Ahrensburg. Bildungseinrichtung in Ahrensburg wird ab 2024 zwei Jahre lang saniert und erweitert. Schüler und Lehrer sollen solang umziehen.

Die Grundschule Am Hagen im gleichnamigen Ahrensburger Stadtteil wird saniert und erweitert. Während der Bauphase soll die komplette Bildungseinrichtung in ein Containerprovisorium auf dem Gelände des SportvereinsSSC Hagen umziehen. Nun steht der Zeitplan für Umzug und Bauarbeiten fest. Er ist am Donnerstag, 7. September, Thema im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss.

In der ersten Jahreshälfte 2024 sollen demnach die Vorbereitungen für die Auslagerung der kleinsten der vier Ahrensburger Grundschulen beginnen. Die zwölf Klassenraumcontainer, die auf dem Grandplatz des SSC an der Hagener Allee 121, rund 700 Meter vom Schulgelände am Dänenweg entfernt, aufgestellt werden, sollen bereits zum Ende dieses Jahres geordert werden.

Ahrensburg: Zeitplan für Umbau der Grundschule Am Hagen steht fest

Im östlichen Bereich der rund 6700 Quadratmeter großen Fläche soll demnach das eingeschossige, U-förmige provisorische Schulgebäude mit elf Klassenzimmern, Werk-, Musik- und Förderräumen, Cafeteria, Sanitäranlagen sowie Verwaltungstrakt entstehen. Östlich davon soll ein Pausenhof hergerichtet werden.

Der Umzug der knapp 220 Schüler und ihrer Lehrer ist für die Sommerferien 2024 vorgesehen. Eigentlich sollten nur die von dem Abriss betroffenen Klassen während der Bauphase in ein Containerprovisorium auf dem Schulgelände umziehen, doch während der weiteren Planungen habe sich das als nicht praktikabel erwiesen.

Im Sommer 2026 könnten Schüler und Lehrer in neues Gebäude einziehen

Die Verwaltung führt Sicherheitsbedenken sowie die Staub-, Schmutz- und Lärmbelästigung auf dem sehr engen, nur knapp 8100 Quadratmeter großen Schulgelände an. So müssten die Schüler mehrfach täglich die Baustellenzufahrt überqueren, um den Pausenhof zu betreten und zu verlassen, um zu den Toiletten, den Sportanlagen und zur Essensausgabe zu gelangen. Zudem stünden den Jungen und Mädchen während der 24-monatigen Bauzeit in den Pausen keinerlei Außenflächen zur Verfügung.

Die Arbeiten für den Anbau sollen unmittelbar im Anschluss an die Auslagerung starten. Die Verwaltung empfiehlt, parallel auch das Hauptgebäude von 1935 zu sanieren. Dies könnte 2025 erfolgen. Bis Sommer 2026 könnten nach 24 Monaten Bauzeit alle Arbeiten abgeschlossen sein und die Schüler und Lehrer an den Dänenweg zurückkehren.

85 Prozent der Schüler werden auch am Nachmittag betreut

Die Grundschule Am Hagen benötigt dringend mehr Platz für die Nachmittagsbetreuung. Außerdem fehlen Räume für die Schulsozialarbeit und für Integrationsklassen. Nicht alle Gebäudeteile sind barrierefrei erreichbar. Die Cafeteria bietet nur 45 Jungen und Mädchen Platz, sodass ein Klassenraum provisorisch für die Mittagsverpflegung mitgenutzt werden muss.

Die Schüler und Lehrer sollen während der Bauphase vom Dänenweg auf den etwa 700 Meter entfernten Grandplatz des SSC Hagen umziehen.
Die Schüler und Lehrer sollen während der Bauphase vom Dänenweg auf den etwa 700 Meter entfernten Grandplatz des SSC Hagen umziehen. © HA Grafik | Frank Hasse

Seit August 2021 ist die Bildungseinrichtung eine Offene Ganztagsschule. Im gerade gestarteten Schuljahr werden 185 Schüler auch am Nachmittag betreut, das entspricht einer Quote von rund 85 Prozent. Die Verwaltung rechnet damit, dass der Anteil in den kommenden Jahren auf über 90 Prozent ansteigen wird. Ab 2026 soll für Grundschüler in Schleswig-Holstein schrittweise der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung eingeführt werden.

Anbau beherbergt sechs Klassenräume, Fachräume, Cafeteria und Forum

Der Beschluss der Ahrensburger Stadtverordneten sieht vor, dass der Mitteltrakt von 1955 und der Pavillon von 1973 abgerissen werden, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Beide Gebäudeteile sind stark sanierungsbedürftig.

Mit dem Projekt wurde das Architekturbüro MHB aus Hamburg beauftragt. Der geplante Neubau soll barrierefrei an das Südende des Hauptgebäudes angeschlossen werden und sechs Klassenzimmer und Nebenräume beherbergen. Außerdem sollen dort Fachräume für Musik und Werken, eine 90 Quadratmeter große Cafeteria mit Ausgabeküche sowie die Büros der Schulverwaltung untergebracht werden. Um der Kleinteiligkeit des von Einfamilienhäusern geprägten Stadtteils gerecht zu werden, gliedert sich der Anbau in zwei Gebäudeteile, die durch ein zentrales Forum mit Bühne verbunden werden.

Der Pausenhof wird im Süden des Geländes neu erstellt

Die Fassade soll mit ortsüblichem Klinker verkleidet werden, das Dach in Anlehnung an die Satteldächer der umliegenden Wohnhäuser leicht geneigt sein und begrünt werden. Zusätzlich soll es mit einer Photovoltaikanlage bestückt werden. Das Hauptgebäude wird im Zuge der Sanierung energetisch gedämmt, außerdem werden Beleuchtung, Fußböden, Fenster, Strom- und Heizungsanlagen ausgetauscht.

Durch den Erweiterungsbau entfällt ein Großteil des bisherigen Pausenhofs. Dieser soll inklusive der Sportanlagen auf südlicher Seite an das neue Gebäude angrenzend neu erstellt werden und 2860 Quadratmeter Platz bieten.

Die Baukosten für den Anbau liegen bei rund 14,8 Millionen Euro

Die Baukosten liegen laut aktueller Kalkulation der Verwaltung bei rund 14,8 Millionen Euro. Die Sanierung des Hauptgebäudes schlägt einer Schätzung zufolge mit drei Millionen Euro zu Buche. Noch obendrauf kommen etwa 3,8 Millionen Euro für die Auslagerung, davon allein 1,2 Millionen für den Ankauf der Klassenraumcontainer.

Diese sollen nach dem Rückzug der Schüler und Lehrer an den Dänenweg auf die anderen Ahrensburger Schulen, an denen ebenfalls Raumnot herrscht, verteilt werden. Das Schulzentrum Am Heimgarten soll vier Einheiten erhalten, die Stormarnschule sechs und die Grundschule Am Reesenbüttel zwei.

Baupreise sind zwischen Oktober 2020 und Mai 2023 um 40 Prozent gestiegen

Die aktuellen Kostenschätzungen liegen deutlich über der ursprünglichen Kalkulation. Als Ahrensburgs Kommunalpolitiker das Vorhaben Ende 2019 auf den Weg brachten, ging die Verwaltung noch von 6,5 Millionen Euro für den Anbau aus. Im Oktober 2022 war die Summe bereits auf rund 8,7 Millionen Euro angestiegen. Die Auslagerung auf das Gelände des SSC Hagen sollte damals 2,8 Millionen Euro kosten.

Von Oktober 2020 bis Mai 2023 sind die Baukosten für das Projekt demnach um rund 40 Prozent gestiegen. Grund für die Kostenexplosion sind nach Angaben aus dem Rathaus die stark gestiegenen Baupreise.

Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss Do 7.9., 19.30, Grundschule Am Hagen, Dänenweg 13