Travenbrück. Landwirt entdeckte Tiere Ende Februar auf Weide in Travenbrück. DNA-Test zeigt: Die Wölfin war für weitere Angriffe verantwortlich.

Ein Wolf hat auf Gut Nevenstaven in Travenbrück bei Bad Oldesloe drei Schafe gerissen. Das bestätigte das Landesamt für Umwelt (LfU) jetzt.

Zu dem Angriff kam es demnach bereits Ende Februar, aber erst jetzt liegt der Nachweis vor, dass tatsächlich ein Wolf verantwortlich war. Eine genetische Untersuchung habe ergeben, dass die Wölfin mit der Kennung GW2656f die Schafe attackiert habe, so LfU-Sprecher Martin Schmidt.

„Es handelt sich um eine uns bekannte Wölfin, die schon öfter im Kreis Plön nachgewiesen worden ist“, sagt Schmidt. In der Statistik des Landes über Wolfsnachweise taucht GW2656f erstmals am 22. Mai 2022 auf. Damals hatte die Wölfin drei Schafe im Kreis Plön getötet und zwei weitere verletzt. Anschließend fiel sie durch sechs weitere Risse in den Kreisen Plön, Segeberg und Rendsburg-Eckernförde auf.

Wölfin reißt drei Schafe auf Weide bei Bad Oldesloe

Überwiegend handelte es sich dabei um Wildtiere, in zwei Fällen um Schafe. Zuletzt wurde GW2656f am 29. Januar im Bereich des Amtes Bornhöved im Kreis Segeberg registriert, nachdem sie ein Wildtier getötet hatte. In Travenbrück hatte ein Landwirt die drei attackierten Schafe am 21. Februar auf einer Weide entdeckt. Ein Tier war bereits tot, zwei andere so schwer verletzt, dass er sie erschießen musste, um sie von ihrem Leid zu erlösen.

Laut Wolfsmonitoring des Landes sind in Schleswig-Holstein derzeit 16 identifizierte Wölfe bekannt. 2007 war erstmals seit mehr als 100 Jahren eines der Raubtiere im nördlichsten Bundesland nachgewiesen worden. 2018 hatte das Landesumweltministerium erstmals einen sesshaften Wolf gemeldet. In Stormarn ist nach derzeitigem Kenntnisstand keines der Tiere dauerhaft beheimatet, aber in direkter Nachbarschaft im Sachsenwald (Kreis Herzogtum Lauenburg) und im Segeberger Forst (Kreis Segeberg) ist je ein Paar beheimatet. Wölfe sind in der Europäischen Union streng geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen gejagt werden.