumen für Musik und Werken, Büros für die Schulverwaltung, einer 90 Quadratmeter großen Cafeteria und einer Versammlungshalle mit Bühne zu schaffen, sollen der marode Mitteltrakt von 1955 und der Pavillon von 1973 abgerissen werden. Der geplante Neubau, der von dem Architekturbüro MHB aus Hamburg entworfen wurde, soll barrierefrei an das Südende des Hauptgebäudes angeschlossen werden.

Durch den Erweiterungsbau entfällt ein Großteil des bisherigen Pausenhofs. Dieser soll inklusive der Sportanlagen auf südlicher Seite an das neue Gebäude angrenzend neu erstellt werden und 2860 Quadratmeter Platz bieten. Für die 24 Monate lange Bauzeit sollen alle knapp 220 Schüler und ihre Lehrer in ein Containerprovisorium umziehen. Weil der Platz auf dem Schulgelände am Dänenweg nicht ausreicht, wird dieses etwa 700 Meter entfernt auf dem Grandplatz des SSC Hagen in der Hagener Allee 121 errichtet.

Wählergemeinschaft wollte Entscheidung bis nach Haushaltsberatungen verschieben

Vor der Abstimmung über das Projekt gab es zunächst Diskussionen, weil die WAB beantragt hatte, die endgültige Entscheidung bis zum Abschluss der Haushaltsberatungen 2024 zu verschieben. Der Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft, Peter Egan, wies auf die enorme Kostensteigerung bei dem Vorhaben infolge hoher Baupreise in den vergangenen Monaten hin. Es seien nur 11,6 Millionen Euro veranschlagt gewesen, die aktuelle Schätzung liege rund zehn Millionen Euro höher.

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Diese Mehrkosten seien im Haushalt 2024 bislang ohne Deckung. Egan verwies auf Zahlen der Verwaltung, wonach im kommenden Jahr mit einem Verlust von 15,5 Millionen Euro zu rechnen sei. Zudem seien 23 Millionen Euro Investitionskredite vorgesehen. „In so einer Haushaltskrise müssen wir alle Ausgaben, auch die für Investitionen, auf den Prüfstand stellen“, so der WAB-Fraktionschef. „Ein Weiter so ist nicht möglich, da die zulässige absolute Obergrenze für Kassenkredite schon Ende 2024 erreicht wäre und somit das Risiko hoch ist, dass wir ab 2025 fällige Ausgaben nicht leisten können und schlimmstenfalls Projekte abbrechen müssten.“

Letztlich konnte sich die Wählergemeinschaft nicht durchsetzen. Vertreter der anderen Fraktionen argumentierten, Sanierung und Erweiterung der Grundschule seien alternativlos, und es gelte, jetzt keine Zeit durch eine Verschiebung des Beschlusses zu verlieren.