Oststeinbek. Verkehrsaufsicht des Kreises wird für Vororttermin eingeladen. Oststeinbek will Begrenzung auf der kompletten Ortsdurchfahrt.

Die Kommunalpolitiker in Oststeinbek lassen nicht locker. Sie wollen die Geschwindigkeit auf der kompletten Hauptstraße im Ortsteil Havighorst auf 30 km/h begrenzen. Die Verwaltung hatte das beim Kreis Stormarn nicht nur einmal beantragt, bislang ohne Erfolg. Nun unternimmt man einen erneuten Anlauf. Zeitnah soll ein Vororttermin initiiert werden mit Vertretern der Straßenverkehrsbehörde mit Sitz in Bad Oldesloe, um eine Geschwindigkeitsreduzierung zu thematisieren. Das hat der Ortsbeirat Havighorst auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Derzeit gilt Tempo 30 auf einem rund 150 Meter langen Abschnitt mit Kurven im Bereich der Mühle. Auf Höhe von Bauhof und Feuerwehrwache dürfen Autos 50 km/h fahren auf der Dorfstraße, die zugleich eine Kreisstraße ist. Bereits 2016 trat Oststeinbek mit seinem Wunsch an den Kreis heran, beantragte dann wieder im Juli 2022 eine Begrenzung auf der Ortsdurchfahrt.

Polizeidirektion Ratzeburg sieht kein erhöhtes Gefahrenpotenzial

Die Gemeinde nennt folgende Gründe für das Vorhaben: eine zunehmende Verkehrslast innerhalb der engen Bebauung und schmale Gehwege sowie Gefahren für Radfahrer. Das reichte nicht, im Januar dieses Jahres lehnte die Kreisbehörde ab. Einen Monat später reichte die Gemeinde Widerspruch gegen den Bescheid ein und führte eine ausführliche Begründung an. Als Beispiel gab das Rathaus die Ortsdurchfahrt von Groß Buchwald im Kreis Rendsburg-Eckernförde an, wo Tempo 30 eingeführt wurde, um die Verkehrssicherheit sowie die Lebensqualität zu erhöhen.

Es dauerte mehr als fünf Monate, bis Bürgermeister Jürgen Hettwer eine Antwort bekam – mit einem negativen Ergebnis für Oststeinbek. Als Grund nennt der Fachdienst Straßenverkehrsangelegenheiten des Kreises unter anderem, dass sowohl die Polizeidirektion Ratzeburg als auch der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein kein erhöhtes Gefahrenpotenzial sehen.

Von Januar 2019 bis Dezember 2022 sind sieben Verkehrsunfälle registriert worden, wobei bei keinem als Ursache Geschwindigkeit aufgeführt ist. „Bei einer Ortsbesichtigung konnte auch kein hoher Querungsbedarf festgestellt werden. Eine Bedarfslichtanzeige ist zur sicheren Querung vorhanden“, heißt es zudem. Weiterhin werde die Ansicht vertreten, dass die Verkehrssicherheit auch bei der zurzeit geltenden Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gegeben sei.